Schlosswiler Sichlete: Ein fröhliches Fest

Was 1983 im kleinem Rahmen begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten Dorfanlass entwickelt: die Schlosswiler Sichlete. Es ist der Dank der Bauern an alle Mitarbeitenden, die mithalfen, die Ernte einzubringen. Dazu fanden sich am Samstag, rund 200 Personen in Stuckis Wagenschopf ein.

Werner Reber
Der diesjährige Anlass fand bei allen Eingeladenen einmal mehr grossen Anklang. Unter der Regie von Maria Keller und Vreni Stucki wurden die mitgebrachten Salate zu einem Buffet zusammengestellt, das einem Luxushotel zur Ehre gereicht hätte. Dazu gab’s heisse Hamme bis gnue, bei Fritz Badertscher in der Kreuz-Küche zubereitet und von David Keller fachgerecht geschnitten. Auch die Preise waren moderat, fast wie anno dazumal: Für 10 Franken konnte man sich am Buffet so oft bedienen wie man wollte, und auch ein halber Roten war für ein Zehnernötli zu haben.

David Keller war es vorbehalten, die Gäste zu begrüssen und allen zu danken, zum guten Gelingen beigetragen haben; allen voran den Spenderinnen der Salate und Desserts, aber auch der Familie Stucki für das Bereitstellen und Schmücken ihres Wagenschopfes. Dann meldete sich Pfarrer Res Rychener zum Wort. Er erzählte in seiner launigen Art drei Geschichten, die alle etwas mit dem Essen zu tun haben. Hier eine Kostprobe:

Tischgebet:
Ein christlicher Missionar wandert tapfer durch die Wüste, als eine hungrige Löwenfamilie brüllend auf ihn zuspringt. Der fromme Mann kniet nieder, schliesst die Augen und betet: «Lieber Gott, lass diese Löwen friedlich und fromm werden». Als er die Augen vorsichtig öffnet, knien die Löwen im Sand, die Pranken gefaltet, und beten: „Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast.“

Für stimmungsvolle volkstümliche Unterhaltung sorgten die beiden Schwyzerörgeler Michael Jaun und Peter Fuhrimann. Was nun folgte war eine Sinfonie für Auge und Gaumen: Torten und Kuchen, selbstgemachter Fruchtsalat, Crèmen, Glacen, Bretzeli, Schlüferli und vieles mehr. Da wurde nochmals kräftig zugeschlagen, und manch einer strich sich zuletzt über den Bauch: «Wenn i nume nid so viel use gno hätt...».

Es war ein gemütlicher Abend, der nebst Essen und Trinken auch Gelegenheit zum «Dorfe u Brichte» bot, eben eine richtige Sichlete wie zu Gotthelfs Zeiten.

[!] Die BERN-OST Bildergalerie...

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Erstellt: 03.09.2012
Geändert: 03.09.2012
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