Das Restaurant Stockeren in Wichtrach wird es ab Ende Juli nicht mehr geben. Weil zwei neue Wohnblöcke geplant sind, wird das Haus abgerissen. "Ich bin absolut nicht traurig", so Kurt Rothenbühler, der Wirt des Restaurants. Für den 59-jährigen Kaufdorfer kommt die Veränderung gerade recht: Er will die sechs Jahre vor der Pensionierung als angestellter Koch dazu nutzen, seine Pensionskasse noch ein wenig aufzubessern.
Fünfzehn Stunden pro Tag für achteinhalb Jahre
In den achteinhalb Jahren als Stockeren-Wirte haben Kurt Rothenbühler und seine Frau Silvia hart gearbeitet. Bis zu jeweils fünfzehn Stunden hätten sie pro Tag in den Betrieb investiert. Auch aus diesem Grund freut sich Rothenbühler auf seinen neuen Job als Koch im Restaurant Gutenbrünnen in Kaufdorf. "Ich bin froh über weniger Last auf meinen Schultern", so der Wirt. "Gerade auch für das Privatleben wird dieser neue Weg gut sein. Ich und meine Frau werden wieder mehr Zeit ausserhalb des Berufs füreinander haben."
"Das Stockeren wird fehlen"
Der Abriss ihres Restaurants ist für das Wirtepaar keine Überraschung. Über das Vorhaben, auf dem Grundstück zwei Wohnblöcke zu errichten, seien sie seit zwei Jahren informiert gewesen. Geplant sind laut Gemeinde Wichtrach zwei Mehrfamilienhäuser mit je sieben Wohnungen. Das Datum für den Baustart sei noch nicht festgelegt, man warte auf die Baubewilligung.
"Natürlich ist es schade für das Quartier, das Stockeren wird fehlen", so Rothenbühler. Trotzdem blicke er positiv zurück und auch positiv in die Zukunft. Ein Acht-Stunden-Arbeitstag wird für den Wirt wohl eine Erleichterung sein.