Stettlen - Wirtschaftsstandort Deisswil verliert 255 Jobs

Der österreichische Mutterkonzern der Kartonfabrik Deisswil hat beschlossen, den Standort im Kanton Bern dicht zu machen. 255 Beschäftigte verlieren ihre Stelle.

Jon Mettler, Berner Zeitung BZ
Als Grund für die Schliessung gab die Mayr-Melnhof Karton Gruppe mit Sitz in Wien am Donnerstag die 2010 in Kraft getretenen neuen Schweizer Emissionsgesetze an. Diese hätten eine massive Belastung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit zur Folge und brächten den Standort Deisswil «nachhaltig in die Verlustzone».

Sozialplan für 255 Mitarbeiter

Für die 255 Beschäftigten des Werkes in Deisswil hat Mayr-Melnhof Karton einen Sozialplan angekündigt. Mediensprecher Stephan Sweerts-Sporck sagte auf Anfrage, dass noch keine Kündigungen ausgesprochen seien, da noch die Konsultationsfrist laufe.

Mayr-Melnhof Karton wolle jedoch einen Sozialtopf einrichten und so den Betroffenen einen Sozialplan anbieten, der mehr leiste als in den gesetzlichen Bestimmungen vorgesehen.

Standardprodukte des Standortes Deisswil sollen künftig in anderen Fabriken von Mayr-Melnhof Karton gefertigt werden. Die Maschinen und technischen Anlagen in Deisswil würden nicht weiter genutzt, teilte der Konzern am Donnerstag weiter mit. Es liege nun im Interesse der Geschäftsleitung, «eine entsprechende hochwertige Verwendung diesbezüglich anzustreben», wie Sweerts-Sporck weiter sagte.

Zuletzt produzierte die Kartonfabrik in Deisswil noch 112'000 Tonnen Karton auf drei Maschinen.

Die Karton Deisswil AG ist seit 1990 Teil der Mayr-Melnhof Karton Gruppe, des weltweit grössten Herstellers von Recyclingkarton mit einer Jahresproduktion von rund 1,6 Millionen Tonnen.

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Erstellt: 08.04.2010
Geändert: 08.04.2010
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