Unihockey NLA - Saisonende für die Tigers

Nach einer tollen Qualifikation ist die Saison für die Tigers nach einer enttäuschenden Viertelfinalserie zu Ende. Das 6:7 in der fünften Partie gegen den HC Rychenberg-Winterthur ist die vierte äusserst knappe Niederlage.

Thomas Blaser, Unihockey Tigers
In der ganzen Serie lagen die Tigers nur einmal – in der zweiten Partie – in Führung und gewannen diese schliesslich deutlich. In allen anderen Spielen rannten sie einem (teilweise sehr hohen) Rückstand nach, verkürzten oder egalisierten diesen und verloren schliesslich dennoch.

Ein ähnliches Bild bot sich auch in der fünften Partie, denn bis zur zweiten Pause lagen die Tigers mit 2:4 hinten. Langenegger’s 4:4 in der 49. Minute sorgte für tosenden und absolut playoffwürdigen Jubel in der vollen Espace Arena. Endlich hatten die Tigers das Momentum auf ihre Seite gedreht und schienen nun an ihre starken Spiele der Quali anknüpfen zu können. Aber genau dann zeigte sich, warum die Tigers diese Serie verloren: Die Summe ihrer vielen kleinen Fehler, gepaart mit der beeindruckenden Effizienz des HCR, brachte die Tigers wiederum in Rücklage. Oftmals fehlte die nötige Abgeklärtheit, um das druckvolle System spielen zu können ohne gleichzeitig die verhängnisvollen Gegentore zu erhalten.

Die folgenden Gegentore zum 4:5, 4:6 und schliesslich das 4:7 (ins leere Tor) in dieser Partei standen symptomatisch dafür. Ohne dies als Ausrede für das Ausscheiden verstanden haben zu wollen, deutet Captain Stefan Siegenthaler darauf hin, dass die aktuelle Tigers-Mannschaft doch ein sehr junges Team sei. Er weist auf die umgekehrten Vorzeichen gegenüber der letztjährigen Playoffserie hin: „Mit dem dritten Quali-Rang lag der Druck bei uns und es herrschte eine gewisse Nervosität, insbesondere auch im TV-Spiel “.

Mit dem Rücken zur Wand, kurz vor dem Ausscheiden, fehlte auch in der letzten Partie der Saison diese Coolness. Auch wenn Johan Samuelsson mit einer schönen Einzelleistung auf 5:7 und Topskorer Flühmann auf 6:7 (93 Sekunden vor Schluss) verkürzen konnten, waren es eben doch diese Fehler, welche in den engen Partien den Ausschlag gaben und das eine Gegentor zu viel waren, welches nicht mehr aufgeholt werden konnte.

Natürlich sei die Enttäuschung über das frühzeitige Ausscheiden bei den Spielern gross, als Trainer habe er noch eine andere Betrachtungsweise, begann Trainer Michael Rybka sein Fazit: „Wir hatten in dieser Saison das Spielsystem komplett umgekrempelt und eigentlich war es ein Wunder, dass dies in der Quali so gut funktionierte. In den Playoffs mussten wir nun dafür büssen“. Kurzfristig mutet es an, die Tigers hätten ein zu riskantes System gespielt. Mit einem konservativeren Spielsystem hätte möglicherweise der Halbfinal erreicht werden können. „Aber damit wären wir dann dort ausgeschieden. So aber haben wir ein gutes Fundament für die nächste Saison gelegt“, summiert Rybka die vergangene Saison.

Diesen positiven Punkt bringt auch Johan Samuelsson in sein Fazit ein und sagt, die Mannschaft habe grosses Potential für die Zukunft. Samuelsson, welcher zusammen mit seinem Bruder Anton nach zwei Saisons im Emmental wie geplant nach Schweden zurückkehren wird, blickt trotz dem enttäuschenden Ausscheiden in der Meisterschaft (und im Cup) auf eine schöne Zeit bei den Tigers zurück. Dem Team bescheinigt der Schwedische Ausnahmekönner „a hell of a team spirit“, also einen ausserordentlich starken Zusammenhalt.

Auf den ersten Blick ist das Ausscheiden der Tigers im Playoff-Viertelfinale eine Enttäuschung, denn an die Leistungen der Qualifikation konnten klar nicht angeknüpft werden. Dies lässt sich auch nur schwer durch diverse Verletzungen (u.a. Anton Samuelsson) und Krankheit von Leistungsträgern relativeren. Nichtsdestotrotz, die Tigers haben den Zuschauern eine actionreiche Saison bereitet und für viele tolle Unihockey-Momente gesorgt.

Unihockey Tigers - HC Rychenberg Winterthur 6:7 (0:2, 2:2, 4:3)
Espace-Arena, Biglen. 479 Zuschauer. SR Schüpbach/Studer.
Tore: 6. R. Sundstedt (M. Schwerzmann) 0:1. 10. L. Grunder (J. Lutz) 0:2. 28. N. Conrad (M. Hautaniemi) 0:3. 36. M. Hautaniemi 0:4. 36. T. Gfeller (C. Beer) 1:4. 38. K. Kropf (S. Siegenthaler) 2:4. 46. I. Brechbühl (J. Samuelsson) 3:4. 49. D. Langenegger (S. Siegenthaler) 4:4. 54. F. Holtz (N. Conrad) 4:5. 55. M. Hautaniemi (N. Conrad) 4:6. 58. F. Holtz 4:7. 59. J. Samuelsson 5:7. 59. S. Flühmann (J. Samuelsson) 6:7.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Tigers. 1mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur.

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Erstellt: 11.03.2018
Geändert: 11.03.2018
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