Theater in Stettlen: Nur der Tod befreit von der Probenpflicht
Nach einem Jahr Jahr Pause wird in Stettlen wieder ein Theaterstück aufgeführt. Seit diesem Frühling probt der neugegründete Verein TheaterStettlen unter der Regie von Ruth Delpy.
Seit über 70 Jahren wird in Stettlen Theater gespielt. 2011 löste sich aber der Frauenchor Stettlen auf, deren Mitglieder zusammen mit den Worblesängern (früher Männerchor Stettlen) jedes Jahr ein Theater aufführt hatten. „Alle Mitglieder der Theatergruppe waren sich einig, dass dieser alte Brauch nicht sterben soll und gründeten den heutigen Verein TheaterStettlen“, erklärt Ruth Delpy, die elf Jahre lang Regie führte. "Eigentlich fand ich, dass elf Jahre genug sind. Aber als ich hörte, dass der Verein gegründet wird, habe ich mich anerboten, die Regie zu übernehmen."
Lieber befehlen statt auswendig lernen
Als junge Frau hat Ruth Delpy selber zweimal in Stücken des Theaters Stettlen mitgespielt. "Aber ich merkte rasch, dass das Auswendiglernen nicht so meine Sache war und hängte das Theaterspielen an den Nagel.“ Erst Jahre später regte sich das Verlangen nach der Theaterwelt wieder. Als Souffleuse in verschiedenen Theaterstücken erhielt sie erste Einblicke in die Regieführung. "Das Befehlen schien mir besser zu liegen als das Spielen auf der Bühne und ich besuchte einen Regiekurs.“
Jede Probe ist wichtig
"Mich fasziniert, wie man ein Stück aufbaut; wie man den Spielfluss und die Dramarturgie beeinflussen kann. Eine grosse Herausforderung ist auch die richtige Rollenbesetzung“, beschreibt die Regisseurin den Reiz ihrer Aufgabe.
Für das Stück "Mit Chuchiateil“, welches am 7. November seine Premiere hat, probt der Verein seit März. "Theaterspielen ist sehr zeitintensiv und ich erwarte, dass die Schauspieler zu allen Proben erscheinen. Beim Theater gilt der Spruch: Krankheit ist keine Entschuldigung und selbst der eigene Tod dispensiert den Schauspieler nur ausnahmsweise von seinen Pflichten."
[i] Theaterprogramm:
-TheaterStettlen