Unihockey - Europacup-Qualifikation: Schwierige Mission in Finnland

Im dritten Anlauf wollen sich die Unihockey Tigers Langnau erstmals für das Europacup-Finalturnier qualifizieren. Hierfür benötigt die Auswahl des neuen Trainers Björn Karlen indes Siege gegen renommierte Gegner.

Reto Kirchhofer, Berner Zeitung BZ
Aller guten Dinge sind drei. Gemäss diesem Sprichwort müsste den Langnauer Tigers am Wochenende in Helsinki eigentlich die erstmalige Qualifikation für das Europacup-Finalturnier gelingen. 2007 und 2009 hatten die Emmentaler am jeweiligen Qualifikationsturnier die Finalteilnahme bloss der schlechteren Tordifferenz wegen verpasst.

Nur: Sollte dem amtierenden Cupsieger ausgerechnet im dritten Anlauf der Sprung ins finale Europacup-Feld – der Schweizer Meister Wiler-Ersigen ist direkt qualifiziert – glücken, käme dies einer grossen Überraschung gleich. Noch nie ist die Qualifikationshürde derart hoch gewesen wie beim Turnier vom 27. bis 30. August in Helsinki. Weil sich die schwedischen Spitzenteams vor Jahresfrist aus finanziellen Gründen um die EC-Teilnahme foutierten, muss Meister Storvreta aus Uppsala nun den Weg via Qualifikation gehen. Die Linie um die Verteidiger Mattias Samuelsson, Jesper Berggren, Center Mika Kohonen sowie die Flügel Hannes Öhmann und Henrik Stenberg gehörte in der vergangenen Saison zum Erlesensten, was das Unihockey zu bieten hat.

Das Dreierfeld wird durch Tapanilan Erä (Fi) komplettiert. Gegen die Finnen, deren namhafteste Akteure Jani Kukkola und Lauri Kapanen sind, erreichten die Tigers letztes Jahr in Biglen ein Unentschieden. Die Reprise folgt heute um 19 Uhr in der Mosahalli in Helsinki. Morgen treffen die Tigers auf den Favoriten Storvreta (16 Uhr), der am Sonntag die Dreierpoule mit der Partie gegen Gastgeber Erä beschliesst.

Karlens Zuversicht

Die Emmentaler und ihr neuer Trainer Björn Karlen stehen also früh vor der ersten Bewährungsprobe. Vor fünf Wochen starte-ten die Tigers ins Hallentraining, «und die Testspiele gegen Floorball Köniz und die Bern Capitals haben gezeigt, dass wir gut vorbereitet sein werden», wie Karlen erklärt. «Erä hatte einige Abgänge und sollte in unserer Reichweite liegen. Und Storvreta habe ich mir auch nicht gewünscht – aber wir freuen uns auf die Herausforderung.» Der 29-Jährige vermutet, dass sein Team den schwedischen Meister «vor einige Probleme stellen kann», sofern die Tigers zum Auftakt Tapanilan bezwingen.

Zalesny weg, zwei Finnen da

Primär auf den Ausländerpositionen hat sich das Gesicht der Tigers-Equipe markant verändert – mit dem Finnen Olli Oilinki als Konstante. Torgarant und Unruheherd Ales Zalesny (zu Warberg) ist weg, die Finnen Janne Louhelainen und Vili Rahkonen sind da. Louhelainen spielte 2008/ 2009 eine Saison für Uster, «und er wird bei uns noch mehr zur Geltung kommen», prophezeit Karlen. Derweil gilt Rahkonen als unbeschriebenes Blatt. Der Begriff des Ergänzungsspielers passt Karlen im Zusammenhang mit dem von Lapeenranta verpflichteten Stürmer nicht: «Er ist ein Slotspieler und wird seinen Platz in den ersten zwei Linien finden.» Zudem gewähren die Tigers dem 30-jährigen Tschechen Michal Rybka die Chance, sich nach verheilter Knieverletzung in der höchsten Liga zu beweisen. Als Captain wird Marc Dysli amten, assistiert von Nationalmannschaft-Rückkehrer Simon Stucki und Markus Gerber. Letztgenannter konnte die Reise ans Qualifikationsturnier wegen hohen Fiebers nicht antreten.

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Erstellt: 27.08.2010
Geändert: 27.08.2010
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