Tag 2 am Gigathlon: Mountainbiker Ueli berichtet

Der 10. Swiss Olympic Gigathlon führt über 1068 km und 17'850 Höhenmeter von Chur nach Lausanne. Unser BERN-OST-Team berichtet täglich über seine Freuden und Leiden. Heute schreibt Mountainbiker Ueli über den zweiten Tag.

Ueli Hofer / Carla Reinhard, carla.reinhard@bern-ost.ch

Das Herzstück des heutigen Tages ist die Bikestrecke. Sie führt von Lachen via St. Meinrad an den Sihlsee, durchs Alptal auf die Haggenegg. Von dort geht es via Schwyz, Brunnen nach Gersau an den Vierwaldstättersee. Dort können wir eine neutralisierte Überfahrt mit der Fähre nach Beckenried geniessen – so wurde es uns jedefalls angekündigt… Dann folgt  noch das Schlussstück bis zum neuen Camport in Ennetbürgen. Insgesamt sind 1'200 Höhenmeter auf einer Distanz von 60 Kilometer zu bewältigen.

 

Der vergessene Zeitmess-Chip

 

In der Wechselzone in Lachen warte ich auf unsere Inlinerin. Es ist mega spannend, den ankommenden Gigathleten zuzuschauen. Bei den Team of five two days (sie machen nur zwei Tage) geht es oft laut und hektisch zu und her. Sie schreien umher, suchen ihren Partner, einer vergass in der Hektik sogar den Zeitmess-Chip von seiner Partnerin zu übernehmen. Spätestens im Ziel in Ennetbürgen wird auch er zur Kenntnis nehmen müssen, dass sein Team wegen diesem Lapsus nicht mehr rangiert wird… Schade für die super Leistung.

 

Beeindruckende Single-Gigathleten

 

Ganz im Gegensatz dazu verhalten sich die Single-Gigathleten, welche an 6 Tagen alle Disziplinen alleine absolvieren. Man erkennt sie gut an ihren schwarzen Helmüberzügen. Alles was sie machen geschieht ohne jeden Stress und Hast, um möglichst ökonomisch mit ihren Kräften umzugehen. Sie freuen sich über jedes aufmunternde Wort, wenn sie von uns überholt werden.  Die Bikestrecke ist heute ihre letzte Disziplin, für mich ist es die Erste. Wenn man selber Teil des Gigathlons ist, wirkt ihre Leistung wahrscheinlich noch beeindruckender als für Aussenstehende.

 

Zitterpartie auf letzter Strecke

 

Ich absolviere die Bikestrecke bei schönstem Sonnenschein und sehr heissen Temperaturen. Kurz bevor ich die Neutralisation in Gersau erreiche, fängt es an zu schütten und es will nicht mehr aufhören. Die Temperaturen sinken markant, die Überfahrt auf dem offenen Schiff wird zur absoluten Zitterpartie. Eng aneinadergepfercht versuchen wir, uns gegenseitig warm zu geben. Die letzten fünf Kilometer werden zur Tortur obschon sie topfeben sind. Ich sehe jenste Biker, welche den Krampf bekommen und absteigen müssen.

 

Einen Vorteil hat das Ganze: Mein vorher noch völlig verschmutztes Bike ist einfach sauber... Eine Reinigung wäre nutzlos. Triefend nass, schlotternd vor Kälte, aber glücklich mache ich mich im Camp auf die Suche nach einer Dusche, die vielleicht noch warmes Wasser spendet.

 

Das BERN-OST Gigathlon Team

 
Vom 7. bis 13. Juli legen mehr als 8000 Gigathleten die 1057 Kilometer lange Reise durch zwölf Kantone zurück. Die Multisportveranstaltung besteht aus Schwimmen, Rennvelo, Mountainbike, Inline und Laufen. Mit dabei sind 223 team-of-five, darunter unser BERN-OST Gigathlon Team: „Die fünf Zwerge“. Das Team besteht aus Christine (Laufen), Esther (Inline), Beat (Schwimmen) Markus (Rennvelo) und Ueli (Mountainbike). Täglich berichten die fünf Teammitglieder über Freuden und Leiden am Gigathlon.

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Erstellt: 10.07.2013
Geändert: 10.07.2013
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