Trimstein - Dorf will nicht bloss ein Anhängsel sein
In einer Klausurtagung stellte sich der Gemeinderat Fragen zur Identität von Trimstein und der Rolle des Dorfes nach einer Fusion mit Münsingen.
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
Vor einigen Monaten haben Trimstein und Münsingen Fusionsverhandlungen aufgenommen. «Jetzt befinden wir uns in einer spannenden Phase», sagte gestern Peter Baumann (parteilos), Gemeindepräsident von Trimstein. Er weiss, dass die Schule für die Bevölkerung eine Schlüsselposition einnimmt. «Können wir sie nach einer allfälligen Fusion nicht im Dorf behalten, ist der Zusammenschluss mit Münsingen gefährdet», ist Baumann überzeugt. Auf diese und weitere Fragen hat der Trimsteiner Gemeinderat mit Vertretern der Berner Fachhochschule Wirtschaft und Verwaltung nach Antworten gesucht.
Unklare Rolle
Wie sieht Trimsteins zukünftige Rolle nach dem Zusammenschluss mit Münsingen aus? Wird das Dorf ein Quartier von Münsingen mit 2000 oder mehr Einwohnern? Wird es einfach ein Teil der Agglomeration Bern oder ein Anhängsel von Münsingen? «Wir sehen uns nicht als klassische ländliche Gemeinde, wünschen uns eine massvolle Entwicklung ohne grosse Sprünge», so Baumann. Leben und Arbeiten in Trimstein solle «inspirierend sein und Kraft geben». Auf der Wunschliste wäre auch ein Dorfzentrum, wie es der Tessiner Architekt Luigi Snozzi Trimstein vorschlägt.
Trimstein hat mit 1,36 Millionen Franken ein hohes Eigenkapital und verfügt über eine intakte Landschaft. Die Gründe für den Fusionswillen sind nicht finanzieller Natur. Das Hauptproblem der knapp 500-köpfigen Gemeinde liegt darin, dass die politischen Ämter in den letzten Jahren nur noch mit grosser Mühe besetzt werden konnten. Trimstein gehörte zusammen mit Allmendingen zur Gemeinde Rubigen und wurde erst 1992 zu einer selbstständigen Gemeinde. Das Dorf liegt etwa in der Mitte von Worb, Rubigen und Münsingen. In diesen Gemeinden herrscht entweder bereits Tempo 30 oder wird demnächst eingeführt. Bereits heute benutzen viele Automobilisten gern Trimsteins schmale Strasse als Querverbindung zwischen Münsingen und Worb. Für Peter Baumann ist es ein «Horrorszenario», wenn rundum Tempo 30 gilt und Trimstein damit sozusagen zur Durchgangszone für Raser wird. Es wird nun abgeklärt, ob in Trimstein Tempo 30 eingeführt werden soll. In Arbeit ist derzeit auch eine Angebotsstudie für einen Anschluss an den öffentlichen Verkehr.
Mit einem Richtplan, einem Gesamtverkehrskonzept und der Angebotsstudie für ÖV verfüge Trimstein noch in diesem Jahr über Grundlagen, um die Gemeindeentwicklung einzuschätzen, so Baumann. «So haben wir eine Basis, um mit Münsingen zu diskutieren, welche Stellung Trimstein in der Siedlungsentwicklung einnimmt und was für Kosten damit einhergehen.»
Wirtschaftsfaktor Bauern
Die Landwirtschaft, die Bauern und das Gewerbe sind für Trimstein ein Wirtschaftsfaktor. Trotzdem ortet der Gemeindepräsident hier einen «weissen Flecken». Er möchte mit einem Forschungsprojekt die Landwirtschaft und Landschaftsplanung in die Zukunft der Gemeinde integrieren.
Die Ergebnisse der Fusionsabklärungen sollten noch im kommenden Sommer vorliegen. Im Juni 2012 befinden die Stimmberechtigten beider Gemeinden über den Zusammenschluss. In Kraft treten würden die neuen politischen Strukturen per 1. Januar 2013.
Unklare Rolle
Wie sieht Trimsteins zukünftige Rolle nach dem Zusammenschluss mit Münsingen aus? Wird das Dorf ein Quartier von Münsingen mit 2000 oder mehr Einwohnern? Wird es einfach ein Teil der Agglomeration Bern oder ein Anhängsel von Münsingen? «Wir sehen uns nicht als klassische ländliche Gemeinde, wünschen uns eine massvolle Entwicklung ohne grosse Sprünge», so Baumann. Leben und Arbeiten in Trimstein solle «inspirierend sein und Kraft geben». Auf der Wunschliste wäre auch ein Dorfzentrum, wie es der Tessiner Architekt Luigi Snozzi Trimstein vorschlägt.
Trimstein hat mit 1,36 Millionen Franken ein hohes Eigenkapital und verfügt über eine intakte Landschaft. Die Gründe für den Fusionswillen sind nicht finanzieller Natur. Das Hauptproblem der knapp 500-köpfigen Gemeinde liegt darin, dass die politischen Ämter in den letzten Jahren nur noch mit grosser Mühe besetzt werden konnten. Trimstein gehörte zusammen mit Allmendingen zur Gemeinde Rubigen und wurde erst 1992 zu einer selbstständigen Gemeinde. Das Dorf liegt etwa in der Mitte von Worb, Rubigen und Münsingen. In diesen Gemeinden herrscht entweder bereits Tempo 30 oder wird demnächst eingeführt. Bereits heute benutzen viele Automobilisten gern Trimsteins schmale Strasse als Querverbindung zwischen Münsingen und Worb. Für Peter Baumann ist es ein «Horrorszenario», wenn rundum Tempo 30 gilt und Trimstein damit sozusagen zur Durchgangszone für Raser wird. Es wird nun abgeklärt, ob in Trimstein Tempo 30 eingeführt werden soll. In Arbeit ist derzeit auch eine Angebotsstudie für einen Anschluss an den öffentlichen Verkehr.
Mit einem Richtplan, einem Gesamtverkehrskonzept und der Angebotsstudie für ÖV verfüge Trimstein noch in diesem Jahr über Grundlagen, um die Gemeindeentwicklung einzuschätzen, so Baumann. «So haben wir eine Basis, um mit Münsingen zu diskutieren, welche Stellung Trimstein in der Siedlungsentwicklung einnimmt und was für Kosten damit einhergehen.»
Wirtschaftsfaktor Bauern
Die Landwirtschaft, die Bauern und das Gewerbe sind für Trimstein ein Wirtschaftsfaktor. Trotzdem ortet der Gemeindepräsident hier einen «weissen Flecken». Er möchte mit einem Forschungsprojekt die Landwirtschaft und Landschaftsplanung in die Zukunft der Gemeinde integrieren.
Die Ergebnisse der Fusionsabklärungen sollten noch im kommenden Sommer vorliegen. Im Juni 2012 befinden die Stimmberechtigten beider Gemeinden über den Zusammenschluss. In Kraft treten würden die neuen politischen Strukturen per 1. Januar 2013.