Tägertschi - Hahn Hubertus lebt lieber ohne Harem

Der Perlhahn Hubertus ist vor bald zwei Monaten zu Catherine und Anton Kehrli umgezogen. Er lebt nun in Tägertschi als Einzelgänger.

Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ

Im Garten von Catherine und Anton Kehrli in Tägertschi ist Mitte Dezember ein exotischer Vogel aufgetaucht. Er ist etwas grösser als ein Huhn, sein braunschwarzes Federkleid ist regelmässig in feinem Schwarz-Weiss gemustert. Um den Hals trägt er einen flaumigen bräunlichen Halsschmuck, den Schnabel schmücken zwei markante rote Kammlappen. Hubertus, wie Kehrlis den Vogel mittlerweile getauft haben, ist ein afrikanischer Perlhahn. Dessen Besitzerin, die Bäuerin Silvia Stähli, ebenfalls aus Tägertschi, hatte sich beim Ehepaar Kehrli gemeldet, weil sie ihren Hahn vermisste. Sie hatte gehört, dass der Vogel zu Kehrlis gezogen sei. «Ich habe den Perlhahn mit zwei Hühnern Mitte Dezember erhalten. Über Nacht war der Güggel verschwunden», sagt Silvia Stähli.


Scheu und kälteresistent

Hubertus hält sich meist in Kehrlis Garten auf. Entweder sitzt er auf einem Fenstersims oder spaziert hin und her und pickt dies und jenes. Ab und zu macht der Hahn auch längere Ausflüge. Er ist sogar schon im Nachbardorf Häutligen gesehen worden, das immerhin vier Kilometer weit von Tägertschi entfernt liegt. «Perlhühner stammen aus Afrika. Sie sind scheu, gute Flieger und kälteresistent», weiss Silvia Stähli. Den Hennen hat sie mittlerweile die Flugschwingen etwas gestutzt, damit sie nicht über den Zaun fliegen. Sie kann gut akzeptieren, dass der Hahn die Freiheit gewählt hat, findet das eigentlich schön und freut sich, dass er überlebt.

Guter Läufer

Der Perlhahn ist nicht nur ein guter Flieger, sondern auch ein schneller Läufer. Kommt ihm jemand zu nahe, verschwindet er blitzschnell. Alle Versuche, ihn einzufangen scheiterten. Wildhüter Fritz Dürig versuchte ebenfalls sein Glück, aber der Hahn war schneller. Er rannte und flog davon, um später wieder in Kehrlis Garten aufzutauchen, wo er gern an liegen gebliebenen Äpfeln pickt.

Anton Kehrli freut sich, dass Hubertus sich den Garten in Tägertschi als Heimat ausgesucht hat. «Wir geben ihm täglich Wasser und ein paar Körner, das ist alles.» Der Perlhahn fühlt sich offenbar bei Kehrlis zu Hause und lässt sich auch von deren bellenden Hunden nicht abschrecken.

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Erstellt: 25.01.2012
Geändert: 25.01.2012
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