Stettlen - "Bernapark «wie ein Sechser im Lotto»

Stettlen, Ostermundigen und die Bernapark AG planen die Zukunft.

Lisa Stalder / Der Bund
Rund acht Monate sind nun vergangen, dass die Kartonfabrik Deisswil von einem Tag auf den andern geschlossen wurde. In der Zwischenzeit hat Hans-Ulrich Müller, CS-Bankier und Firmensanierer, die Fabrik mitsamt ihren Angestellten übernommen.

Dies mit dem Ziel, auf dem Fabrikgelände in den nächsten zwei bis fünf Jahren einen KMU-Park mit verschiedenen Industrie- und Dienstleistungsbetrieben aufzubauen – die Berna Industrie- und Dienstleistungspark AG, kurz Bernapark.

In den vergangenen Wochen hätten die Behörden der beiden Standortgemeinden Stettlen und Ostermundigen sowie die Besitzer des Bernaparks unabhängig voneinander ihre Vorstellungen und Pläne erarbeitet, sagte der Stettler Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP) an der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend. Am Montag werden die Pläne ausgetauscht und besprochen.

Neuer Standort für Werkhof?

Die Gemeinde Stettlen, die für das Gebiet der ehemaligen Fabrik die Ortsplanungsrevision sistiert hat, prüfe derzeit, ob der Werkhof im alten Fabrikgebäude untergebracht werden könne. Dieser müsse den bisherigen Standort bald verlassen.

Ob sich auch das Platzproblem in der Gemeindeverwaltung dereinst auf diese Weise lösen lässt, sei derzeit noch nicht absehbar, so Hess. Fakt sei aber, dass die heutige Gemeindeverwaltung, die in einem Miethaus untergebracht ist, nicht mehr zeitgemäss sei. Sie sei beispielsweise nicht rollstuhlgängig.

Ostermundigen hat einen Teil seiner Pläne bereits verwirklicht – und das Areal Schwandi, auf dem heute die Papierhallen und der Fussballplatz des «FC Karton» stehen, an die Kabel- und Logistikfirma Kablan AG verkauft. Das Gelände biete der Firma die lange gesuchte Möglichkeit zu wachsen.

Gemäss ihren ersten Angaben will die Bernapark AG auf zwei Dritteln der rund 72 000 Quadratmeter grossen Fläche auf Stettler Boden Gewerbe- und Industriebetriebe ansiedeln. Auf dem verbleibenden Drittel soll neuer Wohnraum entstehen. Noch sei nichts in Stein gemeisselt, sagte Hess. Eine allfällige Umzonung müsste vom Volk abgesegnet werden.

Hess betonte am Dienstag, dass die Behörden «den neuen Besitzern keine Steine in den Weg legen» wollen. «Denn», so der Stettler Gemeindepräsident, «wenn hier alles hinkommt, wie es die Bernapark AG plant, dann ist das für die Gemeinde wie ein Sechser im Lotto.»

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Erstellt: 09.12.2010
Geändert: 09.12.2010
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