Stettlen - Wenn der Wald nach ihm ruft
Er kämpft sich mit der Karte in der Hand durch das Dickicht, stört sich nicht an zerkratzten Beinen und hört den Wald rufen: der 16-jährige Orientierungsläufer Florian Schneider. Stettlen ehrte den jungen Mann mit dem Sportpreis.
Annina Hasler, Berner Zeitung BZ
Der November ist für den 16-jährigen Orientierungsläufer Florian Schneider der schlimmste Monat. Während der Waldboden mit farbigen Blättern übersät wird, muss der Sportler pausieren. Denn im November endet für die OL-Läufer die Saison, und die Trainingspause beginnt. «Es ist, als würde der Wald mir in dieser Zeit zurufen, komm und renn in mir», sagt Schneider. Es falle ihm sehr schwer, diese Pause einzuhalten. Aber sie sei wichtig, damit sich der Körper erholen könne.
Florian Schneider ist ein viel versprechendes Nachwuchstalent. Die Gemeinde Stettlen hat den Orientierungsläufer für seine starke letzte Saison mit dem Sportpreis ausgezeichnet.
Der Naturbursche
Die Tage von Schneider scheinen mehr als 24 Stunden zu haben. Er macht eine Lehre als Hochbauzeichner, trainiert fünf Mal pro Woche und lernt abends für die Berufsmaturität und die Gewerbeschule. «Mein Alltag ist streng, viel Freizeit neben meinem Sport und der Ausbildung bleiben mir nicht», bestätigt der junge Mann. «Aber für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als durch die Natur zu rennen.» Seine Freunde verzeihen ihm seine knapp bemessene Freizeit: Die meisten von ihnen sind ebenfalls OL-Läufer.
Die Leidenschaft für den naturverbundenen Sport wurde dem Stettler in die Wiege gelegt. Seine Eltern sind begeisterte Orientierungsläufer und haben den kleinen Florian und seine beiden Geschwister jeweils zu den Wettkämpfen mitgenommen. «Als ich genug alt war, selber zu entscheiden, welchem Hobby ich frönen wollte, probierte ich erst mal andere Sportarten aus, so unter anderem Fussball und Leichtathletik.» Doch nichts vermochte ihn so zu packen wie der Lauf über Stock und Stein, mit der Nase dicht an einer Karte. «Für andere ist es vielleicht unverständlich, aber mir machen der Kampf durch das Dickicht und zerkratzte Beine nichts aus.»
Laufen gegen Niggli-Luder
Mit 14 Jahren wurde Schneider in das Nachwuchskader Bern-Solothurn aufgenommen. Von da an begann er, intensiv zu trainieren. Er ist Mitglied bei der Orientierungslaufvereinigung Hindelbank – in diesem Verein ist auch Spitzensportlerin Simone Niggli-Luder. «Zum Spass bin ich schon gegen sie angetreten. Chancen hatte ich aber keine», gibt der Lehrling zu und lacht. Erfolg stellte sich trotz der Niederlage gegen den Profi bald ein. In der vergangenen Saison wurde Florian Schneider sechsfacher Schweizer Meister in der Kategorie der 16-Jährigen und Vize-Europameister in den Disziplinen Sprint und Staffel.
Er bleibt auf dem Boden
Trotz seiner sportlichen Erfolge steht Schneider mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Während er seine Pokale begutachtet, winkt der junge Mann ab: «Die sehen nach mehr aus, als sie sind.» Ob er wirklich überdurchschnittlich talentiert sei, werde sich erst zeigen. «Klar habe ich grosse Ziele, so zum Beispiel den Einzug in das Nationalkader der Jugend.» Doch die Lehre sei ihm ebenso wichtig. Sogar ein Architekturstudium käme in Frage. Festlegen will er sich aber noch nicht. «Einzig ein Aufenthalt in der Hochburg des Orientierungslaufs, in Norwegen, steht fest.» Nach dem Lehrabschluss möchte er dort für ein bis zwei Jahre trainieren.
Sein Sport führt den jungen Mann in die verschiedensten Länder. Dies hat sein Interesse am Weltgeschehen und an der Politik gefördert: «Ich liebe es, über Politik und Geschichte zu diskutieren.» Der Partner seiner Mutter sei ehemaliger DDR-Bürger. Was er erzähle aus der Zeit vor dem Mauerfall, interessiere ihn brennend, so Schneider.
Florian Schneider ist ein viel versprechendes Nachwuchstalent. Die Gemeinde Stettlen hat den Orientierungsläufer für seine starke letzte Saison mit dem Sportpreis ausgezeichnet.
Der Naturbursche
Die Tage von Schneider scheinen mehr als 24 Stunden zu haben. Er macht eine Lehre als Hochbauzeichner, trainiert fünf Mal pro Woche und lernt abends für die Berufsmaturität und die Gewerbeschule. «Mein Alltag ist streng, viel Freizeit neben meinem Sport und der Ausbildung bleiben mir nicht», bestätigt der junge Mann. «Aber für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als durch die Natur zu rennen.» Seine Freunde verzeihen ihm seine knapp bemessene Freizeit: Die meisten von ihnen sind ebenfalls OL-Läufer.
Die Leidenschaft für den naturverbundenen Sport wurde dem Stettler in die Wiege gelegt. Seine Eltern sind begeisterte Orientierungsläufer und haben den kleinen Florian und seine beiden Geschwister jeweils zu den Wettkämpfen mitgenommen. «Als ich genug alt war, selber zu entscheiden, welchem Hobby ich frönen wollte, probierte ich erst mal andere Sportarten aus, so unter anderem Fussball und Leichtathletik.» Doch nichts vermochte ihn so zu packen wie der Lauf über Stock und Stein, mit der Nase dicht an einer Karte. «Für andere ist es vielleicht unverständlich, aber mir machen der Kampf durch das Dickicht und zerkratzte Beine nichts aus.»
Laufen gegen Niggli-Luder
Mit 14 Jahren wurde Schneider in das Nachwuchskader Bern-Solothurn aufgenommen. Von da an begann er, intensiv zu trainieren. Er ist Mitglied bei der Orientierungslaufvereinigung Hindelbank – in diesem Verein ist auch Spitzensportlerin Simone Niggli-Luder. «Zum Spass bin ich schon gegen sie angetreten. Chancen hatte ich aber keine», gibt der Lehrling zu und lacht. Erfolg stellte sich trotz der Niederlage gegen den Profi bald ein. In der vergangenen Saison wurde Florian Schneider sechsfacher Schweizer Meister in der Kategorie der 16-Jährigen und Vize-Europameister in den Disziplinen Sprint und Staffel.
Er bleibt auf dem Boden
Trotz seiner sportlichen Erfolge steht Schneider mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Während er seine Pokale begutachtet, winkt der junge Mann ab: «Die sehen nach mehr aus, als sie sind.» Ob er wirklich überdurchschnittlich talentiert sei, werde sich erst zeigen. «Klar habe ich grosse Ziele, so zum Beispiel den Einzug in das Nationalkader der Jugend.» Doch die Lehre sei ihm ebenso wichtig. Sogar ein Architekturstudium käme in Frage. Festlegen will er sich aber noch nicht. «Einzig ein Aufenthalt in der Hochburg des Orientierungslaufs, in Norwegen, steht fest.» Nach dem Lehrabschluss möchte er dort für ein bis zwei Jahre trainieren.
Sein Sport führt den jungen Mann in die verschiedensten Länder. Dies hat sein Interesse am Weltgeschehen und an der Politik gefördert: «Ich liebe es, über Politik und Geschichte zu diskutieren.» Der Partner seiner Mutter sei ehemaliger DDR-Bürger. Was er erzähle aus der Zeit vor dem Mauerfall, interessiere ihn brennend, so Schneider.