Unihockeycup – Löwen sind eine Runde weiter
Nach dem ersten erfolgreichen Cup-Spiel gegen die Tornados Frutigen konnten die Lions Konolfingen auch ihren zweiten Ernstkampf erfolgreich absolvieren. Die Lions bezwingen den UHC Sarganserland dank einer geschlossenen Teamleistung sowie einem gut funktionierenden Überzahlspiel mit 10:8.
Mit den beiden Schiedsrichtern Corvin Beck und Edwin Gubser wurde am Samstag dem 13. August 2022 um 18:00 Uhr die 1/32-Cupfinal Partie zwischen den Lions aus Konolfingen und UHC Sarganserland angepfiffen. Wer die SLM-Arena in Konolfingen kennt, weiss sofort, dass die Halle nicht nur aufgrund des Gezeigten auf Temperatur kam. Jedoch schien der Start in die Partie aus der Sicht beider Teams in Anbetracht an den Saisonstand vielversprechend.
Viel Ballbesitz sowie Spielkontrolle auf der Seite der Sarganser – gefährliche und geradlinige Konter auf Seiten der Lions. Genau ein solcher Konter führte in der 5. Spielminute sogleich zum vielumjubelten 1:0 der Lions. Eines kann gesagt werden. Auch in der neuen Saison darf man sich wieder auf Traumkombinationen des Duo’s Glauser/Gäggeler freuen. So war ein harter Querpass durch die Abwehrreihen der Sarganser sowie ein platzierter Drehschuss ins nahe Eck für die Führung der Löwen verantwortlich.
Die Antwort der Sarganser liess zunächst etwas auf sich warten. Jedoch führte in der 12. Minute ein herrlich herausgespielter Treffer zum Ausgleich der Partie. Als ob dieser Treffer im Hause der Lions richtig eingeschlagen hätte, folgte nur zwei Minuten später mit dem 1:2 prompt ein weiterer Treffer für die Sarganser. Dieses Spielresultat schien zu jenem Zeitpunkt in etwa die Spielanteile beider Teams zu vertreten. Für die Sarganser konnte deswegen die erste Strafe des Spiels kaum ungelegener kommen.
Obwohl die Löwen ihr Powerplay gut aufziehen konnten, fiel während der ersten Strafe kein Treffer zu Gunsten der Konolfinger. Dafür gelang den Löwen 3 Sekunden nach Ablauf der Strafe ihre Positionsvorteile erfolgreich auszunutzen. Dabei erzielte Liechti in abgeklärter Manier auf einen Querpass von Bigler den 2:2-Ausgleichstreffer. Das «Momentum» schien fortan gekippt.
Die Löwen hielten das Zepter des Spiels nun fest in den eigenen Händen, wodurch in der 20. Spielminute der 3:2-Führungstreffer durch Liechti auf Pass von Tanner niemanden überraschte. Dabei muss man beinahe anfügen, dass Liechti das rechte, obere Eck des Sarganser Tores in hübscher Manier getroffen hat und Lukas Good kaum eine Abwehrchance übrig liess.
Im 2. Drittel wurden die Karten neu gemischt. Beide Teams hatten ihre Torgelegenheiten, wobei die Löwen körperlich noch etwas besser in der Partie waren. Trotzdem glichen die Sarganser in Person von Lanfranchi die Partie in der 25. Minute erneut aus, wobei Hofmann im Tor der Löwen ohne jegliche Abwehrchance blieb. Die Reaktion der Löwen auf diesen Gegentreffer dauerte zwar ganze 8 Minuten an, jedoch glich diese einer etwas zu schnellen Dampfwalze.
In der 33. Spielminute setzte der dynamisch aufspielende Bleiker vor dem Sarganser Tor erfolgreich nach und sorgte für die erneute Führung der Emmentaler. Nur gerade 19 Sekunden später lief Schinkelshoek mit vielen Freiheiten hinter dem Sarganser Tor durch und fand mit Eggimann den freistehenden Mann im hohen Slot, welcher im Anschluss den Ball in einer sehr abgeklärten Art und Weise im Tor unterbrachte. Die Reaktion der Löwen liess allerdings erst mit der erneuten Glauser/Gäggeler-Co-Produktion zum 6:3 nach, wobei dieses Mal Gäggler der Torschütze war.
Im Anschluss auf diese 3 Treffer der Löwen zeigte sich, was der Unterschied zwischen einem 1. Liga-Team und einem NLB-Team ist. Wie ein Boxer, der sich kurz den Schweiss aus dem Gesicht wischte, reagierten die Sarganser in Person von Pini auf die 3 Tore-Führung der Löwen und erzielte etwas überraschend den 6:4-Anschlusstreffer. Mit dieser «komfortablen» Führung aus Sicht der Lions ging es dann auch in die 2. Drittelspause.
Nach dieser Pause wirkte es auf den ersten Blick so, als hätten sich vor allem die Sarganser Einiges auf das voraussichtlich letzte Drittel vorgenommen. Mit einem frühen Pressing versuchten sie die Konolfinger Abwehrreihen früh zu Fehlern zu zwingen. Dieses Vorhaben ging bereits im ersten Versuch gründlich schief, da die Sarganser die Rechnung ohne den neuen Captain Michel Geiser gemacht haben. Denn genau dieser Geiser kombinierte sich herrlich aus dem Druck der Ostschweizer und lancierte im Anschluss Liechti bestmöglich, so dass dieser zu seinem dritten persönlichen Treffer bzw. dem 7:4 avancieren konnte.
Im Vergleich zu so vielen Partien der letzten Saisons der Lions gelang es den Emmentalern, Mal für Mal auf eigens erzielte Tore nachzulegen. Dabei wurde dieses Mal Schinkelshoek in die Tiefe geschickt und fand von da Nando Glauser, welcher sich den freien Raum im hohen Slot zu Eigen machte und den Ball souverän zum 8:4 in die Maschen setzte. Doch wie so oft in dieser Partie gelang es den Sarganser auf ein Torpacket der Konolfinger zu reagieren und liessen zwischen 8:4 und dem 8:5 nur gerade 48 Sekunden verstreichen.
Fortan wurde das Spiel auf beiden Seiten etwas ruppiger geführt und es kam doch noch so etwas wie eine Cup-Stimmung auf. Jedoch liessen sich dadurch die Sarganser auch vermehrt zu Strafen verleiten, wodurch in der 45. Spielminute die Überzahlformation der Konolfinger zum Zuge kam. Dieses Mal verstrich etwas mehr als eine Minute der Strafe, als Bigler aus spitzem Winkel den Ball auf Pass von Y. Glauser zum 9:5 in das Tor spedierte. Auf diese Vorentscheidung vermochten die zum damaligen Zeitpunkt eher glücklos agierenden Ostschweizer mit einer weiteren Strafe zu reagieren.
So gelang erneut in Überzahl Bigler auf Pass von Tanner in der 50. Spielminute der Doppelpack. Von da schien die Partie vor allem aus der Sicht der Konolfinger gegessen zu sein, wodurch die zwingenden Aktionen in der Offensive sowie in der Defensive zur Mangelware wurde. So gelangen den Sargansern zwischen der 54. und der 60. Spielminute noch drei weitere Treffer zum 10:8 Endstand aus Sicht der Emmentaler.
Den Löwen aus Konolfingen ist es gelungen, in einem torreichen Cupspiel ihre gute Frühform auf den Hallenboden zu bringen und eine Cup-Runde weiter zu kommen. Über alle drei Spieldrittel betrachtet fand die Spielidentität der Löwen, welche über die letzten Saisons aufgebaut wurde, immer wieder ihre Glanzmomente. Mit dem UHC Sarganserland stand dabei ein Gegner gegenüber, welcher mit seinem kontrollierten Spiel mit Ball immer wieder auf Aktionen der Löwen reagieren konnte und somit bis kurz vor Schluss das Spiel offen gestalten konnte.
Nun steht den Lions aus Konolfingen im 1/16-Final ein wahrer Cup-Kracher bevor. Sie treffen mit Floorball Thurgau auf den diesjährigen NLA-Aufsteiger, welcher sich in dieser Frühphase der Saison mit Testspielsiegen über Floorball Köniz und den UHC Thun ebenfalls in einer guten Frühform präsentiert. Bereits in der Saison 2019/20 trafen die Löwen auf den Gegner aus Thurgau, wobei damals die Partie mit 6:7 knapp verloren ging. Auf jeden Fall haben die Lions Konolfingen mit Floorball Thurgau eine offene Rechnung zu begleichen. Ort, Datum und Zeit dieser Partie werden so bald wie möglich bekanntgegeben.