Stettlen - Mitarbeiter der Kartonfabrik Deisswil planen einen Handstreich
Mindestens 100 Mitarbeiter der Kartonfabrik Deisswil fahren nächste Woche nach Österreich. An der Aktionärsversammlung des Mayr-Melnhof Konzerns wollen sie sich Gehör verschaffen. Illusionen machen sie sich aber keine.
Ralph Heiniger, Berner Zeitung BZ
«Dazu braucht es euch alle», sagte Betriebskommissionspräsident Manfred Bachmann am Donnerstagmorgen kämpferisch. Er rief seine Kollegen an der Betriebsversammlung dazu auf, nächste Woche gemeinsam mit ihm nach Wien zu fahren. An der Aktionärsversammlung des Mayr-Melnhof-Konzerns am kommenden Mittwoch wollen sich die Arbeiter der Kartonfabrik Deisswil Gehör verschaffen.
Bachmanns Aufruf wurde von den rund 150 Anwesenden in der Altpapierhalle mit Applaus entgegengenommen. Bereits am Mittag hatten sich rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Mission in Österreich angemeldet. «Ich erhoffe mir, dass sich die Konzernleitung zumindest mit uns an einen Tisch setzt, um über alles zu reden.» Denn zu bereden gibt es einiges. Für Bachmann ist der Entscheid der Österreicher besonders unverständlich, weil der Mutterkonzern aus seiner Sicht gar nicht selbst in Deisswil hätte investieren müssen.
«Schweizer Qualität»
In diesem Jahr hätten als dringliche Massnahme für den Umweltschutz ein Energiezentrale für rund sieben Millionen Franken angeschafft werden müssen. «Diese Investition hätte die Kartonfabrik Deisswil selbst bezahlen können», ist Bachmann überzeugt. «Wir hätten am Ende des Jahres auch so eine schwarze Null ausgewiesen.» Ausserdem spricht aus der Sicht von Manfred Bachmann die Qualität des Deisswiler Kartons für eine Weiterführung der Fabrik. «Wegen der hohen Qualität wurde unser Karton von vielen Kunden besonders geschätzt. Das muss für den Muttterkonzern doch auch eine Rolle spielen.»
Ob Schweizer Qualität hin oder her: Im Kartonmarkt besteht ein Überangebot. Gemäss Schätzungen des europäischen Verbandes der Papier- und Kartonfabriken wurden im Jahr 2007 rund 4,4 Millionen Tonnen gestrichener Faltkarton produziert. Davon konnten aber – selbst bei der Hochkonjunktur im Jahr 2007 – nur 3,6 Millionen Tonnen verkauft werden. Auf dem Rest blieben die Produzenten sitzen.
Keine Illusionen
Bachmann macht sich aber keine Illusionen. Über die Erfolgsaussichten dieser Aktion will er keine Aussage wagen. Nur so viel: «Wir müssen jetzt alles versuchen. Wir wollen uns später nicht vorwerfen müssen, eine Chance verpasst zu haben.»
Bachmanns Aufruf wurde von den rund 150 Anwesenden in der Altpapierhalle mit Applaus entgegengenommen. Bereits am Mittag hatten sich rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Mission in Österreich angemeldet. «Ich erhoffe mir, dass sich die Konzernleitung zumindest mit uns an einen Tisch setzt, um über alles zu reden.» Denn zu bereden gibt es einiges. Für Bachmann ist der Entscheid der Österreicher besonders unverständlich, weil der Mutterkonzern aus seiner Sicht gar nicht selbst in Deisswil hätte investieren müssen.
«Schweizer Qualität»
In diesem Jahr hätten als dringliche Massnahme für den Umweltschutz ein Energiezentrale für rund sieben Millionen Franken angeschafft werden müssen. «Diese Investition hätte die Kartonfabrik Deisswil selbst bezahlen können», ist Bachmann überzeugt. «Wir hätten am Ende des Jahres auch so eine schwarze Null ausgewiesen.» Ausserdem spricht aus der Sicht von Manfred Bachmann die Qualität des Deisswiler Kartons für eine Weiterführung der Fabrik. «Wegen der hohen Qualität wurde unser Karton von vielen Kunden besonders geschätzt. Das muss für den Muttterkonzern doch auch eine Rolle spielen.»
Ob Schweizer Qualität hin oder her: Im Kartonmarkt besteht ein Überangebot. Gemäss Schätzungen des europäischen Verbandes der Papier- und Kartonfabriken wurden im Jahr 2007 rund 4,4 Millionen Tonnen gestrichener Faltkarton produziert. Davon konnten aber – selbst bei der Hochkonjunktur im Jahr 2007 – nur 3,6 Millionen Tonnen verkauft werden. Auf dem Rest blieben die Produzenten sitzen.
Keine Illusionen
Bachmann macht sich aber keine Illusionen. Über die Erfolgsaussichten dieser Aktion will er keine Aussage wagen. Nur so viel: «Wir müssen jetzt alles versuchen. Wir wollen uns später nicht vorwerfen müssen, eine Chance verpasst zu haben.»