Sternenmatt Worb: ARA-Leitung könnte den Streit entschärfen
Dass auf der Sternenmatt gebaut werden soll, gefällt in Worb nicht allen. Nun könnte eine ARA-Leitung die Fronten aufweichen.
Gar nicht bauen, weniger dicht bauen, weniger Parkplätze einplanen - an der geplanten Überbauung auf der Worber Sternenmatt durch die Halter AG gibt es viel Kritik. 27 Einsprachen gingen gegen die nötige Zonenplanänderung ein, eine davon von der Sportzentrum Worb AG, die den benachbarten Wislepark mit dem Schwimmbad betreibt (BERN-OST berichtete).
ARA-Leitung nicht beachtet
Nun könnten sich die Fronten aufweichen - dank einer Abwasserleitung, die unter der Sternenmatt verläuft. Die Gemeinde sei davon ausgegangen, dass man sie überbauen könne, sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller.
Die Leitung gehört allerdings nicht der Gemeinde, sondern seit Anfang 2020 dem Gemeindeverband ARA Worblental. Dieser ist der Meinung, man müsse weiträumig um die Leitung herum bauen und hat gegen die Überbauungsordnung Sternenmatt und das geplante Bauprojekt Einsprache eingereicht.
«Für beide Seiten unglücklich»
«Wir wussten natürlich von der Leitung», sagt Jan Romero Lauper von der Halter AG. Davon, dass sie während dem Planungsprozess den Besitzer gewechselt habe allerdings nicht. Umgekehrt habe der ARA-Verband bei der Übernahme nicht gewusst, dass über ihrer Leitung eine Planung läuft. «Das war für beide Seiten unglücklich», so Lauper. «Wir hatten auch schon mit der ARA Worblental zu tun und wissen um ihre Vorgaben. Hätten wir von dem Besitzerwechsel früher erfahren, wären diese Vorgaben von Anfang an in die Planung eingeflossen.»
Mehr Raum zwischen den Häusern
Nun hat die Halter AG ihre Pläne angepasst. Konkret wurde eines der dreiteiteiligen Gebäude um einen Teil verkleinert, ebenso die Einstellhalle. Anstatt 84 Wohnungen und Einstellhallenplätze werden es nun 76 sein. Dadurch wird die Häuserreihe gegenüber dem Wislepark aufgelockert und der Abstand zum Freibad und zwischen den Gebäuden grösser. Auch der Spielplatz wird um 250 m2 grösser.
Für Gemeindepräsident Gfeller ist das Resultat dieser Extrarunde letztendlich positiv. «Mit der Anpassung ist mehr Platz zwischen dem Sternen und den neuen Häusern und die Front in Richtung Wislepark wird lockerer.» Er hoffe, dass die Einsprachen damit erledigt seien.
Halter AG: Unter dem Strich positiv
Unter dem Strich sehe auch die Halter AG die Änderung positiv, so Lauper. «In vieler Hinsicht ist dadurch ein Mehrwert entstanden. Auch wenn wir natürlich lieber mehr Wohnungen gebaut hätten.»
Sowohl die Sportzentrum Worb AG, die den Wislepark betreibt, wie auch der ARA-Verband begrüssten die Änderungen, so Lauper. Ob sie ihre Einsprachen zurückziehen, wisse er noch nicht, der ARA-Verband habe dies aber in Aussicht gestellt. Auch von den weiteren Einsprachen seien einige bereits vor und andere während der Einspracheverhandlungen zurückgezogen worden. «Es ist ein gutes Projekt. Das sieht man auch daran, dass kein Umwelt- oder Verkehrsverband Einsprache erhoben hat.»
Wislepark begrüsst die Änderungen
Dass die Änderungen beim Wislepark gut ankommen, bestätigt Rolf Nöthiger, Verwaltungsratspräsident der Sportzentrum AG. Die neuen Unterlagen habe man allerdings erst seit wenigen Tagen. Der Verwaltungsrat werde das weitere Vorgehen an seiner nächsten Sitzung besprechen.