Bolligen - Teuer – aber günstiger als abreissen

Die Gemeinde Bolligen gleist die Gesamtsanierung ihres Oberstufenzentrums auf.

maz, Berner Zeitung BZ

Im Bolliger Oberstufenzentrum an der Eisengasse gehen täglich 160 Jugendliche ein und aus. In der Aula finden Anlässe statt, in der Turnhalle trainieren Vereine. Eröffnet wurde die Anlage 1969, vor 49 Jahren also. Vor 15 Jahren investierte die Gemeinde 6 Millionen Franken in eine Teilerneuerung, ersetzte unter anderem Fenster und asbesthaltige Bauteile.

 

Nun sei es höchste Zeit für eine Gesamtsanierung, erklären die Behörden. An der Gemeindeversammlung vom 11. Dezember beantragt der Gemeinderat einen 480'000-Franken-Kredit für die Planung. «Wir hoffen sehr auf ein Ja», erklärte Gemeinderat Niklaus Wahli (SP) am Dienstag vor den Medien.

 

Denn Handlungsbedarf bestehe im Oberstufenzentrum fast überall: bei der Haustechnik, den Garderoben, behindertengerechten Zugängen, beim Brandschutz und so weiter. Laut ersten Schätzungen würde die Sanierung im Innenbereich rund 14 Millionen Franken kosten, dazu kämen 4 Millionen für die Erneuerung der Aussenhülle. Falls das Volk jetzt dem Planungskredit und später auch dem Baukredit zustimmt, würden die Arbeiten etappenweise bis 2025 oder 2027 ausgeführt.

 

Weitere Grossinvestitionen

Ja, 18 Millionen Franken für die Sanierung wären viel Geld, sagt Niklaus Wahli. Er erinnert aber an Schulhaussanierungen in anderen Gemeinden, die deutlich teurer seien. Würde man das Oberstufenzentrum abreissen und durch einen Neubau ersetzen, «müssten wir mit 40 bis 50 Millionen Franken rechnen». Auch eine Pflästerlipolitik – eine Teilsanierung nach der anderen – dürfte unter dem Strich mehr kosten als eine Gesamtsanierung, erklärt Wahli.

 

Auf die Gemeinde Bolligen warten in den nächsten Jahren noch andere grosse Investitionen. Für 4,5 Millionen Franken baut sie zum Beispiel eine neue Musikschule, die Verlegung der Gemeindeverwaltung schlägt sogar mit über 6 Millionen zu Buche. Da kommt der Gemeinde gerade recht, dass sie nächstes Jahr voraussichtlich etwas Eigenkapital äufnen kann: Das Budget 2019 sieht ein Plus von 550'000 Franken vor.


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Erstellt: 13.11.2018
Geändert: 13.11.2018
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