Signau/Bowil - Ein Zug lässt die Passagiere stehen
Die Sekschüler hatten keine Chance, am Bahnhof Bowil ihren Zug nach Signau erreichen zu können. Denn auf Gleis eins versperrte ihnen die S-Bahn nach Bern den Weg – und als diese endlich weg war, war auch Gleis zwei leer.
Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
Als ihr Zug anfuhr, ahnte sie, dass es den Kindern wohl wieder einmal nicht gereicht hatte. Wie so oft, sass Christine Vogt in der S-Bahn, die den Bahnhof Bern am Morgen kurz nach zwanzig vor sieben in Richtung Signau verlässt und unterwegs nach einer halben Stunde in Bowil Halt macht. Aber eben – als die Reise am letzten Montag weiter ging, merkte die Co-Leiterin der Sek Signau, dass sich auf dem Gleis nebenan die S-Bahn für die Pendler nach Bern ebenfalls erst in Bewegung setzte.
Damit blieb den Schülern, die auf dem Perron noch hinter dem Berner Zug warteten, der Weg versperrt, und als sie endlich in den Zug nach Signau hätten steigen können, war dieser schon weg. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als nach einer Mitfahrgelegenheit in einem Auto Ausschau zu halten oder eine halbe Stunde lang, nur von einem zugigen Unterstand geschützt, in der Kälte auf die nächste S-Bahn zu warten. Keine angenehme Sache bei Temperaturen von gegen minus zehn Grad, wie sie für diesen Morgen angesagt waren.
Besserung gelobt
Als Christine Vogt eine Station später am Ziel war, sah sie sich in ihrer Vermutung bestätigt. «Kein einziger unserer Bowiler Schüler stieg mit mir aus», erinnert sie sich. Nun war das für sie umso ärgerlicher, als die Sek Signau die Auswärtigen explizit dazu anhält, frühzeitig im Dorf einzutreffen, damit der Unterricht pünktlich um viertel vor acht beginnen kann. Genau aus diesem Grund gehts für die Kinder aus Bowil ja schon so früh zum Zug – denn der nachfolgende kommt in Signau erst ein paar Minuten vor viertel vor acht an und ist damit zu spät.
Und noch ärgerlicher: Fast auf den Tag einen Monat zuvor und offenbar auch schon einmal im Dezember war der gleiche Zug in Bowil abgefahren, ohne dass die Passagiere in Richtung Signau die Chance hatten, zusteigen zu können. Weil ihnen der Gegenzug nach Bern beide Male unverrückbar im Weg stand – sie habe, blickt Christine Vogt zurück, umgehend reklamiert, und die für den Betrieb der S-Bahn Bern verantwortliche BLS habe Besserung gelobt.
Fehler im Kursbuch
Das tut sie auch heute noch, wie ihr Sprecher Stephan Appenzeller bekräftigt. Nach dem Vorfall vom letzten Montag «haben wir das Lokpersonal angewiesen, in Bowil den Fahrgastwechsel besonders zu beachten», erklärt er. Und deutet so an, dass an unbedienten Stationen an der Strecke die Verantwortung für das korrekte Abfahren letztlich beim Fahrpersonal liegt.
Der BLS-Sprecher verheimlicht bei alledem aber nicht, dass das Problem in Bowil noch eine tiefere Ursache hat. Es hat damit zu tun, dass seit dem Dezember die morgendliche Entlastungs-S-Bahn nach Bern früher unterwegs ist und deshalb aus Sicherheitsgründen stets ab Gleis eins nahe bei Perron und Unterstand startet. Und damit, dass sie dies genau um zehn nach sieben tun sollte – für die S-Bahn in Richtung Signau dagegen, die dahinter auf Gleis zwei ein- und ausfährt, steht die Abfahrt bereits um neun nach sieben auf dem Programm. So jedenfalls stehts im Kursbuch, ein Fehler.
«Wir haben gehandelt», führt Stephan Appenzeller weiter aus. Neuerdings fahre die S-Bahn auf Gleis zwei offiziell erst um elf nach sieben ab. Dann sollte der Zug auf Gleis eins definitiv weg und der Weg für die Passagiere in Richtung Signau frei sein – «wir haben dies im elektronischen Fahrplan und auf Plakaten am Bahnhof Bowil so publiziert».
Definitiv sensibilisiert
Fehler passierten immer, betont der BLS-Sprecher zum Schluss. Er hoffe, dass die neuste Weisung die Lokführer definitiv für die besondere Situation in Bowil sensibilisiere.
Damit blieb den Schülern, die auf dem Perron noch hinter dem Berner Zug warteten, der Weg versperrt, und als sie endlich in den Zug nach Signau hätten steigen können, war dieser schon weg. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als nach einer Mitfahrgelegenheit in einem Auto Ausschau zu halten oder eine halbe Stunde lang, nur von einem zugigen Unterstand geschützt, in der Kälte auf die nächste S-Bahn zu warten. Keine angenehme Sache bei Temperaturen von gegen minus zehn Grad, wie sie für diesen Morgen angesagt waren.
Besserung gelobt
Als Christine Vogt eine Station später am Ziel war, sah sie sich in ihrer Vermutung bestätigt. «Kein einziger unserer Bowiler Schüler stieg mit mir aus», erinnert sie sich. Nun war das für sie umso ärgerlicher, als die Sek Signau die Auswärtigen explizit dazu anhält, frühzeitig im Dorf einzutreffen, damit der Unterricht pünktlich um viertel vor acht beginnen kann. Genau aus diesem Grund gehts für die Kinder aus Bowil ja schon so früh zum Zug – denn der nachfolgende kommt in Signau erst ein paar Minuten vor viertel vor acht an und ist damit zu spät.
Und noch ärgerlicher: Fast auf den Tag einen Monat zuvor und offenbar auch schon einmal im Dezember war der gleiche Zug in Bowil abgefahren, ohne dass die Passagiere in Richtung Signau die Chance hatten, zusteigen zu können. Weil ihnen der Gegenzug nach Bern beide Male unverrückbar im Weg stand – sie habe, blickt Christine Vogt zurück, umgehend reklamiert, und die für den Betrieb der S-Bahn Bern verantwortliche BLS habe Besserung gelobt.
Fehler im Kursbuch
Das tut sie auch heute noch, wie ihr Sprecher Stephan Appenzeller bekräftigt. Nach dem Vorfall vom letzten Montag «haben wir das Lokpersonal angewiesen, in Bowil den Fahrgastwechsel besonders zu beachten», erklärt er. Und deutet so an, dass an unbedienten Stationen an der Strecke die Verantwortung für das korrekte Abfahren letztlich beim Fahrpersonal liegt.
Der BLS-Sprecher verheimlicht bei alledem aber nicht, dass das Problem in Bowil noch eine tiefere Ursache hat. Es hat damit zu tun, dass seit dem Dezember die morgendliche Entlastungs-S-Bahn nach Bern früher unterwegs ist und deshalb aus Sicherheitsgründen stets ab Gleis eins nahe bei Perron und Unterstand startet. Und damit, dass sie dies genau um zehn nach sieben tun sollte – für die S-Bahn in Richtung Signau dagegen, die dahinter auf Gleis zwei ein- und ausfährt, steht die Abfahrt bereits um neun nach sieben auf dem Programm. So jedenfalls stehts im Kursbuch, ein Fehler.
«Wir haben gehandelt», führt Stephan Appenzeller weiter aus. Neuerdings fahre die S-Bahn auf Gleis zwei offiziell erst um elf nach sieben ab. Dann sollte der Zug auf Gleis eins definitiv weg und der Weg für die Passagiere in Richtung Signau frei sein – «wir haben dies im elektronischen Fahrplan und auf Plakaten am Bahnhof Bowil so publiziert».
Definitiv sensibilisiert
Fehler passierten immer, betont der BLS-Sprecher zum Schluss. Er hoffe, dass die neuste Weisung die Lokführer definitiv für die besondere Situation in Bowil sensibilisiere.