Schlosswil - Steinmann ist enttäuscht, aber: „Man kann mit mir reden“
Der Kanton verkauft das Schloss in Schlosswil jetzt nicht, die Angebote waren „ungenügend“. Dasjenige Angebot, das „zum Bedauern des Kantons“ zurückgezogen wurde, stammte vom Schloss-Ursellen-Besitzer, Professor, Medienforscher und Buchautor Matthias Steinmann. Im nächsten Frühling soll Schlosswil erneut zum Verkauf ausgeschrieben werden. Steinmann ist hin und hergerissen.
Aufhorchen liess folgender Satz der kantonalen Medienmitteilung: „Ein Angebot mit öffentlicher Beteiligung wurde zum Bedauern des Kantons zurückgezogen.“ Es war das Angebot der von Mattias Steinmann initiierten regionalen Stiftung.
Steinmann hatte zuletzt das Kaufangebot auf 4 Millionen Franken hochgeschraubt. Weil aber vier Kiesental-Gemeinden nicht hinter dem Kauf standen und darauf die ganze Region ihr Engagement vollständig zurückzog (Steinmann: „Die Gemeinden hätte es ja gar nichts gekostet“) und weil das vorgesehene Wellness-Projekt („es war von den Exponenten nicht richtig vorbereitet“) scheiterte, zog Steinmann seine Kaufofferte zurück.
Jetzt sagt Steinmann dem Internetportal BERN-OST: „Wir haben intensiv gearbeitet und wir standen mit Begeisterung hinter unserem Projekt, der Rückzug hat mich getroffen, aber ich konnte gar nicht anders, als die ganze Region ausstieg, weil ich sonst die Glaubwürdigkeit verloren hätte.“ Steinmann sagt weiter: „Jetzt bin ich ernüchtert und enttäuscht und es ist unwahrscheinlich, dass wir nochmals einsteigen.“
Steinmann sagt aber auch: „Vielleicht spüren Sie: Ich bin unsicher; wenn man so viel Kraft und Zeit investiert hat in ein Projekt, kann man nicht einfach davon lassen, vielleicht ändert sich die Konstellation wieder, man müsste mit mir reden.“
Für Steinmann ist klar: „Das Schloss muss der Öffentlichkeit erhalten bleiben.“ Ihm schwebt „ein neues Modell“ vor: „Warum muss der Kanton das Schloss verkaufen? Er soll es doch im Eigentum behalten, an eine geeignete Institution – zum Beispiel an eine Stiftung – langfristig vermieten, dadurch die Unterhalts- und Renovationskosten einsparen. Das wäre für den Kanton langfristig finanziell einträglicher.“
Kommt Matthias Steinmann nochmals mit einem Projekt und einem Angebot im nächsten Frühling? „Ich habe mich im Moment nicht entschieden, aber man müsste die Idee eigentlich ernsthaft prüfen, heute schon, nochmals: Ich lasse mit mir reden.“