Tennis - "Das war ein fantastischer Einstand"

Sven Swinnen trainiert das Schweizer Tennis-Jungtalent Dominic Stricker. Stricker (18) gewann bei seinem ATP-Einstand in Genf zwei Spiele. Am Donnerstag schied er gegen den Spanier Pablo Andujar im Viertelfinale aus. Wir wollten von seinem Trainer wissen, wie zufrieden er mit Stricker ist.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

BERN-OST: Sven Swinnen, wie beurteilen Sie Dominic Strickers Auftritt an seinem ersten ATP-Profiturnier?

Sven Swinnen: Natürlich sehr positiv. Das war eine Supersache mit einer Wild Card zu starten, und wie er diese gleich mit zwei Siegen ausnützen konnte. Das war ein fantastischer Einstand. Er hat sicher viel daraus gelernt. Schade konnte er das nicht ganz durchziehen.

 

Was hat Ihnen am besten gefallen?

Sein ganzes Auftreten. Das coole, abgeklärte Spiel, und wie er sich mental gegeben hat. Das ist sicher positiv. Auch, dass er keine Angst hatte, dass er an seine Chance glaubte.

 

Haben Sie mit einem so starken Auftritt gerechnet?

Nein, gerechnet nicht. Ich habe gewusst, dass er diese Spieler ärgern kann. Die Frage war, kann er das heimbringen oder nicht. Der Sieg in Lugano hat ihm sicher geholfen. Er wollte sein Bestes geben. Auch die Trainings mit Roger haben ihn weitergebracht.

 

Er hat die Grossen nicht nur geärgert, sondern auch geschlagen.

Definitiv. Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Er hatte auch nichts zu verlieren, konnte befreit aufspielen. Man sah auch, dass die Spieler ihn nicht kennen. Die wurden nervös, die wollten gewinnen. Er konnte dies eiskalt ausnützen.

 

Warum hat es gegen Andujar (ATP-Nr. 75) nicht gereicht?

Das ist schwierig zu sagen. Schlussendlich waren es immer kleine Sachen. Andujar ist sehr erfahren. Von ihm gab es keine Geschenke. Viel hat nicht gefehlt, dass er auch gegen ihn hätte siegen können. Aber so läuft es manchmal im Tennis. Das Wichtigste ist, dass es ihn weiter motiviert.

 

Stricker wünscht sich, bald an einem Grand Slam Turnier zu spielen. Was braucht es dazu?

Siege (lacht). Zudem muss er sich im Ranking um 200 Punkte verbessern. Heute steht er auf Platz 419. Um ein Grand Slam Turnier spielen zu können, muss er unter die besten 250 kommen. Dazu fehlen ihm noch ein paar Punkte. Domi wird sich künftig nur noch langsam verbessern können. Das Rennen wird enger, es folgen nun kleinere Schritte. Ich denke, dass er nach diesem Turnier in Genf unter die Top 360 vorstossen wird.


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Erstellt: 21.05.2021
Geändert: 21.05.2021
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