Ufer der Aare - Auto, Boot und Abfall

Der grösste Teil der Besucherinnen und Besucher fährt mit dem Auto an die Aare. Boot fahren ist an einem warmen Wochenende die weitaus beliebteste Aktivität, der Abfall der meistgenannte Störfaktor.

mg / Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Diese Rückschlüsse erlauben die in diesem Sommer durchgeführten Besuchererhebungen im Aareraum zwischen Thun und Bern.

Im Rahmen des Projekts „aarewasser“ fanden diesen Sommer erstmals systematische Besuchererhebungen an der Aare statt. An jeweils sieben Standorten wurden an einem Wochentag und an zwei Wochenendtagen die Anzahl Besucherinnen und Besucher und ihr Verhalten erfasst. Zudem wurde insgesamt rund 500 Interviews geführt.

Die Verantwortlichen des Projekts „aarewasser“ wollen die Beobachtungen im Winter und auch in den folgenden Jahren wiederholen. Sie erhoffen sich aus den Stichproben Hinweise, um die Besucherinformation und -führung laufend und langfristig zu verbessern. Eine der zentralen Herausforderungen des Projekts ist es, die Anliegen der Naherholung mit denjenigen des Naturschutzes zu vereinbaren.

Die Daten von diesem Sommer zeigen beispielsweise, dass der grösste Teil der Aarebesucherinnen und -besucher mit dem Auto oder Motorrad anreist. Nur wenige gelangen zu Fuss an die Aare. Noch seltener werden auf dem Weg zum Fluss die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad benutzt.

Der weitaus grösste Teil der Befragten geht an die Aare, um Erholung in der Natur zu suchen. Sportliche Aktivität und Hunde spazieren führen sind weitere Gründe, warum die Menschen an die Aare gehen.

Fast so begehrt wie das Spazieren und Wandern entlang der Aare ist das Velofahren auf den Uferwegen. Mit Abstand am meisten Personen aber wurden auf Booten registriert.

Von den über 3000 erfassten Besucherinnen und Besuchern, die sich an einem schönen Sonntagnachmittag zur selben Stunde an der Aare aufhielten, befanden sich mehr als 2000 auf oder in der Aare. Je rund 300 waren mit dem Velo und zu Fuss unterwegs, aber auch 170 Rastende und 70 Spaziergänger mit Hund erholten sich gleichzeitig an der Aare.

Bei der grossen Anzahl an Nutzerinnen und Nutzern erstaunt es nicht, dass auch gewisse unerwünschte Nebeneffekte entstehen. So wird von den Besucherinnen und Besuchern selbst der Abfall als grösster Störfaktor empfunden.

Als weitere, bedeutende Störungen werden der Lärm der Autobahn, rücksichtslose Velofahrerinnen und Velofahrer, die Anzahl Personen und freilaufende Hunde erwähnt.

Interessantes Detail: Obwohl der Raum der Aare mehrheitlich als qualitativ hochwertiges Naturgebiet wahrgenommen wird, ist sich die grosse Mehrheit der Befragten nicht bewusst, dass sie sich ab Heimberg in Richtung Bern in einem Naturschutzgebiet befindet.

www.aarewasser.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 22.09.2010
Geändert: 22.09.2010
Klicks heute:
Klicks total: