Sonderausstellung in Konolfingen: Nachttöpfe aus aller Welt

Etwas mehr als einen Viertel ihrer gesamten Sammlung von über 750 Nachttöpfen zeigt Ida Lobsiger an der Sonderausstellung "Kunst am stillen Ort" im Dorfmuseum Konolfingen. Am Freitag war Vernissage.

Willi Blaser
Über 40 Gäste, Freunde und Bekannte erfuhren bei der Eröffnung die Geschichten und Anekdoten über die Sammlerleidenschaft der 67-Jährigen aus Fraubrunnen. „Mittlerweilen kennt man mich und meine Leidenschaft und ich erhalte Angebote per Telefon aus nah und fern", erzählte Ida Lobsiger an der Vernissage. Die Form, die Bemalung und der Henkel seien die ersten Anziehungspunkte wenn sie einen Nachttopf sehe. „Natürlich drehe ich den Nachttopf so schnell als möglich um und suche den Herkunftsstempel". Dank diesem Stempel könne sie jeden Topf einordnen und sei, mit beiderlei Erfahrungen, vor Fälschungen geschützt.

Heinz Gugger, der Präsident des Vereins Dorfmuseum gestand, als er das erste Mal von der jetzt umgesetzten Idee seines Dorfmuseumsdirektor Heinz Bhend hörte, ungläubig den Kopf geschüttelt zu haben. „Jetzt bin ich fasziniert, was Frau Lobsiger für grossartige Sammlerstücke präsentiert und wie die Ausstellung hergerichtet wurde“.

Fast unwahrscheinlich, die grossartige Ausstattung und Bemalung der Nachttöpfe aus drei Jahrhunderten lassen eher Kunstgegenstände vermuten. Und tatsächlich, der eine oder andere Nachttopf verbirgt seine wahre Funktion beim ersten Hinsehen. Neben Töpfen aus Zinn, Steingut, Porzellan und Ton wurden in reichen Häusern sogar welche aus Silber und Gold hergestellt. Mit Sprüchen „Wenn du wüsstest was ich sehe" oder am Boden aufgemalte Augen waren in den zurückliegenden Jahrhunderten beliebt.

Der Museumsdirektor des alten Bären, Heinz Bhend, erzählte von seiner ersten Begegnung mit Ida Lobsiger und deren Nachttöpfen im Rotondo Jegenstorf. „Wir durften den Thronsaal anschauen, da machte es bei mir Klick und eine weitere Idee für eine Sonderausstellung war geboren. Ida Lobsiger war sofort hell begeistert, die Töpfe auch im Dorfmuseum auszustellen".

Die grossartige Arbeit rund um den alten Bären, das Dorfmuseum sei ein sehr wertvoller nicht mehr wegzudenkender Teil des Dorflebens und der Gemeinde, erklärte der Gemeindepräsident Peter Moser. In seiner Grussbotschaft der Gemeinde dankte er allen Beteiligten für die grossartige Arbeit. Er freue sich jedes Mal an den neuen Ideen und könne es jeweils kaum erwarten, dabei zu sein.

Ida Lobsiger erwähnte, dass sie nebenbei auch noch alte Ansichtskarten mit Nachttöpfen sammle. Einige dieser Karten sind vergrössert und beleben die Sonderausstellung „Kunst am stillen Ort“. Jeden zweiten Sonntag ist diese Ausstellung im Dorfmuseum alter Bären in Konolfingen nun ab 07. März geöffnet. Jeweils von 14 - 17 Uhr kann sie besucht werden.

Trudi Scherer, die Stellvertreterin des Museumsdirektors durfte einen weiteren Höhepunkt ankündigen. „Unser Vereinsmitglied Albrecht Siegenthaler hat eine elektronische Präsentation erstellt. Diese attraktive und unterhaltende Zusammenstellung mit Bildern und Sprüchen kann im Fernsehzimmer im Dorfmuseum angeschaut werden". Sie dankte im Namen der Leitung für die grosse Arbeit, die wiederum für diese Sonderausstellung von allen Beteiligten geleistet wurde.

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www.museum-alter-baeren.ch  
www.konolfingen.ch 

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Erstellt: 06.03.2010
Geändert: 06.03.2010
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