Schlosswil - Niemand will das Lädeli retten

Der einzige Dorfladen in Schlosswil wird Ende Jahr geschlossen. Zu wenig Umsatz und anstehende Investitionen sind die Hauptgründe. Der Aufruf des Gemeinderates, um das Lädeli zu retten, stiess auf wenig Echo.

sbw, Wochen-Zeitung
«Für unser Dorf ist die Schliessung des Ladens ein Verlust», sagt Gemeinderätin Susanne Ammann. Sie sei überzeugt, dass Schlosswil einen Treffpunkt, ein Herz brauche. «Dorfladen ja oder nein?» Diese Frage stellte Ammann im Mitteilungsblatt der Gemeinde Schlosswil. Sie rief die Bevölkerung dazu auf, mögliche Lösungen zu diskutieren, damit der Laden in einer vielleicht etwas anderer Form weiterbestehen könnte. Das Echo fiel jedoch gering aus, auf der Gemeindeverwaltung meldeten sich zwei Personen, andere suchten das Gespräch mit der Geschäftsinhaberin.

«Ich finde es schade, aber offensichtlich ist das Interesse nicht vorhanden», bedauert Susanne Ammann. Ihr hätte vorgeschwebt, dass sich die Bauersfrauen zusammenschliessen und ihre Produkte an einem zentralen Ort verkaufen könnten. Doch nun sei die Sache für den Gemeinderat erledigt. Trotzdem, alle Hoffnung hat sie noch nicht aufgegeben: «Vielleicht wachen die Leute auf, wenn der Laden definitiv geschlossen ist.»

Klar ist die Sache für die Geschäftsinhaberin, Susanne Bieri. «Ich habe eine neue Stelle gefunden und werde auf jeden Fall nicht mehr weitermachen. Das Lokal möchte ich gerne vermieten.» Für die Schliessung führt sie verschiedene Gründe an: anstehende Investitionen (Kühler), stets rückläufiger Umsatz gepaart mit der grossen Präsenzzeit (50-Stunden-Woche). «Obwohl es schmerzhaft ist, stimmt für mich die Entscheidung auch aus persönlichen Gründen.» Sie sei am Abklären, ob allenfalls ein regelmässiger Lieferdienst durch einen Bäcker oder Lebensmittelhändler möglich ist. «Für die älteren Leute, die nicht so mobil sind.»

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Erstellt: 21.10.2004
Geändert: 21.10.2004
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