Unihockey 1. Liga - Lions Konolfingen gewinnen erste Playoff-Partie
In der ersten Play-off-Viertelfinalpartie der 1. Liga gegen Unihockey Luzern gewinnen die Lions Konolfingen trotz einer 8-Toreführung knapp mit 10:7. Damit führen sie die Best-of-3-Serie mit 1:0 an.
Am kalten Freitagabend vom 3. Februar 2023 wurde in der stimmungsgeladenen SLM-Arena in Konolfingen die erste Playoff-Partie des Jahres 2023 lanciert. Das Spiel genoss spannende Vorzeichen. In der Hinrunde verloren die Löwen trotz ansprechender Leistung in Luzern mit 6:2, ehe sie in der Rückrunde den Gegner vom Vierwaldstättersee sang- und klanglos mit 8:1 nach Hause schickten.
Zumindest die letztere Leistung gegen Luzern schienen die Lions Konolfingen zu Beginn dieser Partie wiederholen zu wollen. Durch eine gute Zweikampfquote sowie ein konsequentes Konterspiel war das Momentum auf Seiten der Berner. Der erste wirkliche Aufreger lieferte Schlüchter, welcher den Ball – zumindest aus der Perspektive des Heimteams – scheinbar nach einem "Buebetrickli" über die Torlinie der Gäste buxierte. Jedoch wurde das angebliche Tor weder von den Gegnern noch von den Schiedsrichtern anerkannt, weshalb der Torjubel der Löwen von den Schiedsrichtern eigentlich als Wechselfehler taxiert werden musste (da sich für kurze Zeit etwa 15 Spieler gleichzeitig auf dem Spielfeld befanden). Das Spiel wurde nach diesem Aufreger und einigen Diskussionen aus beiden Lagern ohne Konsequenzen weitergeführt.
Der verdiente und vielumjubelte Führungstreffer gelang den Löwen in der 11. Spielminute doch noch und es hatten die beiden Akteure Gäggeler und Glauser ihre Hände im Spiel. Nach einem herrlichen Pass von Glauser schoss Gäggeler mit seiner unglaublichen Kaltschnäuzigkeit den Ball ins Luzerner Gehäuse.
Trohüter Wyss verletzt sich
Nur zwei Minuten später erfolgte dann eine weniger schöne Szene. Nach einer Aktion ohne Fremdeinwirkung verletzte sich der Konolfinger Torhüter Wyss zum wiederholten Mal an der Schulter und musste durch Hofmann ersetzt werden.
Trotz dieses Zwischenfalls vermochten die Löwen an die starke Leistung anzuknüpfen. Schlussendlich belohnt wurden die Bemühungen in der 20. Minute durch einen zweiten Treffer von Gäggeler, welcher auf Pass von Bleiker und eine feine Einzelaktion den Ball im hohen Eck platzierte. Bis dahin wurden die Angriffsbemühungen der Zentralschweizer durch die konsequente Verteidigungsarbeit der Emmentaler stets im Keim erstickt, weshalb die 2:0-Führung zur 1. Drittelspause dem Gezeigten entspricht.
2-Minuten-Strafe im zweiten Drittel
An den Spielanteilen änderte sich zu Beginn des zweiten Drittels wenig. Weiterhin waren es die Lions, welche den Ton angaben. Jedoch war auch unschwer zu erkennen, dass sich die Luzerner in der Pause so einige Gedanken machten und fortan ihre Linien anders coachten. Dabei haben sie schlicht versucht, andere Spieler auf die produktiven Linien der Konolfinger zu bringen, um sich Vorteile zu ergattern. Ob dies erfolgreich war, zeigte sich im Verlaufe des Drittels deutlich. Auf jeden Fall war für eine längere Zeit eine 2-Minuten-Strafe wegen unkorrekten Abstands das einzige Highlight.
Tanner öffnete den Knopf
Das darauffolgende Powerplay erbrachte nichts Zählbares. Den Knopf öffnete schlussendlich Tanner, welcher im Zusammenspiel mit S. Liechti in der 28. Minute zum 3:0 erhöhte. Dieser Treffer liess den Konolfinger Motor nun wärmer laufen. Nur eine Minute später bewies Glauser seine Schlitzohrigkeit und verwertete einen gegnerischen Fehlpass eiskalt zur 4:0-Führung. Wiederum eine Minute später erfolgte durch Liechti gar das 5:0. Das Ganze auf Pass von Schinkelshoek. Damit erhielt die Frage der Wirkung rund um die Luzerner Anpassungen sogleich ihre Antwort. Und der Torhunger der Berner konnte trotz drei schnellen Treffern nicht gestillt werden. Als gäbe es nichts Leichteres, beförderten in der 34. Spielminute sowohl Aeschlimann wie auch Tanner den Spielball erneut ins Tor, womit die 6:0- beziehungsweise die 7:0-Führung zur Tatsache wurden. Lediglich eine Minute später konnte Gäggeler auf Pass von Glauser zum Hattrick-Schützen avancieren und die 8-Toreführung besiegeln.
Luzerner gewinnen Momentum zurück
Zu jenem Zeitpunkt musste man auch von Konolfinger Seite zugeben, dass die letzten Tore in Anbetracht des getätigten Aufwands doch sehr günstig gefallen waren. So schien auch der Unihockey-Gott Gnade walten zu lassen und brachte den Luzernen trotz einer 0:8-Rücklage das Momentum zurück. Mit dem 1:8-Treffer in der 36. Spielminute sowie dem zweiten Luzerner Tor, welches nur 14 Sekunden später fiel, zahlte sich dieses Momentum ein erstes Mal aus. Als ob die Löwen dieses Signal nicht erkannt haben, schossen sich die Luzerner in der 38. und 40. Spielminute noch ihr drittes respr. viertes Tor, womit beide Teams mit dem 8:4-Pausenresultat in die Kabinen gingen.
Obwohl die Luzerner im vergangenen Drittel im Aufwind waren, konnten die Löwen das letzte Spieldrittel dieser Play-off-Viertelfinal-Affiche zunächst ausgeglichen gestalten. Eine weitere 2-Minuten-Strafe wegen Stossens rund eine Minute nach Wiederanpfiff eröffnete den Löwen gar eine gute Gelegenheit, um der Partie den Todesstoss zu geben. Leider blieb das Powerplay der Lions auch in dieser Gelegenheit wirkungslos. So kam es wie es kommen musste. In der 53. Spielminute verwertete Jeffrey einen Penalty und brachte die Zentralschweizer mit fünf Toren in Folge auf 8:5 heran.
Partie wird doch noch spannend
Auf einmal wurde die langweilig geglaubte Partie zwischen den Lions Konolfingen und Unihockey Luzern doch noch spannend. Denn in der 54. Minute konnte der beste Luzerner an diesem Abend alias P. Flütsch erfolgreich zum dritten Mal einnetzen, womit Luzern noch sechs Minuten für zwei weitere Treffer blieb. Die Berner bemühten sich auf allen Ebenen, um gegen die starkaufspielenden Luzerner ein Mittel zu finden, jedoch ohne zählbaren Erfolg. In der 59. Spielminute gelang den Luzernern ohne Torhüter gar der vielumjubelte 8:7-Anschlusstreffer, womit der totgeglaubte Gegner aus der Zentralschweiz wieder dran war.
Doch der siebte Luzerner sollte der Letzte gewesen sein. Obwohl es zum Schluss hin nochmals eng wurde, gelang den Konolfingern, konkret Gäggeler, in der 60. Minute das Tor zur Erlösung. Hinterher durfte auch noch Tanner zu seinem dritten persönlichen Treffer ins leere Tor einnetzen, wobei neben dem Ball auch noch der geworfene Stock eines Luzerner Spielers den Weg ins Gehäuse fand. Dieses Vergehen wurde mit einer Matchstrafe geahndet.
Lions führen Best-of-3-Serie an
Nichts für schwache Nerven. Die Löwen aus Konolfingen konnten ihren Start in die Playoff-Viertelfinal-Serie gegen Unihockey Luzern trotz einer fast verspielten 8-Toreführung verdient gewinnen und führen in der Best-of-3-Serie mit 1:0. Trotz vieler guten Szenen gilt es für die Löwen die Lehren aus diesem Spiel zu ziehen. Jedoch zeigt ein solches Spiel perfekt auf, dass in der 1. Liga Play-off-Zeit ist und jedes Spiel entscheidend sein kann. Ganz nach dem Motte "Do or Die".
[i] Am Samstag 11. Februar um 19:00 Uhr findet in der Halle Uetenberg in Luzern die zweite Play-off-Viertelfinalpartie zwischen diesen beiden Teams statt. Falls Sie Zeit und Lust haben an diesem Auswärtsspiel der Löwen teilzunehmen, melden Sie sich unter der Nummer 079 833 87 50 für den Fancar in Richtung Luzern an. Die Abfahrt ist um 16:30 Uhr beim Mehrzweckplatz in Konolfingen.
Lions Konolfingen - Unihockey Luzern 10:7 (2:0, 6:4, 2:3)
SLM Arena Konolfingen. 209 Zuschauer. SR Stanger/Ess
11. I. Gäggeler (Y. Glauser) 1:0. 20. I. Gäggeler (L. Bleiker) 2:0. 28. S. Tanner (S. Liechti) 3:0. 29. Y. Glauser 4:0. 30. S. Liechti (F. Schinkelshoek) 5:0. 34. Y. Aeschlimann (Y. Glauser) 6:0. 34. S. Tanner (F. Liechti) 7:0. 35. I. Gäggeler (Y. Glauser) 8:0. 36. P. Flütsch (F. Brönnimann) 8:1. 36. P. Flütsch (S. Koller) 8:2. 38. P. Laimbacher (P. Flütsch) 8:3. 40. J. Jeffrey (P. Flütsch) 8:4. 53. J. Jeffrey 8:5. 54. P. Flütsch (J. Jessen-Richardsen) 8:6. 59. O. Lindqvist (J. Jessen-Richardsen) 8:7. 60. I. Gäggeler 9:7. 60. S. Tanner 10:7.
Strafen: Keine Strafen gegen Lions Konolfingen. 2mal 2 Minuten und 1mal 2+2 Minuten gegen Unihockey Luzern.