"Trimstein wird anders sein"
Er hält sich nicht an Regeln und Konventionen der Architekt Luigi Snozzi. Dem Dorf Monte Carasso hat er ein neues Gesicht gegeben. Dasselbe will er in Trimstein erreichen.
Lisa Stalder / Der Bund
«Ich bin ein Feind der heutigen Zonenplanung», sagte Luigi Snozzi gleich zu Beginn seines Referats am Dienstagabend in Trimstein. Überall werde nach dem gleichen Schema geplant, alle Peripherien sähen mittlerweile gleich aus. Wer eine Stadt besuche, sehe sich jeweils nur das historische Zentrum an «kaum jemand geht in die Peripherie». Also gelte es, die Peripherie schöner zu gestalten als das Zentrum.
Und der Architekt und Städteplaner Snozzi gestaltet gerne: Aus der Gemeinde Monte Carasso, einer zersplitterten Siedlung am Rande Bellinzonas, hat er in den vergangenen dreissig Jahren einen «Ort der Identifikation» gemacht. Nun soll Snozzi auch die kleine Gemeinde Trimstein zukunftstauglich gestalten («Bund» vom 8. Mai). Snozzi hatte spontan zugesagt, einen sogenannten Masterplan für Trimstein zu entwerfen, nachdem ihn Gemeindepräsident Peter Baumann angefragt hatte. Damit die Bevölkerung jenen Mann kennen lernt, der sich mit der Zukunft ihrer Gemeinde befasst, hielt der 77-jährige Architekt am Dienstag einen Vortrag über sein Schaffen. Über hundert Interessierte fanden den Weg in die Turnhalle in Trimstein.
Er halte sich nicht gerne an Regeln und Konventionen, fuhr Snozzi fort. Als er 1979 nach Monte Carasso kam, sei er gefragt worden, ob er eine neue Primarschule bauen würde. Er habe gesagt, dass er dies tun werde, aber nicht an jenem Ort, den der Richtplan vorsehe. Der Gemeindepräsident liess ihm freie Hand, und so verwandelte der Architekt das alte Kloster im Dorfzentrum in eine Schule.
Spielplatz auf dem Friedhof
Eigentlich sei die Schule nur ein Vorwand gewesen, das Zentrum komplett neu zu gestalten, sagte Snozzi mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht. Sein Plan ging auf. Monte Carasso erhielt eine Fussgängerzone, die Häuser wurden direkt an die Strasse gebaut, die Abstände zwischen den Gebäuden verkleinert. Mauern trennten die Gärten vom öffentlichen Raum ab und alle Strassenmarkierungen und Verkehrsschilder wurden entfernt. Eine weitere Eigenartigkeit: Auf dem Friedhof gibt es nun einen Spielplatz. «Ich finde es wunderbar, dass die Kinder dort spielen, wo sie dereinst liegen werden.»
Ob er in Trimstein Ähnliches geplant habe, wollte jemand wissen. Er könne die Erfahrungen aus Monte Carasso nicht eins zu eins auf Trimstein übertragen. Aber er arbeite daran, ein gutes Konzept zu entwerfen. Es gebe zwei Schwierigkeiten: In Trimstein bestehe kein «wahrer Druck», die Struktur der Gemeinde zu verändern. Den Leuten gefalle die Gemeinde so, wie sie heute ist. Und: «Es muss nicht Platz für Hunderte von Menschen geschaffen werden.» Eine weitere Schwierigkeit stelle die Struktur des Dorfes dar. Trimstein bestehe aus vielen Höfen, die alle weit verstreut lägen. Es gelte herauszufinden, wo ein Zentrum gebaut werden könnte. «Ich hoffe, es wird mir gelingen.»
Eines könne er bereits jetzt sagen: Wenn nach seinen Plänen gebaut werde, werde sich das Dorf verändern. «Trimstein wird anders sein. An diesen Gedanken muss sich die Bevölkerung gewöhnen.»
Ein Artikel aus
www.trimstein.ch
Und der Architekt und Städteplaner Snozzi gestaltet gerne: Aus der Gemeinde Monte Carasso, einer zersplitterten Siedlung am Rande Bellinzonas, hat er in den vergangenen dreissig Jahren einen «Ort der Identifikation» gemacht. Nun soll Snozzi auch die kleine Gemeinde Trimstein zukunftstauglich gestalten («Bund» vom 8. Mai). Snozzi hatte spontan zugesagt, einen sogenannten Masterplan für Trimstein zu entwerfen, nachdem ihn Gemeindepräsident Peter Baumann angefragt hatte. Damit die Bevölkerung jenen Mann kennen lernt, der sich mit der Zukunft ihrer Gemeinde befasst, hielt der 77-jährige Architekt am Dienstag einen Vortrag über sein Schaffen. Über hundert Interessierte fanden den Weg in die Turnhalle in Trimstein.
Er halte sich nicht gerne an Regeln und Konventionen, fuhr Snozzi fort. Als er 1979 nach Monte Carasso kam, sei er gefragt worden, ob er eine neue Primarschule bauen würde. Er habe gesagt, dass er dies tun werde, aber nicht an jenem Ort, den der Richtplan vorsehe. Der Gemeindepräsident liess ihm freie Hand, und so verwandelte der Architekt das alte Kloster im Dorfzentrum in eine Schule.
Spielplatz auf dem Friedhof
Eigentlich sei die Schule nur ein Vorwand gewesen, das Zentrum komplett neu zu gestalten, sagte Snozzi mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht. Sein Plan ging auf. Monte Carasso erhielt eine Fussgängerzone, die Häuser wurden direkt an die Strasse gebaut, die Abstände zwischen den Gebäuden verkleinert. Mauern trennten die Gärten vom öffentlichen Raum ab und alle Strassenmarkierungen und Verkehrsschilder wurden entfernt. Eine weitere Eigenartigkeit: Auf dem Friedhof gibt es nun einen Spielplatz. «Ich finde es wunderbar, dass die Kinder dort spielen, wo sie dereinst liegen werden.»
Ob er in Trimstein Ähnliches geplant habe, wollte jemand wissen. Er könne die Erfahrungen aus Monte Carasso nicht eins zu eins auf Trimstein übertragen. Aber er arbeite daran, ein gutes Konzept zu entwerfen. Es gebe zwei Schwierigkeiten: In Trimstein bestehe kein «wahrer Druck», die Struktur der Gemeinde zu verändern. Den Leuten gefalle die Gemeinde so, wie sie heute ist. Und: «Es muss nicht Platz für Hunderte von Menschen geschaffen werden.» Eine weitere Schwierigkeit stelle die Struktur des Dorfes dar. Trimstein bestehe aus vielen Höfen, die alle weit verstreut lägen. Es gelte herauszufinden, wo ein Zentrum gebaut werden könnte. «Ich hoffe, es wird mir gelingen.»
Eines könne er bereits jetzt sagen: Wenn nach seinen Plänen gebaut werde, werde sich das Dorf verändern. «Trimstein wird anders sein. An diesen Gedanken muss sich die Bevölkerung gewöhnen.»
Ein Artikel aus

www.trimstein.ch