Sjoelen: Ruth Mast geht an die WM nach Bischheim
Sjoelen oder Jakkolo wie es in Deutschland genannt wird, ist ein altes Geschicklichkeitsspiel aus den Niederlanden. Am kürzlichen Turnier in Trubschachen holte Ruth Mast aus Zäziwil den dritten Rang.
Zusammen mit zehn Spieler:innen geht die Zäziwilerin Ruth Mast an die Sjoelen-WM. Diese WM findet vom 9. bis 11. Mai im französischen Bischheim, in der Nähe von Strassbourg statt. Zusammen werden die Schweizer:innen sich gegenüber den Spielenden aus ganz Europa versuchen, sich zu behaupten. Favorisiert sind die Mannschaften aus Holland, Deutschland und Schweden.
Faszination Sjoelen
Das 400 Jahre alte Brettspiel ist eine Kombination von Training, Konzentration, Glück und Technik. "Das Sjoelen hat mich vom ersten Moment an fasziniert", erklärt Ruth Mast. Erst seit einem halben Jahr ist sie im einzigen Verein der Schweiz Mitglied. Im Verein trainiert sie in Trubschachen. "Ich kann es gut alleine trainieren da ich keinen direkten Gegenspieler brauche". Zu Hause hat Mast zwei verschiedene Sjoelbaks (Spielbretter). "Ich trainiere im Moment – um gut gerüstet an die WM gehen zu können – täglich zwei bis drei Stunden.
Von Zeit zu Zeit wechsle ich die Sjoelbaks, da keines, je nach Beschaffenheit, gleich zu spielen ist". In der kurzen Zeit hat die Zäziwilerin schon an etlichen Turnieren in Frankreich teilgenommen und vielfach auf dem Podest abgeschlossen. Um steig besser zu werden sei aber auch das Spiel in der Gruppe, im Verein wichtig. "Ich freue mich auf die WM, neben dem Wettkampf lernt man immer neue Leute mit dem gleichen Interesse kennen. Die Stimmung an den Turnieren ist meist familiär und man lernt immer von den anderen Spielenden", blickt Ruth Mast voraus.
Die Scheibe punktet
Das alte Geschicklichkeits-Spiel hat seinen Ursprung in den Niederlanden, wo es Sjoelen genannt wird. Auf dem Sjoelbak – einem 2 m langen und 40 cm breiten Holzbrett – das an einem Ende vier Tordurchlässe (Boxen) aufweist, wird gespielt. In diese Boxen werden mit der Hand runde Holz-Spielsteine geschoben. Die Tordurchlässe oder Boxen, wie sie genannt werden, haben verschiedene Wertungen. Von links beginnend werden für einen Treffer 2 – 3 – 4 – 1 Punkt vergeben.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass nicht versenkte Scheiben den direkten Weg in die Boxen versperren und dadurch ein Spiel über die Banden oder ein Anspielen einer sperrenden Scheibe erforderlich ist. Die Spielenden dürfen, wenn jeweils alle Scheiben gespielt sind, zweimal die vor den Toren liegenden Scheiben nochmals spielen. Anschliessend werden die Punkte in den Boxen gezählt. Wer am meisten Punkte gesammelt hat gewinnt.