Schlosswiler Sichlete: "Ein gemütlicher Abend"

Am 3. September fanden sich die Bauernfamilien aus Schlosswil und Ried zur Sichlete ein. 200 Anwesende genossen Salate, Hamme, Bier und Musik. Auch zum «Dorfe und Brichte» bot die Schlosswiler Sichlete Gelegenheit.

Werner Reber

Die Sichlete hat in der Landwirtschaft eine lange Tradition. Schon Jeremias Gotthelf berichtet in seinem «Ueli der Pächter», dass Ueli nach einer schlechten Ernte die Sichlete auslassen wollte, aber Potz Tuusig, da hatte ihn Vreneli gehörig in den Senkel gestellt. Man wolle doch in Zukunft nicht als «Githung» gelten.

 

Die Schlosswiler Sichlete in der heutigen Form gibt es seit 1983. Bethli Aebersold und Vreni Stucki waren die ersten Initiantinnen und anfänglich hat man mit den Austragungsorten immer abgewechselt. Die Zahl der Teilnehmenden hat sich dabei stets vergrössert, und so hat man in Stuckis Wagenschopf ein genügend grosses Lokal gefunden. Heute sind Maria und David Keller für den Anlass verantwortlich, doch dürfen sie dabei auf viele Helferinnen und Helfer zählen, denn es braucht schon eine Organisation, damit die leckeren Buffets auch abwechslungsreich sind.

 

So war es auch am Samstagabend, 3. September 2011. Schwer beladen fanden sich die Bauernfamilien aus Schlosswil und Ried am Festplatz ein und präsentierten ihre verschiedenen Salate. Dazu gabs heisse Hamme, welche von Fritz Badertscher zubereitet und von David Keller fachgerecht geschnitten wurde. Diesem war es auch vorbehalten, die rund 200 Anwesenden zu begrüssen. Er gab einen kurzen Überblick über das bisherige Bauernjahr, das im Hinblick auf die Vegetation doch etwas speziell war. Auch unser Pfarrer Res Rychener war zugegen und richtete einige besinnliche Worte an die Anwesenden. Dann hiess es «Buffet frei» und alle erlabten sich an den Köstlichkeiten, welche die Bauernfrauen zubereitet hatten. Dabei sei erwähnt, dass die Schlosswiler Sichlete ein Non-Profit-Anlass ist. Die Preise waren fast wie anno dazumal; für acht Franken konnte man sich so oft am Buffet bedienen wie man wollte, ein Halber Roten kostete gleichviel und ein Chübeli Bier vom Fass war für zwei Franken erhältlich. Damit wollte man erreichen, dass die Bauernfamilien mit all ihren Leuten mitmachen können, ohne dass es kostenmässig ins «Guettuech« geht.

 

Zu einer bodenständigen Sichlete gehört auch eine volkstümliche Musik. Für Unterhaltung sorgten – ebenfalls eine lange Tradition – die beiden Schwyzerörgeler Michel Jaun und Peter Fuhrimann. Doch das bisher Gebotene war noch nicht alles. Nach einer kurzen Pause wurde nun das Dessertbuffet aufgebaut, eine Kreation, die jedem Grand Hotel zur Ehre gereicht hätte. Der Fantasie der Bäckerinnen waren keine Grenzen gesetzt: Kuchen und Torten, Schlüüfchüechli und Tirggeli, Bretzeli und Waffeln, dazu Fruchtsalat und Crèmen, soweit das Auge reichte. Da wurde nochmals kräftig zugeschlagen und manche strichen sich danach über den Bauch und meinten: «Wenn i nume...». Es war ein gemütlicher Abend, der auch Gelegenheit zum «Dorfe und Brichte» bot, eben eine echte Sichlete. Dafür sei allen Beteiligten ein grosser Dank ausgesprochen.

 

[i] Die Bilder...


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Erstellt: 05.09.2011
Geändert: 05.09.2011
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