Das Startdrittel hatte wenig von einem Derby, selten wurde attraktives Unihockey gezeigt und die obligaten Emotionen blieben komplett aus. Es war der Tabellenführer, welcher für das erste Ausrufezeichen sorgte. In genau einer dieser Seltenen, schön-kombinierten Angriffen wurde eiskalt zugeschlagen. Nach vier Spielminuten gingen die Gastgeber nicht unverdient mit 1:0 in Führung. Beflügelt von der Führung versuchten die Hausherren das Zepter des Spiels in den eigenen Händen zu halten. Doch in der neunten Minute konnte Ivan Gäggeler nach einem Fehlpass sofort umschalten und das Spielgeschehen unwiderstehlich ausgleichen. Eine gute Minute später hatte man das Spiel komplett gedreht. Dolder löste mit einem langen Ball auf Liechti aus und dieser legte in die Mitte auf Tanner, 1:2 für die Lions. Die Gäste aus Konolfingen wiesen nun mehr Ballbesitz vor. Bis zur ersten Pause geschah aber nichts mehr, dass einen Einfluss auf das Resultat hatte.
Nach dem Seitenwechsel mussten die Löwen erstmals in Unterzahl agieren. Das Eggi-Powerplay schien zu harmonieren, denn keine Minute war vergangen, glichen sie zum 2:2 aus. Eggiwil, nun das spielbestimmende Team, konnte wenige Augenblicke später die Führung wieder an sich reissen. Diese hielt nicht allzu lange, Florian Schwendimann glich mit einem haargenauen Abschluss wieder aus. Doch der Gastgeber war nun definitiv im Spiel angekommen mit einem Doppelschlag nach Spielhälfte zogen sie erstmals mit zwei Toren davon und als dann in der 40. Minute gar noch das 6:3 fiel schienen die Löwen auseinander zu fallen. Doch noch war nicht Pause und das Duo Gerber/Tanner brillierte nochmals, der wichtige Treffer 17 Sekunden vor der Sirene bescherte den Löwen nochmals Hoffnung.
Auch im Schlussabschnitt war die Eggiwil-Offensive schwer zu bremsen. Nach 23 Sekunden war der drei-Tore-Vorsprung bereits wiederhergestellt und als in der 44. Minute sogar noch das 8:4 fiel war dies zu viel für das Trainergespann der Lions, sie nahmen das Time-Out. Mit seinem dritten Tor des Abends konnte Tanner die Lions nochmals heranbringen. Doch Eggiwil reagierte im nun offenen Schlagabtausch und konnte keine Minute später wieder auf 9:5 erhöhen. Ein Überzahlspiel für die Gäste brachte nochmals Platz für Chancen, Tanner bediente Captain Lüthi und dieser schob ins leere Tor ein. Noch war der Traum vom Punktgewinn beim Leader nicht begraben. Vier Minuten vor Schluss tankte sich Gäggeler durch und bediente Schwendimann, dieser netzte zum 9:7 ein. Nun waren endlich Emotionen und Derbyhärte im Spiel, etwas zu viel für den Geschmack der unparteiischen. Rolf Lüthi musste für zwei Minuten auf der Strafbank platznehmen. Diese Strafe nahm den Gästen den Wind aus den Segeln und brachte den Gastgebern die nötige Zeit die drei Punkte einzufahren. Mit dem Treffer 40 Sekunden vor Schluss gelang ihnen gar noch das Stängeli.
Da heute die letzte Partie vor den Playoffs stattfindet kann nun schon fleissig gerechnet werden. Mit einem Sieg wäre den Löwen der 5. Platz kaum noch zu nehmen, der 4. Ist hingegen nicht mehr zu erreichen da die Differenz darauf schon 4 Punkte aufweist. Fokus liegt jetzt aber beim heutigen Spiel, es wird nun nochmals jeder zum Zuge kommen um sich so ein optimales Gefühl zu erarbeiten.
Go Lions!
UHT Eggiwil - Lions Konolfingen 10:7 (1:2, 5:2, 4:3)
Ballsporthalle Oberemmental (BOE), Zollbrück. 55 Zuschauer. SR Christen/Gilgen.
Tore: 4. R. Zysset (A. Kirchhofer) 1:0. 9. I. Gäggeler 1:1. 10. S. Tanner (S. Liechti) 1:2. 24. S. Pauli (R. Walther) 2:2. 25. L. Braun (D. Bigler) 3:2. 29. F. Schwendimann (F. Schinkelshoek) 3:3. 33. S. Schär (M. Poschung) 4:3. 34. F. Lanz 5:3. 40. F. Lanz (S. Pauli) 6:3. 40. S. Tanner (M. Gerber) 6:4. 41. L. Schlüchter 7:4. 44. Mi. Hofer (F. Lanz) 8:4. 49. S. Tanner (M. Gerber) 8:5. 50. L. Schlüchter (T. Schär) 9:5. 55. R. Lüthi (S. Tanner) 9:6. 56. F. Schwendimann (I. Gäggeler) 9:7. 60. T. Läntinen (A. Kirchhofer) 10:7.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHT Eggiwil. 2mal 2 Minuten gegen LionsKonolfingen.
Lions: Brügger; Dolder, Lüthi R., Liechti, Gerber, Tanner; Bigler, Kupferschmied, Hirter P., Schinkelshoek, Schwendimann; Geiser, Hirter D., Vonwyl, Eggimann, Gäggeler; Brunner, Hofer, Lanz, Steiner.
Lions ohne: Leuenberger, Lüthi T. (alle Verletzt) und Wyss (Überzählig).
Bestplayer: Pauli (Eggiwil), Tanner (Lions)