Trimstein - Besuch von Luigi Snozzi

Auf Einladung des Gemeinderates besuchte der bekannte Tessiner Architekt und Städteplaner Luigi Snozzi die Gemeinde Trimstein. Ziel war es, Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Weiterentwicklung von Trimstein zu diskutieren.

mg / Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Luigi Snozzi ist einer der bekanntesten Schweizer Architekten und Ehrendoktor der ETH Zürich. Trimsteins Gemeindepräsident Peter Baumann (parteilos) hat den Besuch von Luigi Snozzi in Trimstein zusammengefasst und politisch eingeordnet. Peter Baumanns Bericht:

"Wie soll sich die Gemeinde Trimstein in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Diese Frage stellte sich dem Gemeinderat an einer Klausurtagung Ende Januar. Eine Auslegeordnung von Stärken und Schwächen zeigte, dass eine Fusion von Trimstein mit einer Nachbarsgemeinde geprüft werden muss.

Auch wenn der Finanzhaushalt der Gemeine im Moment noch gesund ist, könnte es für Trimstein langfristig schwierig werden, die notwendigen Aufgaben in genügender Qualität wahrnehmen zu können.

„Sicher könnten wir die Steuerbelastung für die Bevölkerung von Trimstein mit einer Fusion kurzfristig senken. Doch ich möchte diese zentrale politische Frage der Bevölkerung nicht zum Entscheid vorlegen, ohne dass wir nicht auch prüfen, wie die Entwicklung als eigenständige Gemeinde aussehen könnte,“ betonte der Gemeindepräsident, Peter Baumann (parteilos).

Die Zukunft von Trimstein

Als Gegenentwurf zu einer möglichen Fusion beauftragte deshalb der Gemeinderat zwei Studentinnen der Berner Fachhochschule, Wirtschaft und Verwaltung, eine Diplomarbeit zu den Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde Trimstein zu verfassen.

Die Studentinnen Marlis Glauser und Flavia Lauper werden in der Abschlussarbeit ihres Bachelor-Studiums die Meinung der Bevölkerung von Trimstein zur Zukunft der Gemeinde in einer Studie erheben, gesellschaftliche Entwicklungstendenzen aufzeigen und dem Gemeinderat Vorschläge für eine Entwicklungsstrategie unterbreiten.

Die räumliche Entwicklung

„Klar müssen wir wissen, in welche Richtung sich die Gemeinde entwickeln soll. Doch was nützt es, wenn wir auf dem Papier eine gute Strategie haben, diese aber nicht auch räumlich umsetzen können,“ sagt Baumann. Da in Trimstein nächstens eine Ortsplanungsrevision ansteht, beschloss der Gemeinderat, Luigi Snozzi, einen der berühmtesten Vertreter der Tessiner Architektur, einzuladen.

Seit den 70er-Jahren arbeitet Snozzi für die Gemeinde Monte Carasso. Snozzi schaffte es, eine zersplitterte Siedlung am Rande Bellinzonas zu einem Ort der Identifikation zu verwandeln. Heute gilt Monte Carasso weltweit als Musterbeispiel für gelungene Stadtplanung.

Deshalb war der Gemeinderat von Trimstein hoch erfreut, dass sich Snozzi bereit erklärte, Trimstein zu besuchen. Am Montag traf sich Luigi Snozzi und Bruno Jenni, ebenfalls Architekt im Studio Architettura Snozzi in Locarno, mit dem Gemeindepräsidenten, der Vizegemeindepräsidentin, Anita Brand, und der Gemeindeschreiberin, Lelia Arn, um einen Tag lang die Gemeinde zu besichtigen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu prüfen.

„Es war beeindruckend, mit welcher Vitalität der 77-jährige Snozzi unseren Ausführungen gefolgt ist. Während der Besichtigung der Gemeinde war direkt spürbar, wie es in seinem Kopf zu arbeiten begann,“ resümierte Brand nach dem gemeinsamen Nachtessen. Snozzi wird der Gemeinde nun eine Offerte für einen „Masterplan Trimstein 2015“ einreichen, so dass allenfalls die Gemeindeversammlung über den notwendigen Planungskredit beschliessen kann.

Vortrag von Snozzi

„Meine Methode in der Stadtplanung ist immer dieselbe. Ich suche nach der einen entscheidenden Frage, die im Projekt gelöst werden muss. Nicht viele Fragen, nicht zwei, sondern nur eine. Wenn ich diese beantworten kann, lösen sich alle anderen Probleme auch. Ich muss mir als erstes nun überlegen, welches diese Frage für Trimstein ist,“ erklärte Snozzi dem Gemeinderat.

Snozzi erklärte sich bereit, in einem Vortrag in Trimstein der Bevölkerung seine Methode vorzustellen. „Wenn ich der Bevölkerung zeigen kann, wie ich arbeite, dann akzeptieren sie auch das Ergebnis.“ Der Gemeinderat von Trimstein freut sich auf Snozzis Ausführungen und wird die Bevölkerung und interessierte Kreise zu gegebener Zeit zu diesem Vortrag einladen."

www.trimstein.ch

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Erstellt: 24.03.2009
Geändert: 24.03.2009
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