Trimstein - Das Snozzi-Projekt polarisiert
In Trimstein herrscht Aufbruchstimmung. Sie weist klar in Richtung Fusion. Mit wem wird sich zeigen. Vorher will der Gemeinderat die Ortsplanung revidieren und das Projekt des Tessiner Architekten Luigi Snozzi darin integrieren.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
«Die Option einer Fusion wird für uns immer realer», sagt Peter Baumann (parteilos). Der Gemeindepräsident von Trimstein hat vor wenigen Tagen die Bevölkerung zu einem Informationsabend eingeladen. Thema waren das Projekt des Tessiner Architekts und Städteplaners Luigi Snozzi (siehe unten) und Fusion versus Eigenständigkeit. Rund 100 der 485 Trimsteinerinnen und Trimsteiner kamen ins Restaurant Trimstein. Baumann zieht Bilanz: «Wenn wir so weiter machen wie bisher, sind wir irgend einmal finanziell am Ende. Ich spürte, diese Einsicht ist da.» Er glaube, dass eine Fusion mit einer anderen Gemeinde in der Bevölkerung nicht auf erbitterten Widerstand stossen würde. Allerdings sei das Ganze noch alles andere als konkret. Bis jetzt habe man mit den möglichen Partnergemeinden Münsingen, Rubigen und Worb noch gar keinen entsprechenden Kontakt aufgenommen. «Zuerst wollen wir die Ortsplanung revidieren.»
Kein Bauland mehr
Trimstein verfügt über keine Baulandreserven mehr. Unter anderem scheitert daran der Vorschlag von Snozzi, ein «Schloss» als Dorfzentrum zu bauen. Den Platz, den er dafür vorsieht, ist Landwirtschaftsland. Gemäss Baumann sind die bäuerlichen Grundstückeigentümer nicht daran interessiert, die Parzelle einzuzonen. Mit den Landbesitzern auf der anderen Strassenseite will die Gemeinde nun Kontakt aufnehmen. «Wir wollen schauen, wo Bauland verfügbar sein könnte», sagt Baumann. Danach wolle man die Ortsplanungsrevision angehen und Snozzis Projekt darin integrieren. «Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es eine Chance hat.»
Kontroverse Reaktionen
Sowohl das Snozzi-Projekt als auch der Fusionsgedanke lasse niemanden im Dorf unberührt, sagt Baumann. Die Reaktionen seien kontrovers. Die einen finden, dass Trimstein ein Bauerndorf bleiben müsse. Die andern plädieren für eine Modernisierung und Öffnung. «Etwas dazwischen gibt es nicht. Und doch ist allen bewusst, dass wir etwas verändern müssen.» Düster seien vor allem die finanziellen Aussichten Trimsteins. Mit einer Steueranlage von 1,89 zu zählt die Gemeinde zu den bernischen «Steuerhöllen».
Derzeit wird zwar die Neuhausmatte mit rund zwölf Wohneinheiten überbaut. Gemäss Peter Baumann dürfte dies aber kaum zusätzliche Steuergelder bringen.
Für Snozzi stellt die Neuhausmatte im einen Fremdkörper dar. «Aber wenn die Siedlung schon gebaut wird, könnte er sich eine Erweiterung vorstellen. So entstünde eine Art eigenständiges Quartier», sagt Peter Baumann.
Entscheid im November
Diese Überlegungen zur weiteren Zukunft Trimsteins hängen davon ab, ob sich die Bevölkerung für eine Fusion oder die Eigenständigkeit entscheidet. Deshalb will der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom 23. November einen Grundsatzentscheid herbeiführen. Dann will er die Trimsteinerinnen und Trimsteiner um die Kompetenz ersuchen, Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Das weitere Vorgehen wird vom Entscheid der Bevölkerung bestimmt.
Im Dorf ein Zentrum bauen
Der Tessiner Architekt Luigi Snozzi hat das Dorf Trimstein angesehen und mit den Behörden und der Bevölkerung Gespräche geführt. Im Juni hat die Gemeindeversammlung dann einen Kredit von 25000 Franken für einen Masterplan gesprochen. Für 5000 Franken hat nun Snozzi – der selbsternannte «Feind der Raumplanung» – einen Vorschlag ausgearbeitet. Dessen Kern ist ein «Schloss» im Zentrum. Das wären etwa acht im Quadrat angeordnete, multifunktionale Gebäude für Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung und Verwaltung. Herzstück der Bauten ist ein Dorfplatz. Des weiteren rät Snozzi, die Häuserlücken am Strassenrand aufzufüllen, einen Bahnhof zu bauen und den Verkehr um die beiden Dorfkerne auf Einbahnstrassen zu führen. Snozzis Projekt soll in der Revision der Ortsplanung einbezogen werden.
Kein Bauland mehr
Trimstein verfügt über keine Baulandreserven mehr. Unter anderem scheitert daran der Vorschlag von Snozzi, ein «Schloss» als Dorfzentrum zu bauen. Den Platz, den er dafür vorsieht, ist Landwirtschaftsland. Gemäss Baumann sind die bäuerlichen Grundstückeigentümer nicht daran interessiert, die Parzelle einzuzonen. Mit den Landbesitzern auf der anderen Strassenseite will die Gemeinde nun Kontakt aufnehmen. «Wir wollen schauen, wo Bauland verfügbar sein könnte», sagt Baumann. Danach wolle man die Ortsplanungsrevision angehen und Snozzis Projekt darin integrieren. «Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es eine Chance hat.»
Kontroverse Reaktionen
Sowohl das Snozzi-Projekt als auch der Fusionsgedanke lasse niemanden im Dorf unberührt, sagt Baumann. Die Reaktionen seien kontrovers. Die einen finden, dass Trimstein ein Bauerndorf bleiben müsse. Die andern plädieren für eine Modernisierung und Öffnung. «Etwas dazwischen gibt es nicht. Und doch ist allen bewusst, dass wir etwas verändern müssen.» Düster seien vor allem die finanziellen Aussichten Trimsteins. Mit einer Steueranlage von 1,89 zu zählt die Gemeinde zu den bernischen «Steuerhöllen».
Derzeit wird zwar die Neuhausmatte mit rund zwölf Wohneinheiten überbaut. Gemäss Peter Baumann dürfte dies aber kaum zusätzliche Steuergelder bringen.
Für Snozzi stellt die Neuhausmatte im einen Fremdkörper dar. «Aber wenn die Siedlung schon gebaut wird, könnte er sich eine Erweiterung vorstellen. So entstünde eine Art eigenständiges Quartier», sagt Peter Baumann.
Entscheid im November
Diese Überlegungen zur weiteren Zukunft Trimsteins hängen davon ab, ob sich die Bevölkerung für eine Fusion oder die Eigenständigkeit entscheidet. Deshalb will der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom 23. November einen Grundsatzentscheid herbeiführen. Dann will er die Trimsteinerinnen und Trimsteiner um die Kompetenz ersuchen, Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Das weitere Vorgehen wird vom Entscheid der Bevölkerung bestimmt.
Im Dorf ein Zentrum bauen
Der Tessiner Architekt Luigi Snozzi hat das Dorf Trimstein angesehen und mit den Behörden und der Bevölkerung Gespräche geführt. Im Juni hat die Gemeindeversammlung dann einen Kredit von 25000 Franken für einen Masterplan gesprochen. Für 5000 Franken hat nun Snozzi – der selbsternannte «Feind der Raumplanung» – einen Vorschlag ausgearbeitet. Dessen Kern ist ein «Schloss» im Zentrum. Das wären etwa acht im Quadrat angeordnete, multifunktionale Gebäude für Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung und Verwaltung. Herzstück der Bauten ist ein Dorfplatz. Des weiteren rät Snozzi, die Häuserlücken am Strassenrand aufzufüllen, einen Bahnhof zu bauen und den Verkehr um die beiden Dorfkerne auf Einbahnstrassen zu führen. Snozzis Projekt soll in der Revision der Ortsplanung einbezogen werden.