Tägertschi/Trimstein - Diebe klauten drei Ortstafeln
Waren es Nachtbuben? Oder hat der Diebstahl politische Hintergründe? Das Verschwinden dreier Ortstafeln wirft Fragen auf.
In Tägertschi verschwanden in der Silvesternacht die Ortstafel und das 50er-Schild oberhalb des Bahnhofs. «Die Schilder waren sauber abgeschraubt, die Schrauben lagen am Boden», sagt Gemeindepräsident Urs Schenker. Er rätselt immer noch über die Frage, wo die Tafeln sein könnten und ob der Diebstahl einfach ein Nachtbubenstreich ist. Oder ob die Diebe Tägertschi mit Trimstein verwechselt haben, das seit Januar zu Münsingen gehört. «Die dachten vielleicht, dass wir das Schild nicht mehr brauchen», sinniert Schenker. Auf der Website der Gemeinde platzierte er eine «Vermisstenanzeige» in der Hoffnung, dass die Tafeln vielleicht zurückgebracht werden.
Politisch motiviert?
Gleich zwei Ortsschilder sind auch in Trimstein verschwunden. Dies kurz vor Inkrafttreten der Fusion mit Münsingen Anfang Jahr. Wie der ehemalige Gemeindepräsident Peter Baumann sagt, fehlen das Ortsschild an der Nebenstrasse zwischen Worb und Trimstein und dasjenige vor dem ehemaligen Gemeindehaus. Baumann, heute Gemeinderat in Münsingen, vermutet einen politischen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Schilder und der Fusion, die eben doch ein paar Gegner hatte.
«Eindeutig Diebstahl»
Für Martin Niederberger, Bauverwalter von Münsingen, ist das Entwenden der Schilder keine Bagatelle. «Das ist Diebstahl von öffentlichem Eigentum und somit strafbar», sagt er. Wegen der Fusion wären die Trimsteiner Schilder allerdings so oder so ersetzt worden. Ob «Trimstein, Gemeinde Münsingen» oder «Münsingen, Ortsteil Trimstein» daraufsteht, wird die Verkehrskommission beschliessen. Bleiben die Kosten, welche die Gemeinden tragen müssen. Bei Marktleader Signal AG kostet eine Ortstafel ohne Rahmen rund 250, eine Höchstgeschwindigkeitstafel 150 Franken.