Stiftung für Berner Burgen & Schlösser: Konolfinger baut Luftschlösser

Adrian Dellenbach aus Konolfingen will eine Stiftung gründen, die verhindert, dass die Berner Schlösser einfach an irgendwen verkauft werden. Bis Ende September bräuchte er vier Millionen Stiftungskapital.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
«Es ist wohl der Nobody-Effekt», witzelt Adrian Dellenbach über die Tatsache, dass er bis jetzt weder Personen noch Firmen, geschweige denn Geld für die Stiftung für Berner Burgen & Schlösser gefunden hat. Schon eine einzelne prominente und/oder solvente Person würde seiner Meinung nach für die Gründung dieser Stiftung reichen. Auf seiner Homepage www.fv2007.ch legt der 30-jährige Lokführer und Organisator mit eidgenössischem Fachausweis Konzepte vor, wie die Berner Schlösser, die jetzt zum Verkauf ausgeschrieben sind, nicht einfach verlottern.

Aber der junge Mann aus Konolfingen steht noch allein da. Die Gründungsversammlung des Vereins Pro Stiftung Berner Burgen&Schlösser vom 28.Juli wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Aber die Zeit drängt. «Für die vier Schlossliegenschaften, die der Kanton im September verkaufen will, bräuchte man ein Stiftungskapital von vier Millionen Franken.» Noch bleibt die Stiftung ein Luftschloss, kein Franken ist vorhanden.

Wunsch nach Erfahrungen

Andere in seinem Alter gehen auf Reisen, schlagen sich Nächte um die Ohren und steigen den Frauen nach. Adrian Dellenbach setzt andere Prioritäten. In seinem weissen Hemd mit Krawatte glaubt man ihm, wenn er sagt: «Ich will als Organisator Erfahrungen sammeln.» Dies sei der Antrieb für sein Engagement für die Schlösser. Aber nicht nur. «Die Schlösser sind für mich wichtig. Beispielsweise dasjenige meines Heimatortes Trachselwald. Oder Schlosswil, meiner Meinung nach das Schönste der Berner Schlösser.»

Bei einigen Menschen seines Alters stösst Dellenbach auf Verständnis. Andere schütteln den Kopf. Er lächelt und sagt, er wolle sein Engagement einfach weiter treiben, bis eine Grenze erreicht sei, wo er wisse: «Weiter geht es nicht.» Dass Adrian Dellenbach nun über die Medien an die Öffentlichkeit tritt, sei für ihn ein «letzter Schritt» um die Bevölkerung zu mobilisieren.

Verantwortung behalten

Gemäss Organigramm würde die Stiftung Berner Burgen und Schlösser eine Immobiliengesellschaft gründen. «An dieser sollte der Kanton zu 50 Prozent beteiligt sein. So gibt er die Verantwortung für die Schlösser nicht vollständig aus der Hand.» Die Liegenschaften könnten dann weitervermietet werden und wären als Kulturgüter weiterhin öffentlich zugänglich.

«Der Kanton soll seine Desinvestition machen können. Aber die Stiftung würde sich um die zukünftige Nutzung kümmern.» Dellenbach ist es ein grosses Anliegen, dass die Schlösser nicht willkürlich genutzt werden und dabei verkommen. Eine Servicegesellschaft soll den Unterhalt der Schlossliegenschaften regeln.

Lob für das Elternhaus

Sachbezogen sei er zwar FDP-Mitglied, aber keiner Ideologie verbunden, sagt Adrian Dellenbach und lobt sein Elternhaus. Der Vater war Organisator, die Mutter «sehr sozial». Man habe viel diskutiert und nach Lösungen für Probleme gesucht. «Davon bin ich geprägt, mache weiter und hoffe, dass der Funken springt.»

www.fv2007.ch

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Erstellt: 26.08.2009
Geändert: 26.08.2009
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