Unihockey NLA - Am Schluss fehlte das Glück
Nach einer 8:7-Auswärtsniederlage gegen Chur Unihockey stehen die Unihockey Tigers nach zwei Meisterschaftrunden immer noch ohne Punkte da. Zwar sah man im Vergleich zum Samstagsspiel eine deutliche Steigerung, trotzdem ist der Saisonstart grün
Benjamin Lüthi
Nachdem die Emmentaler in der ersten Spielrunde am Samstag das eigene Publikum über weite Strecken enttäuscht hatten, erwartete man natürlich im Auswärtsspiel gegen Chur Unihockey eine klare Steigerung. Doch von eben dieser Steigerung war in den Startminuten in der Churer Gewerbeschule herzlich wenig zu sehen. Das Heimteam kam von Beginn weg immer wieder durch unnötige Ballverluste der Berner zu klaren Chancen. Und ehe man sichs versah, lagen die Tigers bis zur 16. Spielminute bereits wieder mit 4:0 zurück. Zwei Powerplaytore und zwei Fernschüsse brachten die Bündner vorentscheidend in Front.
Die Reaktion der Emmentaler folgte jedoch noch vor dem ersten Pausentee: Zuerst liess Chur-Goalie einen haltbaren Weitschuss von Gerber passieren und noch in der gleichen Minute erzielte Aeschlimann im Powerplay den Treffer, der die Tigers wieder zurück in die Partie bringen sollte.
Ausgeglichenes zweites Drittel
Im Mittelabschnitt entwickelte sich ein interessantes, ausgeglichenes Spiel mit guten Chancen hüben wie drüben. Beide Teams suchten ihr Glück in einem sauberen, gepflegten Aufbau und einer stabilen Defensive. Durch Tore des Schweden Kronholm und des Routiniers Luginbühl konnten die Berner bis genau zur Spielhälfte nicht nur optisch, sondern auch resultatmässig das Spiel ausgleichen. In der Folge legte das Heimteam jedoch wiederum einen Gang zu und konnte noch vor Drittelsende den alten Zweitorevorsprung wieder herstellen. Die Unihockey Tigers wurden für ihren grossen Aufwand in dieser Phase des Spiels schlecht belohnt. Im Schlussdrittel musste also erneut eine Reaktion folgen.
Das Kreuz mit der Chancenauswertung
Und eine solche folgte auch. Die mit nunmehr zwei Blöcken agierenden Emmentaler zeigten bereits kurz nach dem Seitenwechsel, dass sie keineswegs bereit waren, die drei Punkte so kampflos in der Bündner Hauptstadt zu belassen. Vor allem die neu formierten Linie um Nati-Center Daniel Aeschlimann steigerte die Gefährlichkeit ihrer Angriffe von Einsatz zu Einsatz und kam zu immer klareren Abschlusschancen. Eine Zweiminutenstrafe gegen Verteidiger Stefan Held nahm jedoch den Emmentalern kurz wieder den Wind aus den Segeln. Den Churern gelang in dieser Überzahl etwas entgegen dem Spielverlauf das 8:5. Doch die Tigers steckten nicht auf. Der eingeschlagene Weg in die Offensive wurde immer konsequenter gesucht. Fast in jedem Einsatz erspielte sich die Lüthi-Truppe nun zum Teil hochkarätige Chancen, die jedoch Torhüter Koch allesamt parieren konnte. Das Spiel ging nun in die spannende Schlussphase. Die Emmentaler drückten und Stefan Bürki gelang (erst) in der 58. Spielminute das, was vielen seiner Mannschaftskameraden zuvor verwehrt geblieben war, der lang ersehnte Treffer zum 8:6. Und es kam noch besser: Die Tigers ersetzten in der Schlussphase Torhüter Bruderer gegen einen sechsten Feldspieler und warfen nun alles in die Offensive. Trotz sicherlich fünf bis acht hochklassiger Torchancen fiel aber nur noch ein Treffer: Kronholm nutzte eine massgeschneiderte Vorlage Aeschlimanns zum Anschlusstreffer. Die verbleibenden anderthalb Minuten reichten jedoch nicht mehr, den am Schluss mehr als verdienten Ausgleich zu bewerkstelligen.
Messer bereits am Hals?
Nach diesem ersten, aus Tigers-Sicht sicherlich völlig missratenen Meisterschaftswochenende beginnt im Emmental bereits das grosse Rätselraten: Weshalb gelang es dem Team um Neo-Trainer Peter Lüthi in beiden bisherigen Vorstellungen jeweils erst in der zweiten Spielhälfte, das aus der vergangenen Saison bekannte kämpferische und schnelle Unihockeyspiel abzurufen? Nach der grossen Gründungseuphorie droht bereits der grosse Katzenjammer. Obwohl nach zwei Spielrunden sicherlich noch nicht aller Tage Abend ist, werden sich die Unihockey Tigers bald einmal der alten Stärken besinnen müssen, um am kommenden Wochenende gegen die desolat in die Meisterschaft gestarteten Kloten-Bülach Jets endlich die ersten Punkte ins Trockene zu bringen. Das Messer ist wohl noch nicht ganz am Tigerhals, die Situation ist jedoch alles andere als bequem
Matchtelegramm:
Chur Unihockey Unihockey Tigers 8:7 (4:2; 2:2; 2:3)
Gewerbeschule Chur -- 200 Zuschauer -- SR: Dönz/Kretz
Tore:
4. Engel (Cadisch; Ausschluss Burkhalter) 1:0
12. Capaul (Ausschluss Stucki) 2:0
14. Kamaj (Gamma) 3:0
16. Capaul (Oilinki) 4:0
19. Gerber (Farinelli) 4:1
19. Aeschlimann (Luginbühl; Ausschluss Binggeli) 4:2
28. Kronholm (Aeschlimann; Ausschlüsse Cadisch und Engel) 4:3
30. Luginbühl (Kronholm) 4:4
32. Oilinki (Capaul) 5:4
40. Cadisch (Engel; Ausschluss Palomäkki) 6:4
41. Aeschlimann (Held) 6:5
48. Capaul (Oilinki) 7:5
53. Engel (M. Kaltenbrunner; Ausschluss Held) 8:5
58. Bürki (Luginbühl) 8:6
59. Kronholm (Aeschlimann) 8:7
Strafen:
Chur 4 x 2 Minuten
Tigers 5 x 2 Minuten
Tigers: Bruderer; Gerber, Luginbühl; Palomäkki, Catocchia; Held, Wyss; Burkhalter, Farinelli, Kronholm; Aeschbacher, Zoss, Bürki; Stucki, Aeschlimann, Cantin; B. Lüthi, von Arx, Berger, Leisi
Bemerkungen:
Tigers ohne St. Lüthi, Rindlisbacher, P. Gerber, Grob (alle verletzt), Suter (überzählig), R. Lüthi (Elite). 40. Bruderer pariert Penalty von Tom Engel
Best players: Luginbühl (Tigers), Capaul (Chur)
Die Resultate der übrigen Spiele:
Kloten-Bülach Jets - Alligator Malans 1:10
Floorball Köniz - HC Rychenberg 5:3
GC Unihockey - Basel Magic 3:1
UHC Uster - SV Wiler-Ersigen 4:5
www.unihockeytigers.ch
Die Reaktion der Emmentaler folgte jedoch noch vor dem ersten Pausentee: Zuerst liess Chur-Goalie einen haltbaren Weitschuss von Gerber passieren und noch in der gleichen Minute erzielte Aeschlimann im Powerplay den Treffer, der die Tigers wieder zurück in die Partie bringen sollte.
Ausgeglichenes zweites Drittel
Im Mittelabschnitt entwickelte sich ein interessantes, ausgeglichenes Spiel mit guten Chancen hüben wie drüben. Beide Teams suchten ihr Glück in einem sauberen, gepflegten Aufbau und einer stabilen Defensive. Durch Tore des Schweden Kronholm und des Routiniers Luginbühl konnten die Berner bis genau zur Spielhälfte nicht nur optisch, sondern auch resultatmässig das Spiel ausgleichen. In der Folge legte das Heimteam jedoch wiederum einen Gang zu und konnte noch vor Drittelsende den alten Zweitorevorsprung wieder herstellen. Die Unihockey Tigers wurden für ihren grossen Aufwand in dieser Phase des Spiels schlecht belohnt. Im Schlussdrittel musste also erneut eine Reaktion folgen.
Das Kreuz mit der Chancenauswertung
Und eine solche folgte auch. Die mit nunmehr zwei Blöcken agierenden Emmentaler zeigten bereits kurz nach dem Seitenwechsel, dass sie keineswegs bereit waren, die drei Punkte so kampflos in der Bündner Hauptstadt zu belassen. Vor allem die neu formierten Linie um Nati-Center Daniel Aeschlimann steigerte die Gefährlichkeit ihrer Angriffe von Einsatz zu Einsatz und kam zu immer klareren Abschlusschancen. Eine Zweiminutenstrafe gegen Verteidiger Stefan Held nahm jedoch den Emmentalern kurz wieder den Wind aus den Segeln. Den Churern gelang in dieser Überzahl etwas entgegen dem Spielverlauf das 8:5. Doch die Tigers steckten nicht auf. Der eingeschlagene Weg in die Offensive wurde immer konsequenter gesucht. Fast in jedem Einsatz erspielte sich die Lüthi-Truppe nun zum Teil hochkarätige Chancen, die jedoch Torhüter Koch allesamt parieren konnte. Das Spiel ging nun in die spannende Schlussphase. Die Emmentaler drückten und Stefan Bürki gelang (erst) in der 58. Spielminute das, was vielen seiner Mannschaftskameraden zuvor verwehrt geblieben war, der lang ersehnte Treffer zum 8:6. Und es kam noch besser: Die Tigers ersetzten in der Schlussphase Torhüter Bruderer gegen einen sechsten Feldspieler und warfen nun alles in die Offensive. Trotz sicherlich fünf bis acht hochklassiger Torchancen fiel aber nur noch ein Treffer: Kronholm nutzte eine massgeschneiderte Vorlage Aeschlimanns zum Anschlusstreffer. Die verbleibenden anderthalb Minuten reichten jedoch nicht mehr, den am Schluss mehr als verdienten Ausgleich zu bewerkstelligen.
Messer bereits am Hals?
Nach diesem ersten, aus Tigers-Sicht sicherlich völlig missratenen Meisterschaftswochenende beginnt im Emmental bereits das grosse Rätselraten: Weshalb gelang es dem Team um Neo-Trainer Peter Lüthi in beiden bisherigen Vorstellungen jeweils erst in der zweiten Spielhälfte, das aus der vergangenen Saison bekannte kämpferische und schnelle Unihockeyspiel abzurufen? Nach der grossen Gründungseuphorie droht bereits der grosse Katzenjammer. Obwohl nach zwei Spielrunden sicherlich noch nicht aller Tage Abend ist, werden sich die Unihockey Tigers bald einmal der alten Stärken besinnen müssen, um am kommenden Wochenende gegen die desolat in die Meisterschaft gestarteten Kloten-Bülach Jets endlich die ersten Punkte ins Trockene zu bringen. Das Messer ist wohl noch nicht ganz am Tigerhals, die Situation ist jedoch alles andere als bequem
Matchtelegramm:
Chur Unihockey Unihockey Tigers 8:7 (4:2; 2:2; 2:3)
Gewerbeschule Chur -- 200 Zuschauer -- SR: Dönz/Kretz
Tore:
4. Engel (Cadisch; Ausschluss Burkhalter) 1:0
12. Capaul (Ausschluss Stucki) 2:0
14. Kamaj (Gamma) 3:0
16. Capaul (Oilinki) 4:0
19. Gerber (Farinelli) 4:1
19. Aeschlimann (Luginbühl; Ausschluss Binggeli) 4:2
28. Kronholm (Aeschlimann; Ausschlüsse Cadisch und Engel) 4:3
30. Luginbühl (Kronholm) 4:4
32. Oilinki (Capaul) 5:4
40. Cadisch (Engel; Ausschluss Palomäkki) 6:4
41. Aeschlimann (Held) 6:5
48. Capaul (Oilinki) 7:5
53. Engel (M. Kaltenbrunner; Ausschluss Held) 8:5
58. Bürki (Luginbühl) 8:6
59. Kronholm (Aeschlimann) 8:7
Strafen:
Chur 4 x 2 Minuten
Tigers 5 x 2 Minuten
Tigers: Bruderer; Gerber, Luginbühl; Palomäkki, Catocchia; Held, Wyss; Burkhalter, Farinelli, Kronholm; Aeschbacher, Zoss, Bürki; Stucki, Aeschlimann, Cantin; B. Lüthi, von Arx, Berger, Leisi
Bemerkungen:
Tigers ohne St. Lüthi, Rindlisbacher, P. Gerber, Grob (alle verletzt), Suter (überzählig), R. Lüthi (Elite). 40. Bruderer pariert Penalty von Tom Engel
Best players: Luginbühl (Tigers), Capaul (Chur)
Die Resultate der übrigen Spiele:
Kloten-Bülach Jets - Alligator Malans 1:10
Floorball Köniz - HC Rychenberg 5:3
GC Unihockey - Basel Magic 3:1
UHC Uster - SV Wiler-Ersigen 4:5
www.unihockeytigers.ch