Postschliessung in Stettlen: Investorin für Dorfkern gefunden

Fast vier Jahre nach der ersten Ankündigung macht die Post ernst und schliesst die Filiale im Dorfkern von Stettlen. Auf dem Areal der bisherigen Post will die Gemeinde bauen. Dafür hat sie nach langer Suche eine Investorin gefunden.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Lange war die Post kulant. Mit der Schliessung ihrer Stettler Filiale wartete sie zu. Der Gemeinderat war derweil auf der Suche nach Investor:innen, die im Dorfkern bauen würden -  oder zumindest nach einem Mieter oder einer Mieterin für die Post-Räumlichkeiten, bestenfalls einem Laden, der die Postagentur führen würde.

 

Post schliesst am 9. Oktober

Nun hat der Prozess offenbar doch zu lange gedauert. Am 9. Oktober schliesst die Postfiliale an der Bernstrasse 100 definitiv. Ihre Postgeschäfte können die Stettler:innen ab dem 11. Oktober in einer Agentur im Spar Mini, ehemals Maxi, erledigen, teilweise auch an der Haustür.

 

Fortschritte im Dorfkern

Doch auch in Sachen Dorfkern gibt es Fortschritte. Mit der Zürcher Bau- und Immobilienfirma Halter AG hat der Gemeinderat eine Investorin gefunden, die auf dem Areal der heutigen Post bauen und einen „attraktiven Begegnungsort“ schaffen soll.

 

Eine im Auftrag der Gemeinde erstellte Machbarkeitsstudie empfahl 2019, das Postgebäude abzureissen und zwei Neubauten hinzustellen. Diese Studie sei immer noch aktuell, sagt Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP). Auch die Resultate einer Bevölkerungsbefragung waren Teil der Ausschreibung: Dass man im Dorfkern weiterhin einkaufen kann und dass neu gebaute Wohnungen „bezahlbar“ sein müsssen.

 

Fast alles ist noch offen

Sehr vieles ist laut Hess aber noch offen. Ob die Halter AG das Land kauft oder im Baurecht übernimmt und wie genau die Rolle der Gemeinde ist. Klar ist, dass sie massgeblich mitreden wird, was und wie gebaut wird. „Uns gehört die Liegenschaft und wir wollen bestimmen, was damit passiert. Nicht nur Wünsche deponieren.“ Ziel sei eine Planungsvereinbarung, bei der diese Mitsprache erhalten bleibt.

 

Auf dem Areal der heutigen Post ist auch das Magazin der Feuerwehr Stettlen. Dieser Standort ist nicht gesichert. Eine Möglichkeit wäre, es in das Industriegebiet „Schwandi“ zu verlegen. 2025 läuft zudem der Mietvertrag des Werkhofs im Bernapark aus. Eine Nachfolgelösung könnte ebenfalls in der Industrie Schwandi liegen. Doch auch ein Verbleib der Feuerwehr im Dorfkern sei eine Variante, sagt Hess.

 

Gespräche mit der Feuerwehr

Demnächst werde die Gemeinde mit der Halter AG erste Entscheidungen treffen, sagt Hess. Was das Feuerwehrmagazin angehe, werde man auch mit der Feuerwehr Gespräche führen. Die Bevölkerung kann sich an einer Infoveranstaltung im November auf den neusten Stand bringen. Die letzte Entscheidung wird an der Urne getroffen. Einerseits über eine Überbauungsordnung, andererseits über einen allfälligen Rückkauf der Posträume. Diese sind im Stockwerkeigentum der Post und werden wohl bis auf weiteres leer stehen. Baustart wird frühestens 2024 sein.

 

[i] An der bedienten Theke im Chäs Vreni/Spar Maxi können die Stettler:innen alles rund um Briefe und Pakete erledigen. Einzahlungen sind mit der Postcard und gängigen Debitkarten möglich. Bareinzahlungen und -auszahlungen werden direkt an der Haustür von der Pöstler*in abgewickelt. Dafür muss man sich einmalig in einer Filiale online oder telefonisch registrieren. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 12.15 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags durchgehend von 8 bis 16 Uhr.


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Erstellt: 01.10.2021
Geändert: 01.10.2021
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