Stettlen - Es kamen zwei Millionen mehr Steuern rein

Die Jahresrechnung der Gemeinde Stettlen schliesst um fast 2,1 Millionen Franken besser ab als erwartet. Gegenüber dem Budget fielen besonders die Steuereinnahmen massiv höher aus.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Neue gute Steuerzahler:innen und weniger Beiträge in den Lastenausgleich Sozialhilfe – das sind die beiden Hauptgründe für die Stettler Jahresrechnung, die fast absurd viel besser abschliesst als budgetiert (siehe unten).

 

Sinken nun die Steuern?

Ob das bedeute, dass nach der Erhöhung im Jahr 2021 die Steuern nun wieder sinken, wollte SVP-Mitglied Samuel Leupold vom Gemeinderat wissen. Dazu wollte sich die zuständige Gemeinderätin Sandra Knopp Pisi nicht festlegen. "Das muss man laufend betrachten", sagte sie. Es stünden in Stettlen Investitionen an, ausserdem gebe es wenige, gute Steuerzahler:innen, die für hohe Einnahmen sorgen, was ein Klumpenrisiko darstelle.

 

Die Rechnung wurde ohne Gegenstimme angenommen.

 

Landkauf für Werkhof

Abgestimmt wurde auch über einen Kredit von 980'000 Franken für den Bau eines neuen Werkhofs (BERN-OST berichtete). Der Kredit wurde mit einer Gegenstimme genehmigt.

 

Mehr Zeit und Geld für das Gemeindepräsidium

Eine Gegenstimme mehr, also zwei, gab es gegen die Anpassung des Organisationsreglements. Neu wird das Gemeindepräsidium eine 25-Prozent-Stelle sein. Damit soll es für Amtsinhaber:innen inskünftig möglich sein, das Pensum im angestammten Job etwas zu reduzieren. Bisher wurde nur ein Pensum von 20 Prozent entschädigt. Die Gesamtentschädigung steigt damit von 35'0000 Franken auf 40'000 Franken pro Jahr. Erhöht werden auch die Entschädigungen für die Gemeinderät:innen sowie die Zusatzentschädigung für das Vize-Präsidium.

 

Die Gemeindeversammlung fand zum ersten Mal in der Eventhalle des Bernapark statt. Es nahmen 113 Stimmbürger:innen teil, das ist eine Beteiligung von rund 5 Prozent.

 

[i] Jahresrechnung 2022 der Gemeinde Stettlen:

Vorgesehen war ein Minus (Aufwandüberschuss) von 311'800 Franken, herausgekommen ist ein Plus von 1'785'258 Franken, das ist eine Besserstellung um 2'097'058 Franken. Davon musste die Gemeinde  253'641 Franken in die finanzpolitische Reserve einlegen, 1'431'617 Franken zahlte sie in die Spezialfinanzierung «Vorfinanzierung Hochbauten» ein, mit der bei kommenden Investitionen die Abschreibungen finanziert werden können.

 

Die Besserstellung ist vor allem auf massiv höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. Deren Total liegt 1'959'000 Franken, das sind 21 Prozent,  über dem Budget. Die Einkommenssteuern natürlicher Personen sind um 685'290 Franken (+9,4 %) und die Vermögenssteuern um 1'157'153 Franken (+136,8%) höher ausgefallen. Die Steuern juristischer Personen (Unternehmenssteuern) dagegen liegen um 127'600 Franken (- 67,7 %) unter dem Budget.

 

Ins Gewicht fiel auch der Beitrag an den Lastenausgleich Sozialhilfe, der  104'464 Franken tiefer ausfiel als erwartet.

 

Investiert wurden im vergangenen Jahr netto 1'370'714 Franken, vorgesehen waren 3 Millionen. Nachdem die Gemeinde ein 1,5-Millionen-Darlehen zurückgezahlt hat, erhöht sich der Bilanzüberschuss auf 2'287'742 Franken.


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Erstellt: 27.06.2023
Geändert: 27.06.2023
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