Unihockey - "In früheren Jahren wäre es ausgeartet"
Niklaus Engel kennt die Unihockey Tigers aus dem Effeff. Der 46-Jährige spricht über die angebliche Schwierigkeit, bei den Tigers als Trainer zu arbeiten - und er erklärt, wie sein Team die Finalserie gegen Wiler-Ersigen zu wenden gedenkt.
Reto Kirchhofer, Berner Zeitung BZ
Das Stück «Tiger u Trainer» böte womöglich genügend Stoff, dereinst von der Emmentaler Liebhaberbühne inszeniert zu werden. Es ist unterhaltsam, beinhaltet überraschende Wendungen – und letztlich interessiert das Thema viele Leute, wie Niklaus Engel beobachtet hat. «Von einigen Seiten wird jedenfalls immer wieder gerne darüber berichtet», sagt der Trainer der Langnauer Tigers.
Engel weiss, wovon er spricht. Er ist mit dem Klub und dessen Vorgängerverein Zäziwil-Gauchern seit 30 Jahren verbunden. Nach seiner Aktivzeit übte der ehemalige Schweizer Nationaltorhüter diverse Ämter aus; nun führt er das Fanionteam nach 2001 und 2005 bereits zum dritten Mal als Cheftrainer. Es sei korrekt, dass es auf dem Trainerposten in den vergangenen Jahren immer wieder Änderungen gegeben habe, «aber wer behauptet, wir hätten keine Kontinuität, der liegt falsch. Im Hintergrund gibt es diese Kontinuität sehr wohl: beispielsweise in der Vereinsführung und bei den Trainern im Nachwuchsbereich.»
Ableiter und Reibereien
Der Schlosswiler sagt, die Hierarchie innerhalb der Mannschaft sei nach den Rücktritten zahlreicher Leistungsträger flacher geworden. «Und dank der guten Basisarbeit bei den Junioren konnten wir die Abgänge mit Jungen kompensieren.» Natürlich kennt er all die Tigers-Charakterköpfe aus früheren und heutigen Tagen. Auf die Behauptung, wonach es in Biglen kaum vorstellbar wäre, dass sich ein bei den Spielern unbeliebter Coach über Jahre hinweg im Amt halten könnte, wie dies etwa bei Thomas Berger und Wiler der Fall war, entgegnet Engel: «Dieses Verhalten war eine Art Strategie von Thomas Berger.» Ein Spieler müsse sich im Wettkampf stets an jemandem reiben können. «Berger hat provoziert, dass sich die Spieler an ihm rieben, statt an den Schiedsrichtern und den Mitspielern, was den Leistungen geschadet hätte. Er hat die Rolle des Ableiters bewusst gespielt.» Unter dem Bündner war Engel einst als Gasttrainer bei Wiler tätig.
Kleine Reibereien haben bei den Langnauern trotz sportlichen Erfolgs und 20 Qualifikationssiegen en suite zur Trennung von Markus Schneider geführt. Assistent Engel, der das Sommertraining geleitet und bei der Taktik jeweils Einfluss genommen hatte, bot sich als logische Nachfolgelösung bis Ende Saison an. «Der Wechsel verlief problemlos, ich habe ihn aber nicht gesucht», sagt er. Tigers-Captain Simon Stucki erklärt: «Sie können es schreiben oder einfach zur Kenntnis nehmen: Der Trainerwechsel war für keinen Spieler ein Problem, wirklich nicht. Deshalb gab es leistungsmässig auch keinen Einbruch.»
Mit Disziplin zur Wende
Nach Erfolgen im Viertel- (4:0 gegen Winterthur) und Halbfinal (4:3 gegen Titelverteidiger Malans) ist die erste Meisterschaft für die Langnauer zum Greifen nah – und doch so fern. 0:2 liegt die Auswahl in der Finalserie gegen Wiler-Ersigen zurück; die Darbietung beim 3:8 am letzten Sonntag war ungenügend. Doch Engel gibt sich kämpferisch: «Wir haben im Halbfinal gegen Malans bewiesen, dass wir ein 0:2 drehen können», sagt der Trainer, ergänzend, man werde nicht in Aktionismus verfallen, wolle die Wende stattdessen mit spielerischen Mitteln herbeiführen. In dieser Hinsicht habe das Team grosse Fortschritte gemacht. Der 46-Jährige erwähnt auch die Steigerung punkto Disziplin und sagt schmunzelnd: «Die Partie am Sonntag war ein gutes Beispiel: In früheren Jahren wäre es bei diesem Spielverlauf ausgeartet: Wir hätten nur noch geflucht, Strafen kassiert, wären kopflos nach vorne gerannt. Nun versuchen wir, Unihockey zu spielen.»
Ableiter und Reibereien
Der Schlosswiler sagt, die Hierarchie innerhalb der Mannschaft sei nach den Rücktritten zahlreicher Leistungsträger flacher geworden. «Und dank der guten Basisarbeit bei den Junioren konnten wir die Abgänge mit Jungen kompensieren.» Natürlich kennt er all die Tigers-Charakterköpfe aus früheren und heutigen Tagen. Auf die Behauptung, wonach es in Biglen kaum vorstellbar wäre, dass sich ein bei den Spielern unbeliebter Coach über Jahre hinweg im Amt halten könnte, wie dies etwa bei Thomas Berger und Wiler der Fall war, entgegnet Engel: «Dieses Verhalten war eine Art Strategie von Thomas Berger.» Ein Spieler müsse sich im Wettkampf stets an jemandem reiben können. «Berger hat provoziert, dass sich die Spieler an ihm rieben, statt an den Schiedsrichtern und den Mitspielern, was den Leistungen geschadet hätte. Er hat die Rolle des Ableiters bewusst gespielt.» Unter dem Bündner war Engel einst als Gasttrainer bei Wiler tätig.
Kleine Reibereien haben bei den Langnauern trotz sportlichen Erfolgs und 20 Qualifikationssiegen en suite zur Trennung von Markus Schneider geführt. Assistent Engel, der das Sommertraining geleitet und bei der Taktik jeweils Einfluss genommen hatte, bot sich als logische Nachfolgelösung bis Ende Saison an. «Der Wechsel verlief problemlos, ich habe ihn aber nicht gesucht», sagt er. Tigers-Captain Simon Stucki erklärt: «Sie können es schreiben oder einfach zur Kenntnis nehmen: Der Trainerwechsel war für keinen Spieler ein Problem, wirklich nicht. Deshalb gab es leistungsmässig auch keinen Einbruch.»
Mit Disziplin zur Wende
Nach Erfolgen im Viertel- (4:0 gegen Winterthur) und Halbfinal (4:3 gegen Titelverteidiger Malans) ist die erste Meisterschaft für die Langnauer zum Greifen nah – und doch so fern. 0:2 liegt die Auswahl in der Finalserie gegen Wiler-Ersigen zurück; die Darbietung beim 3:8 am letzten Sonntag war ungenügend. Doch Engel gibt sich kämpferisch: «Wir haben im Halbfinal gegen Malans bewiesen, dass wir ein 0:2 drehen können», sagt der Trainer, ergänzend, man werde nicht in Aktionismus verfallen, wolle die Wende stattdessen mit spielerischen Mitteln herbeiführen. In dieser Hinsicht habe das Team grosse Fortschritte gemacht. Der 46-Jährige erwähnt auch die Steigerung punkto Disziplin und sagt schmunzelnd: «Die Partie am Sonntag war ein gutes Beispiel: In früheren Jahren wäre es bei diesem Spielverlauf ausgeartet: Wir hätten nur noch geflucht, Strafen kassiert, wären kopflos nach vorne gerannt. Nun versuchen wir, Unihockey zu spielen.»
Gewinnt Wiler morgen in Biglen, kann sich Grün-Weiss bereits tags darauf den neunten Meistertitel sichern. Doch damit befasst sich der Coach nicht: «Wir haben in dieser Saison etlichen Widerständen getrotzt, das Selbstvertrauen ist intakt.» Engel wird übrigens auch nächste Saison im Trainerstab der ersten Mannschaft wirken. Vorerst aber setzt er alles daran, dass das Stück «Tiger u Trainer» ein vorläufiges Happy End erfährt.