Stettlen - Gemeinderat denkt über Steuererhöhung nach
Die Rechnung 2010 der Gemeinde Stettlen sei «nicht erfreulich», sagte Gemeinderat Gerhard Jakob (FDP) an der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend. Die Jahresrechnung schliesst bei einem Umsatz von gut 11,5 Millionen Franken mit einem Aufwandüberschuss von rund 470 000 Franken ab. Im Budget war ein Defizit von 127 000 Franken vorgesehen. Hauptursache für das schlechtere Abschneiden sind gemäss Jakob tiefere Steuereinnahmen bei den juristischen Personen. Dies nicht zuletzt, weil Stettlen durch die Schliessung der Kartonfabrik Deisswil einen guten Steuerzahler verloren habe.
Sparen, wo es wehtut
Noch könne das Defizit durch das Eigenkapital gedeckt werden, so Jakob. Dieses beträgt zurzeit knapp 3,5 Millionen Franken oder 8,7 Steuerzehntel. Doch wie der Gemeinderat bereits an der GV im Dezember 2010 angekündigt hatte, müsse über eine Erhöhung des Steuersatzes (derzeit 1,45 Einheiten) nachgedacht werden. Ein Anwesender wollte vom Gemeinderat wissen, ob es neben einer möglichen Steuererhöhung andere Strategien gebe, die Gemeindefinanzen ins Lot zu bringen. Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP) sagte, dass die Exekutive auch bereit wäre zu sparen – «auch dort, wo es wehtut». So zum Beispiel im Bildungsbereich oder aber beim Unterhalt der Strassen.
Die 72 Anwesenden (4,1 Prozent der Stimmberechtigten) segneten die Rechnung mit grossem Mehr ab. Lediglich ein Stettler stimmte dagegen.