Schlosswil: Herzlicher Empfang für WM-Star Simon Moser
An der Eishockey-WM in Stockholm hat Simon Moser mit der Schweizer Nationalmannschaft den 2. Rang und damit die Silbermedaille errungen. Im Anschluss an die Gemeindeversammlung vom Montag bereitete die Dorfbevölkerung dem sympathischen Sportler einen herzlichen Empfang.
«Mit Spannung haben wir die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft an der WM in Stockholm mitverfolgt», so Gemeindepräsidentin Doris Reber in ihrer Begrüssung. «Voller Stolz habe ich und viele andere nach jedem Sieg verkündet, Simon Moser sei einer von uns, ein echter Schlosswiler. Von ganz klein an hast du mit deiner Familie hier gewohnt. Du hast die Schulen in Schlosswil und Grosshöchstetten besucht und bist in unserer Kirche konfirmiert worden. Seit 2007 konnten wir dich immer wieder in der Ilfishalle bewundern. Doch nach dem Abstieg der SCL Tigers in die NLB war uns allen klar, dass du deinen Club verlassen wirst.»
Wohin es Simon Moser die nächste Saison verschlagen würde, wollten alle gerne wissen, doch darüber hüllte er sich in Schweigen. Nur soviel sei verraten: Vorerst geht es ab in den WK nach Magglingen, ein willkommenes Sommertraining. Im September geht es dann weiter nach Nashville/Tennessee, wo die Weichen für seine weitere Zukunft gestellt werden.
Als Geschenk der Gemeinde erhielt Simon Moser die Schlosswiler Ortsgeschichte sowie einen Essensgutschein des Restaurants Kreuz für sich und seine Familie, welche nicht unwesentlich an seinem Erfolg und dem seiner Brüder Christian und Stephan beteiligt ist. Aber auch der Grossvater Daniel Moser senior (83) liess es sich nicht nehmen, seinem berühmten Enkel zu gratulieren. Er war es, der die Moser-Buben jahrelang – bis vier Mal wöchentlich – zum Training in die Ilfishalle gefahren und damit seinen Teil zum sportlichen Erfolg beigetragen hat.
Auf meine Fragen zu den «Silbernen Tagen von Stockholm» gab mir Simon Moser bereitwillig Auskunft:
Die Eishockey-Weltmeisterschaft wird jedes Jahr ausgetragen. Wie verläuft die Qualifikation für die Endrunde?
Die A-Gruppe setzt sich aus den weltbesten 16 Clubs zusammen, und zwar dieses Jahr als HA- und SB-Gruppe mit je 8 Mannschaften. Es wurde an zwei Orten gespielt, nämlich in Stockholm (S) und Helsinki (H), die Halbfinal und Finalspiele in Stockholm. Die Schweiz ist seit Jahren in der A-Gruppe vertreten. Der Schlechteste jeder Gruppe steigt jeweils in die nächst tiefere ab.
Wie lange zuvor sind die jeweiligen Gegner bekannt?
Wir wissen bereits heute, wen wir nächstes Jahr als Gegner vorgesetzt bekommen. Es ist dann Aufgabe des Trainers und seiner Assistenten, das Spiel der Konkurrenten zu analysieren und uns darauf optimal einzustellen.
Bei euch ist es dieses Jahr prächtig gelaufen und ihr habt bis und mit Halbfinal sämtliche neun Spiele gewonnen. Wurde dadurch der Erwartungsdruck nicht von Mal zu Mal grösser und bestand nicht die Gefahr, dass das Selbstvertrauen ins Unermessliche steigt?
Natürlich war die Stimmung nach jedem gewonnenen Spiel riesig, doch wir sind alle Profis und können damit umgehen. Und bereits Stunden nach dem Erfolg fokussieren wir uns auf das nächste Spiel.
Welches war für dich das grösste Highlight dieses Turniers?
Das war der 3:0-Sieg im Halbfinal gegen die USA. Damit wussten wir, dass wir auf sicherem Medaillenkurs waren, gold oder silber.
Natürlich waren wir nach dieser Erfolgsserie auf Gold fixiert und entsprechend niedergeschlagen. Doch die Enttäuschung legte sich spätestens beim Empfang am Flughafen Kloten, wo sich rund 3'000 Fans eingefunden hatten und uns einen triumphalen Empfang bereiteten.
Die Bildergalerie des Empfangs...