Tischtennis Schweizer Seniorenmeisterschaft in Münsingen: Im Pech, aber dennoch zufrieden
An der Schweizer Seniorenmeisterschaft im Tischtennis In Münsingen trat der Belper Martin Stucki gleich zweimal gegen den früheren Profi Thierry Miller an. Stucki wollte sich nicht deklassieren lassen und erreichte sein Ziel weitgehend.
Daniel Ernst, Berner Zeitung
Die Senioren-Schweizer-Meisterschaft im Tischtennis, welche am Wochenende in Münsingen stattfand, hatte einiges zu bieten. An den rund 20 in der Halle verteilten Tischen massen sich die besten Spielerinnen und Spieler ab 40 Jahren. Unter ihnen befanden sich Elmira Antonyan, die armenische Seniorenweltmeisterin von 1996 oder der 14-fache Schweizer Meister und frühere Profi Thierry Miller. Einziger Wermutstropfen war für OK-Präsident Ernst Tanner die Zahl der Anmeldungen. Zwar hatten sich mit 130 Personen fast 40 mehr angemeldet als noch an der letzten Schweizer Meisterschaft in Glarus, dennoch hätten es für Tanner noch einige mehr sein dürfen. «Die Organisation in Glarus war unglücklich, deshalb haben sich wohl einige nicht mehr angemeldet», vermutet Tanner.
Das Ziel erreicht
Das Ziel erreicht
Miller wollte in Münsingen weitere Seniorentitel holen. «Es ist mein Ziel zu gewinnen, aber ein einfaches Unterfangen wird dies nicht», meinte der 45-Jährige vor dem Turnier. Wie von Miller vermutet, waren der Thuner Andrzey Truszczynski und Pedro Pelz auch heuer seine härtesten Widersacher. Im Finalspiel der Kategorie Einzel Ü-40 wurde es für Miller dann gar richtig brenzlig. Er setzte sich schliesslich gegen den Zürcher Pelz durch, aber nach zwei verlorenen Sätzen stand der ehemalige Krösus des Schweizer Tischtennis zeitweilig mit dem Rücken zur Wand. Dank dem zweiten Sieg, zusammen mit seinem Partner Philippe Devaud im Männerdoppel, erreichte Miller sein Ziel und verliess die Halle mit zwei Goldmedaillen im Gepäck.
Zweimal gegen Miller
Lospech hatte der Belper Martin Stucki. Er musste gleich zweimal gegen den überragenden Miller antreten. Einmal zusammen mit OK-Präsident Ernst Tanner im Männerdoppel und einmal im Einzel. Nachdem das Doppel in drei Sätzen (7:11, 9:11, 6:11) verloren gegangen war, setzte sich Stucki für das Einzel ein ambitioniertes Ziel: «Ich will gegen Miller nicht untergehen. Mehr als fünf Punkte pro Satz wären schön.» Ein Verfehlen des Ziels hätte bestimmt nicht an schlechter Vorbereitung gelegen, denn Stucki spielte sich vor seinem Match gegen Miller lange mit Daniel Soom aus Münchenbuchsee ein. Vielleicht lag es etwas an der Müdigkeit, denn im ersten Satz schaffte der Belper nur vier Punkte. Dies konnte und wollte Stucki nicht auf sich sitzen lassen. Er steigerte sich, schaffte elf Punkte und zwang Miller sogar ins Tiebreak, welches dieser dann aber für sich entscheiden konnte. Sechs weitere Punkte im letzten Satz sorgten dafür, dass Stucki nach dem Spiel ein weitgehend positives Fazit ziehen konnte. Sein Ziel hatte er mit Abstrichen erreicht. Bei den Frauen war die vierfache WM-Teilnehmerin Elmira Antonyan nicht zu schlagen. Sie gewann die Titel in den Kategorien Frauen Ü-50 bis Ü-70, Mixed Ü-40 bis Ü-70 und Frauendoppel Ü-40 bis Ü-70. Im Mixed und im Doppel mussten sich im Endspiel mit Andrzey Truszczynski/Sabine Baumann und Monika Göggel/Caroline Ris Berner Duos gegen Antonyan und ihre Partner geschlagen geben.