Ruhe in Frieden, Tresor: "Es war ein trauriger Tag"
Der Siegermuni des Bernisch-Kantonalen Schwingfests wurde geschlachtet. Besitzer Daniel Blum tat sich schwer mit dieser Entscheidung. Jetzt kann man das Fleisch von Tresor bestellen.
Er war das Aushängeschild des kantonalen Schwingfests in Münsingen. Das Posieren mit dem Sieger Matthias Aeschbacher war der letzte grosse Auftritt von Siegermuni Tresor, nachdem er schon Monate zuvor in den Medien präsent war. Die 23-fache OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder sowie der 128-fache Kranzschwinger und Schwingerkönig 2019 Christian Stucki waren seine Taufpaten. Stolz präsentierte ihn Besitzer Daniel Blum jeweils und schwärmte von seinem charakterstarken Stier. Jetzt - knappe drei Monate später - weilt Tresor nicht mehr unter den Lebenden.
Der Gang zum Schlachter mit seinem Muni fiel Daniel Blum alles andere als leicht. "Ich weiss, dass das zu meinem Job gehört. Aber in dem Moment war mir himmeltraurig zumute", sagt der Züchter. Zusammen haben die beiden viel erlebt. Gerade die Vorbereitungen für das Schwingfest seien eine intensive Zeit gewesen. Für Blum war Tresor ein besonderes Tier: "Er hatte halt wirklich einen starken Charakter. Sein Nachfolger kann ihm nicht annähernd das Wasser reichen."
Für jeden ein Stück Tresor
Blum nennt zweierlei Gründe für den Entschluss Tresor zu schlachten. Einerseits deckte er 13 Monate lang alle Kühe auf dem Hof. Um Inzucht zu verhindern und neues Erbgut in die Herde zu bringen, wird ein Stier regelmässig ersetzt. Zusätzlich hatte der Stier gesundheitliche Probleme mit seinem hinteren, linken Bein, die mit dem Alter und Gewicht zunahmen. Dadurch war er auch für andere Züchter nicht mehr interessant.
In Arni wurde Tresor geschlachtet. Die Metzgerei Simperl in Gümligen verarbeitete anschliessend sein Fleisch. Aus den Edelstücken wird sogenanntes Dry Aged Beef, welches in Linden am Knochen reift. Aus dem Rest entstehen Würste und Burger. Wer möchte, kann ab sofort bei der Familie Blum Bestellungen für das Siegermunifleisch aufgeben.
