Stettlen - Jugendliche drehen Film über Abfall
Mit einem Kurzspielfilm hat die Jugendarbeit in Stettlen das Thema Abfallentsorgung auf eine besondere Art aufgegriffen. Am Mittwochabend findet die Premiere statt.
«An einem seltsamen Ort, der im Verborgenen liegt, sollte niemand eine Party feiern», heisst es im Trailer zum Kurzspielfilm Müllspur. Am Mittwochabend wird er in der Aula Bleiche zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Der seltsame Ort ist eine Müll- und Recyclinganlage, die über ein Labyrinth an unterirdischen Gängen verfügt.
Der junge Thomi ist der Sohn des «Ghüderkönigs», wie sein Vater als Chef der Anlage im Dorf genannt wird. In dessen Abwesenheit lässt Thomi seine Mitschüler auf das Gelände, wo sie ausgelassen feiern. Die Party nimmt ein abruptes Ende, als eine Gruppe versehentlich eingesperrt wird und ein Mädchen sich verletzt.
Unterhaltsam statt belehrend
Die Story stammt aus der Feder von zwölf Stettler Jugendlichen, die letzten Herbst an der Filmprojektwoche der offenen und der kirchlichen Jugendarbeit teilgenommen haben. Fachliche Unterstützung erhielten sie von Filmemacher Stephan Tschanz. Die Initiative für das Projekt kam von Bauverwalter Peter Masciadri.
Beeindruckt von einem früheren Filmprojekt der Jugendarbeit, hatte er die Idee, einen Streifen über das Thema Abfallentsorgung zu drehen. «Es sollte kein belehrender Film sein», erklärt Anja Vogel, welche das Projekt Müllspur als Jugendarbeiterin eng begleitete. Vielmehr ging es darum, Themen wie Littering oder falsch entsorgter Abfall auf unterhaltsame Art aufzugreifen.
Spass trotz Kälte
Aktiv mit dabei waren Natascha Oberli, Fabio Levratti und Flavio Apera. Sie besuchen die 9. respektive 7. Klasse in Stettlen. Natascha und Fabio haben schon im vorherigen Filmprojekt mitgemacht. Für Flavio war es die erste Filmerfahrung. Der 13-Jährige war hinter der Kamera engagiert, die beiden anderen als Darstellende. Sie alle hatten viel Spass beim Dreh. «Es gab einige lustige Szenen, zum Beispiel als Fabio sein Handy wie Superman auf den Boden geworfen hat», lacht Natascha.
Die Drehtage waren aber auch anstrengend. Besonders die Kälte in den unterirdischen Gängen hat den Jugendlichen zu schaffen gemacht. «Aber wir hatten Setmamas, die für uns Tee gekocht haben und Decken organisierten», erzählt Natascha Oberli. Auf das Resultat sind die drei stolz. Und vor der bevorstehenden Premiere am kommenden Mittwoch auch etwas nervös. «Es kommen nicht nur unsere Eltern und Freunde, sondern auch Vertreter von Behörden», erklärt Fabio Levratti. «Wir sind gespannt auf die Rückmeldungen», fügt Flavio Apera an.
Essen ohne Abfall
Auch Anja Vogel blickt zufrieden auf das Projekt zurück. Als Vorbereitung haben sich die Jugendlichen intensiv mit dem Thema Abfallentsorgung auseinandergesetzt. Und während des Drehs versuchten sie, den Abfall für das Essen möglichst zu reduzieren. Sie haben ein Spiel daraus gemacht: «Am ersten Tag haben wir überhaupt nicht auf den anfallenden Müll geachtet und ihn anschliessend gewogen», erläutert Vogel. Es waren eineinhalb Kilogramm. Danach sammelten die Cateringverantwortlichen Tipps und Ideen, wie man diese Menge verkleinern könnte. «Am letzten Tag fiel für dasselbe Menü nur noch kompostierbarer Abfall an», so die Jugendarbeiterin weiter.
In welchem Rahmen der Film in Zukunft eingesetzt wird, werde sich nach der Premiere zeigen, sagt Vogel. Sie habe ihn bereits an einen Schweizer Jugendfilmwettbewerb einsendet.
[i] Vorführung «Müllspur»: Mittwoch, 20. Januar, in der Aula im Schulhaus Bleiche. Türöffnung um 19 Uhr, Ansprache und Filmbeginn um 19.30 Uhr, Apéro mit Blick hinter die Kulissen ab 20.15 Uhr.