Stettlen - Fiedeldeij musste aufgeben
Eigentlich blickte Langstreckenschwimmer Hans-Georg Fiedeldeij aus Stettlen zuversichtlich der Überquerung des North Channel entgegen. Doch nach gut vier Stunden im kalten Meerwasser zwangen ihn Krämpfe zum Aufgeben.
Die Bedingungen waren gut, als Hans-Georg Fiedeldeij aus Stettlen im nordirischen Städtchen Donaghadee ins 15 Grad kalte Meerwasser stieg. Dem Plan, als zweiter Schweizer nach der Steffisburgerin Sabrina Wiedmer durch den 34 Kilometer langen North Channel an die schottische Küste in Portpatrick zu schwimmen, schien nichts mehr im Weg zu stehen . Bald schwammen Delfine mit, und nach gut drei Stunden meisterte er die erste schwierige Strömung auf offener See .
«Nichts ging mehr»
Noch schwamm der 49-Jährige auf Bestzeitkurs. Doch plötzlich machten sich Krämpfe bemerkbar. «Nach etwas über vier Stunden ging einfach nichts mehr, die Muskulatur hat einfach zugemacht», erklärte ein enttäuschter Hans-Georg Fiedeldeij, als er wieder festen Grund unter den Füssen hatte. Er musste die Kanalüberquerung abbrechen – nach nicht einmal ganz der Hälfte. «Als Sportler weiss ich, dass es nicht immer so geht, wie man will. Dies muss ich akzeptieren», zog der Pflegefachmann Bilanz. Und weiter: «Das kalte Wasser und die vielen Quallen haben ihren Tribut gefordert.» Fiedeldeij bleibt noch einige Tage in Irland, um die Muskelverhärtungen auszukurieren. Dann will er wieder ins Wasser. Ende August stehen die Open-Water-Schweizermeisterschaften am Bodensee auf dem Programm.
Sammlung läuft weiter
Fiedeldeijs Kanalüberquerung stand ganz im Zeichen der Kultur. Mit seiner Aktion wollte er Spenden für einen neuen Flügel für die Musikschule unteres Worblental sammeln. Mit von der Partie waren deshalb auch der Musiker Jean-Luc Reichel und die Malerin Claudia Mörgeli. Letztere hielt vom Ufer aus die Stimmung mit Pinsel und Farben fest. Das Bild soll nun zugunsten der Musikschule versteigert werden. Im Rahmen der Sammelaktion sind bislang rund 4000 Franken zusammengekommen. Dies ist deutlich weniger als eigentlich erwartet.
www.channel-challenge.ch