Stettlen - In flottem Tempo zum Alterszentrum

Die Genossenschaft Alterszentrum Stettlen ist ihrem Ziel ein Stück näher gerückt. Gestern informierte sie über das Projekt, welches im Dorfkern realisiert werden soll. Geplant sind ein Pflegeheim und Seniorenwohnungen.

Annina Hasler, Berner Zeitung BZ
Inmitten des Stettler Dorfkerns soll dereinst ein Alterszentrum stehen. Die Rede ist von einem Areal mit zahlreichen Bäumen, Bauten mit hellen Räumen und von Wohn- statt Spitalatmosphäre. Die Genossenschaft Alterszentrum Stettlen hat das gesamte Lindengartenareal gekauft und will dort im nächsten Jahr mit dem Bau eines Pflegeheims und von seniorengerechten Wohnungen beginnen.

Die Genossenschaft hat einen Wettbewerb durchgeführt und aus sechs regionalen Architekturbüros ein Projekt ausgewählt. Gestern Abend informierte sie ihre Mitglieder und zahlreich erschienene Interessenten über das Siegerprojekt des Architekturbüros Sylvia und Kurt Schenk aus Bern. Das von einer Fachjury prämierte Projekt soll nun in einem flotten Tempo realisiert werden. So erhofft es sich zumindest Genossenschaftspräsident Franz Schwegler. Die Genossenschaft wird an ihrer Generalversammlung am 26.Januar über den Projektierungskredit abstimmen. Ein Baugesuch könnte also noch in diesem Jahr eingereicht werden.

Das Gewinnerprojekt sieht 26 Pflegeplätze sowie 16 Zwei- und Dreizimmerwohnungen vor. Laut Schwegler werden sich die Kosten für den Bau des Alterszentrums im Bereich von 20 Millionen bewegen.

Sechs Entwürfe – ein Sieger

Im Juni des vergangenen Jahres hat die Gemeindeversammlung Stettlen der Genossenschaft ein zinsloses Darlehen von 3 Millionen Franken zugesichert (wir berichteten). Im August schliesslich stimmte das Volk einer Umzonung zu. Schwegler bedankte sich am Informationsabend bei der Gemeinde für deren Unterstützung: «Ohne ihre Hilfe wäre diese nächste Etappe nicht möglich gewesen.»

Markus Hüsler, Bauökonom in Luzern, erläuterte den Anwesenden das Auswahlverfahren des Wettbewerbs. Eine Fachjury, bestehend aus erfahrenen und bekannten Architekten aus Zürich und Luzern, unterstützte die Jury der Genossenschaft. In einem zweitägigen Auswahlverfahren entschied sich die achtköpfige Jury einstimmig für das Projekt «Linda und Paul».

Diese Kriterien zählten

Die Zürcher Architektin und Jurorin Elisabeth Blum erklärte, welche Kriterien für den Gewinner sprachen. «Das Siegerprojekt erfüllte vor allem drei sehr wichtige Punkte.» Zum einen sei dies die ortsbauliche Eingliederung gewesen: «Die drei Bauten fügen sich gut in das Ortsbild ein.» Weiter seien die Aussenräume optimal gestaltet. Zwischen den zwei grossen Gebäuden, dem Heim und dem Wohnhaus, soll viel Grünraum entstehen. Als drittes wichtiges Kriterium nannte Blum die architektonischen Qualitäten des Projektes «Linda und Paul». «Die Bauten werden hell und grossräumig sein und durch ihre verwinkelte Form nicht als grosser Block wahrgenommen werden», so die Jurorin. Durch die geplanten Spazierwege zwischen den Gebäuden sei zudem die Durchlässigkeit des Quartiers weiterhin gewährleistet.

Aus der Beatles-Generation

«Wir sind sehr erfreut über den Zuschlag und motiviert, das Projekt anzupacken», so der Sieger-Architekt Kurt Schenk. Er räumte aber ein, dass die Gestaltung des Alterszentrums auf Grund der Raumaufteilung des Areals nicht einfach gewesen sei und Nerven und Zeit gekostet habe.

Sylvia Schenk erklärte zum Schluss den Namen des Projekts: «Wir stammen aus der Beatles-Generation, so stehen die Namen für Linda und Paul McCartney.»

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Erstellt: 08.01.2010
Geändert: 08.01.2010
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