Schlosswil - Vierzehn Kinder, vier Kühe und eine Kanne
Zum diesjährigen Tag der Milch entwarfen rund 70 Schulklassen Plakate. Eine Klasse aus Schlosswil nahm sich der Aufgabe an und machte Werbung im Stil der Lovely-Kampagne.
Kühe, die als Darth Vader, Borat, Hippie und als Freak verkleidet in und neben einer Milchkanne gemeinsam Zeit verbringen? Das geht nur auf dem Plakat zum Thema Milch einer Klasse aus Schlosswil. Unter der Leitung der Stellvertreterin und angehenden Gymnasiallehrerin Franziska Ryter gestalteten die vierzehn Schüler aus der siebten bis neunten Klasse ein Plakat für den Tag der Milch.
Rund 70 Plakate wurden in den letzten Wochen von Schülern gestaltet und in der ganzen Schweiz ausgestellt. Heute erfahren die Klassen bei einem Anlass auf dem Waisenhausplatz, wer die Gewinner des Plakatwettbewerbs sind. Die Siegerklassen erhalten zwischen 1000 und 5000 Franken, die natürlich in die Klassenkasse fliessen.
Die dunkle Seite der Milch
«Meine Klasse war begeistert davon, ein Plakat zu gestalten», sagt Franziska Ryter. «Sie fingen sogleich damit an, Ideen zu sammeln und Anfang März war das endgültige Konzept zum Plakat schon fertig.» Seit Anfang April steht das Endergebnis am Eingang zu Konolfingen.
«Es ging alles schneller als gedacht», sagt die 23-jährige Lehrerin. Nach einigen Brainstormings und Skizzen einigte man sich auf vier Kühe: Darth Vader, Borat, ein Hippie und eine Freakkuh, die mit Afro, Nerdbrille, grossen Zähnen und einem Schnauzbart auftritt. Martina Streit hatte eine witzige Idee: «Ich zeichne viel und fand es lustig, eine Kuh als Darth Vader zu verkleiden». Persönlich ist die 15-Jährige nicht besonders begeistert von Kühen, denn sie hat eine «Kuhphobie». Auch Raphael Spörri, der an der Freakkuh gearbeitet hat, ist nicht der grösste Fan: «Ich mag Milch; Kühe habe ich am liebsten auf dem Teller».
«Entdecke Milch»
Um die Klassen und ihre Lehrkräfte zu unterstützen, wurden alle Wettbewerbsteilnehmer von Grafikern besucht. Auch die Schlosswiler konnten vom Wissen und der Erfahrung einer Grafikerin profitieren. «Als der Grafikerworkshop stattfand, war unser Musterplakat schon fertig, und sie konnte uns nur noch Tipps geben, wie wir das Ganze verbessern können», sagt Ryter über die Arbeit mit einer professionellen Grafikerin. Die Klassen mussten ausserdem auch einen Slogan ausarbeiten. «Auf unserem Entwurf hatten wir den Slogan ‹Entdecke, was wirklich in der Milch steckt›. Wir änderten ihn aber nach dem Workshop zum markanteren ‹Entdecke Milch. Für alle – überall›, was durch die verschiedenen Kühe gut untermauert wird.» Die Schüler hoffen nun, dass sie genug Stimmen im Onlinevoting erhalten und es auf einen der ersten Plätze geschafft haben. Mit dem gewonnen Geld wollen die Schüler nämlich in den Europapark.