Sonnenhof Worb: "Bei uns verbringen Pferde ihren Lebensabend"
Susanne Hofmann und Bruno Widmer vom Sonnenhof halten bald über 40 Pferde. Zurzeit bauen sie zwei neue Ställe. Susanne ritt als 12-Jährige erstmals auf Vaters Hof. Bruno fuhr im selben Alter die Milch mit dem Ross in die Chäsi. Heute sind sie ein Paar.
Susanne Hofmann (39) wuchs auf dem elterlichen Hof am Äusseren Stalden oberhalb Worb auf. Bruno Widmer (39) wohnte damals noch vis-a-vis, ennet der Hauptstrasse, auf der Wislen. Weil er noch nicht Traktor fahren durfte, spannte er ein Ross vor den Wagen und brachte die Milch des Nachbarbauern in die Chäsi. Bei beiden wurde damals die Leidenschaft für Pferde geweckt. Vor vier Jahren übernahmen sie den Hof von Erika und Ernst Hofmann und stellten um auf Pferdehaltung.
Die Pferde-Pension
"Wir bieten Pferden einen Platz, an dem sie den Lebensabend geniessen können", so beschreiben beide den Sonnenhof. Bei ihnen weiden Pferde, die zu alt zum Reiten sind. Das sei der Grundgedanke gewesen, damals als sie angefangen haben. "Heute bringen auch Leute ihr Pferd zu uns, die noch aktiv reiten", sagt Hofmann. Die Nachfrage nach Plätzen für Pferde scheint gross zu sein. Nach einer zweijährigen Planung werden zwei neue Ställe demnächst fertiggebaut. Anfang Mai ziehen die ersten Pferde ein.
Zwei neue Ställe werden gebaut
"In den beiden neuen Offenställen werden acht und 15 Pferde Platz haben", so Widmer. Neben mehr Platz für Pferde, benötigen sie auch Platz für Futter. "Pro Tag verfuttern wir den Pferden 300 Kilo Heu." Die bisherigen und die neuen Ställe sind so angelegt, dass die Pferde frei entscheiden können, ob sie drinnen oder draussen sein wollen.
"Wir halten nur Stuten und Wallache. Hengste lassen sich nicht in eine gemischte Herde integrieren." Wenn die Pferde in einen neuen Stall einziehen, brauche es schon Geduld. "Es ist ein Prozess, die Pferde müssen sich an den neuen Ort und aneinander gewöhnen. Das kann bis zu zwei Monate dauern", sagt Hofmann. Danach sei die Ordnung gegeben.
Es gibt viel zu tun
Für den Aussenstehenden scheinen Pferde pflegeleicht, da sie den Tag durch auf der Wiese stehen und gemütlich vor sich hin fressen. Das täuscht. Jeden Tag werden die Ställe ausgemistet und geputzt. Allein dafür wenden Hofmann und Widmer pro Tag sechs bis sieben Stunden auf. "Ohne die Unterstützung der Eltern ginge es nicht, da wir beide noch Teil- und Vollzeit arbeiten."
"Man hat nie ausgelernt"
Hofmann hat früher oft an Turnieren teilgenommen. Heute ist sie Präsidentin des Kavallerie Reitvereins Konolfingen. An den Concours tritt sie nur noch selten an, aber die Liebe zu den Pferden ist geblieben. "Beim Reiten hat man nie ausgelernt", sagt sie, als sie sich bereit macht für den Reitunterricht. Susanne Hofmann und Bruno Widmer halten fünf eigene Pferde.
Widmer winkt ab, als er aufs Reiten angesprochen wird. Seine Passion sind Fahrturniere. Er lenkt den Wagen, den zwei Pferde ziehen. Widmer nimmt an Fahrturnieren im In- und Ausland teil, in den Disziplinen Dressur, Marathon und Kegelfahren. "Es ist ein Hobby. Geld verdient man damit nicht, aber es macht Spass."
[i] Sonnenhof Weide, Äusserer Stalden 23, Worb
[i] Neben Pferdehaltung bauen Susanne Hofmann und Bruno Widmer Gerste, Weizen, Hafer und Sonnenblumen an. Pensionspreis pro Pferd, ab 490 Franken monatlich.