Tägertschi - Kindergarten kommt ins Dorf

Am Samstag wurde der erste Kindergarten von Tägertschi feierlich eingeweiht. Elf Kinder besuchen ihn seit einer Woche.

Barbara Loop, Berner Zeitung BZ
Seit Beginn dieses Schuljahres müssen die Fünf- und Sechsjährigen aus Tägertschi nicht mehr mit dem Fahrdienst nach Häutligen gefahren werden. Sie können seit einer Woche zu Fuss in den Kindergarten gehen. Der Kindergarten wurde im ehemaligen Werkraum des Schulhauses eingerichtet. Bereits schmücken die ersten Zeichnungen den hellen und freundlichen Raum. Zahlreich erschienen am Samstag die Bewohner von Tägertschi zur Eröffnungsfeier. Die Gemeinde offerierte einen Apéro, Reden wurden gehalten, und der Frauenverein half tatkräftig am Buffet.

Mehr Einwohner

Es ist auch dieser Zusammenhalt im Dorf, der Anita Rossel und ihre Familie zum Umzug von Wohlen bei Bern nach Tägertschi bewog. Die vierköpfige Familie zog vor zwei Jahren in die neu gebaute Einfamilienhaussiedlung «Untere Weinhalde». Die Siedlung hat 36 neue Bewohner, davon 15 Kinder, in die Gemeinde gebracht. Die steigende Kinderzahl machte den eigenen Kindergarten möglich. Während die Gemeinde im Jahr 2000 336 Einwohner zählte, waren es im Februar dieses Jahres bereits über 400. Der Gemeinderat strebe seit langem ein stetiges, aber moderates Wachstum an, sagt Gemeindepräsident Urs Schenker.

Der Schulweg

Ursula Lehmann war zwischen 2004 und 2008 für den sicheren Transport der Kinder zwischen Tägertschi und Häutligen verantwortlich. Diese Aufgabe habe ihr den Namen «Kindergarten-Gotte» eingebracht, erzählt sie lachend. Den Kontakt zu den Kindern war für sie genügend Anreiz, um sogar die Taxiprüfung zu absolvieren. Aber der Platz in ihrem Privatauto wurde bald zu eng, und der Transport der Kinder blieb ein wiederkehrendes Thema. Irgendwann haben sich der Aufwand nicht mehr gelohnt, fügt Schenker an.

Aussichten auf HarmoS

Vor dem Hintergrund einer möglichen Einführung des HarmoS-Konkordats, das eine stärkere Integration des Kindergartens in das Schulwesen vorsehe, sei die Erweiterung der dorfeigenen Schulbildung um den Kindergarten als sinnvoll erschienen, sagt Schenker. Derzeit durchlaufen 24 Schüler die obligatorischen 9 Schuljahre in zwei altersdurchmischten Klassen.

Diese Schüler müssten nun näher zusammenrücken, bemerkt der Lehrer und Schulleiter Urs Born. Dafür, sagt Born in der Eröffnungsrede, sei die Schule mit dem neuen Kindergarten von nun an endlich komplett.

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Erstellt: 17.08.2009
Geändert: 17.08.2009
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