Transporte aus Worb: Die Ostmission hilft Leidenden im Ukrainekrieg
Seit über 40 Jahren ist die in Worb angesiedelte Christliche Ostmission mit verschiedenen Partner:innen in der Ukraine aktiv. Sie unterstützet verarmte Menschen und Kinderheime von Kiew aus. In der wegen ihres AKW hart umkämpften Stadt Saporoshje arbeitet die Ostmission mit einer Partnerorganisation zusammen, die immer noch vor Ort ausharrt. Missionsleiter Gallus Tannheimer berichtet, wie die Hilfe dort läuft und wie die Ostmission Flüchtlinge derzeit unterstützt.
Am besten könne man die Menschen in der Ukraine derzeit mit einer Geldspende unterstützen, sagt Gallus Tannheimer gemäss einer Mitteilung der Christlichen Ostmission. "In vielen Städten und Dörfern in der Ukraine sind die Geschäfte (noch) geöffnet. Unsere Partner:innen können einkaufen, was sie wirklich benötigen. Wir sparen Transportkosten und vor allem ist die Hilfe so viel schneller bei den Hilfsbedürftigen."
Normalerweise schickt die Ostmission etwa alle drei Wochen einen Lastwagen mit Hilfsgütern los Richtung Osteuropa, auch in die Ukraine. "Wir sammeln an der Bodengasse in Worb Kleidung, Schuhe, Bett- und Frotteewäsche. Alles gewaschen und in gutem Zustand, sonst macht der teure Transport keinen Sinn." Letzte Woche fuhr ein Sattelschlepper mit Hilfsgütern nach Moldawien.
Hilfe für Flüchtlinge in Moldawien
"In die Ostukraine können wir im Moment nicht fahren, das wäre zu gefährlich", so Tannheimer. Moldawien sei das ärmste Land in Europa und dort seien sehr viele Flüchtlinge angekommen. "Wir sind beeindruckt von der Gastfreundschaft der Moldawier:innen und Moldawien, sie teilen das Wenige, das sie haben", so Tannheimer. In Kirchen und Sälen hätten sie Notunterkünfte bereitgestellt. Sehr viele beherbergten auch Flüchtlinge bei sich zu Hause. "Dasselbe gilt für Rumänien, wo wir auch Partner:innen bei der Beherbergung von Flüchtlingen unterstützen. Auch hier ist finanzielle Hilfe am wirkungsvollsten. Nahrung und Hygieneartikel sind in diesen Ländern viel billiger als hier."
Aktuell helfe die Ostmission konkret mit einem frisch eingerichteten Lager mit Hilfsgütern für Flüchtlinge in der Westukraine. Und auch im Osten seien ihre Leute jeden Tag im Einsatz. "Sie evakuieren Menschen aus umkämpften Dörfern und bringen ihnen Lebensmittel, Hygieneprodukte, Matratzen, oder was auch immer sie benötigen."
So lange wie möglich vor Ort helfen
Ist das nicht gefährlich? "Doch, das ist es. Unsere Partner in Saporoshje haben ihre eigene Evakuierung in den Westen des Landes vorbereitet. Aber sie wollen so lange wie irgend möglich vor Ort bleiben und helfen." Am Montag seien die Geschäfte und Läden in Saporoshje geöffnet gewesen und sie hätten vielen Menschen helfen können. Tannheimer: "Wie es morgen ist, weiss niemand. Es ist Krieg. Beten wir, dass er bald aufhört."
[i] Aktuelle Informationen zur Arbeit der Ostmission in der Ukraine und zu Spendenmöglichkeiten auf ostmission.ch.