Schlosswil - Für viele Kapellen ist es eine Ehre, in Schlosswil spielen zu dürfen
Am Freitag, 28. Oktober, führt die Hornussergesellschaft Schlosswil ihr 30. Ländlermusik-Treffen im Gemeindesaal durch. Der Auftritt verschiedenartiger Formationen und die bewährte Infrastruktur versprechen einen gemütlichen Abend.
Jürg Streit / Wochen-Zeitung
Während andere Vereine für ihre Anlässe kämpfen müssen, weil wegen unzähliger Angebote ein Rückgang der Besucherzahlen beklagt wird, dürfen die Schlosswiler Hornusser stets auf ein «volles Haus» zählen. Das ist erstaunlich, entstand aber aus einer geglückten Verbindung von volkstümlichem Sport mit entsprechender Musik.
Der Anfang
Die beiden Hauptverantwortlichen rollen die Geschichte des Ländlermusik-Treffens auf: Um ihre Vereinskasse aufzubessern, führten die Hornusser in den Siebzigerjahren regelmässig die «Gwattli-Chilbi» durch. Eine Tanzbühne, das Aufspielen damals bekannter Kapellen, Jodlervorträge und eine Festwirtschaft im Restaurant «Gwattli» boten den Volksmusikfreunden beste Unterhaltung. Wegen des Umbaus des Lokals war dies nach rund zehn Jahren nicht mehr möglich, und eine zweimalige Durchführung in der Reithalle «Thali» brachte keinen Erfolg. Zudem veranstalteten immer mehr Vereine eigene Anlässe, das Publikum und auch die freiwilligen Helfer wurden rar. Wie weiter?
Der Durchbruch
Ein zufälliges Gespräch zwischen dem damaligen Präsidenten der HG Schlosswil, Daniel Moser, mit dem bekannten Volksmusikinterpreten und Schwyzerörgeli-Lehrer, Fritz Fiechter, brachte 1982 die Lösung. Auf Fiechters Vorschlag rief die HG Schlosswil ein Ländlermusik-Treffen ins Leben. Genügend Kapellen bringe er schon nach Schlosswil, meinte Fiechter, und verpflichtete sich so für das Engagieren der Musikanten. Da er mit seiner Frau Hanni und den beiden Töchtern Maya und Susanne eine bekannte Familienkapelle bildete, war es für viele Formationen eine Ehre, die Schlosswiler zu besuchen. Der Auftrag, den sich Fiechter selber gab, war nun definiert, und der Vereinspräsident der Hornusser übernahm das Amt des Organisators.
Zielsetzungen
Noch blieben etliche Fragen betreffend Termin, Lokal, Festwirtschaft, Helfer und Präsentation offen. Daniel Mosers Devise hiess: Einfach, aber so effizient wie möglich. Zusammen mit den Vereinsmitgliedern wurde ein Konzept entwickelt, das zum grössten Teil noch heute funktioniert. Glücklicherweise stellte die Gemeinde Schlosswil ihren damals noch neuen Gemeindesaal unentgeltlich zur Verfügung, so dass ein vernünftiger Eintrittspreis und eine belastbare Festwirtschaft mit ebenfalls moderaten Preisen möglich war. Eine passende Saaldekoration, freundliche Mitarbeiter und unzählige Helfer trugen dazu bei, dass eine gemütliche, stimmungsvolle Atmosphäre entstehen konnte.
Als Termin wurde der letzte Freitagabend im Oktober gewählt. Die auftretenden Formationen erhielten als Gage zuerst einen Käsehobel und später in Heimarbeit angefertigtes Alt-Langnauer Geschirr. Am Anfang präsentierten Vereinsmitglieder die Formationen und ihre gewählten Stücke, in den letzten Jahren wurden Personen aus der Medienbranche engagiert.
Treues, sachverständiges Publikum
Der Neustart gelang. Für viele Formationen war es ein Zeichen besonderer Wertschätzung, wenn sie in Schlosswil auftreten durften. Es gab einzelne Jahre, in denen etliche Besucher keinen Platz mehr fanden und stehend die Vorträge geniessen oder schweren Herzens umkehren mussten. Da kein Vorverkauf und keine Reservationen getätigt werden, empfahl es sich stets, frühzeitig zu erscheinen und bereits vor dem Beginn der Vorträge das Nachtessen einzunehmen. Eine Besonderheit ist die Lautstärke am Ländlermusik-Treffen: Im Gegensatz zu anderen, ähnlichen Veranstaltungen ist es während der Darbietungen der auftretenden Gruppen stets mäuschenstill im Saal.
Das Publikum will die Musik geniessen und ist grösstenteils sehr sachverständig. Viele Volksmusikfreunde hielten dem Anlass während 30 Jahren die Treue, nicht zuletzt zu Ehren der Fiechters, ohne die der damalige Durchbruch nicht gelungen wäre. Für Fritz Fiechter ist es nach wie vor kein Problem, von genügend Kapellen eine definitive Zusage zur Teilnahme zu erhalten.
Dies erfüllt den über 80-Jährigen mit grosser Genugtuung. «Eigentlich habe ich nach dem 25-Jahr-Jubiläum zurücktreten wollen», sagt er, «aber wie es eben so geht... Wer soll dann meine Aufgabe übernehmen?» Nicht selten treten ehemalige Schüler von ihm auf. Hingegen führten nach Daniel Moser mehrere jüngere Personen die Hornussergesellschaft und haben das Amt des Organisators der Ländlermusik-Treffens übernehmen müssen. Es scheint jedoch, dass dies beim Erfolg des Anlasses eher ein «Dürfen» war und ist.
Der Jubiläumsanlass findet morgen Freitag, 28. Oktober, ab 18 Uhr im Gemeindesaal Schlosswil statt. Die Musikvorträge beginnen um 20 Uhr. Das OK bittet um Beachtung der Parkplatzanweisungen. Es werden keine Reservationen angenommen und keine Tickets im Vorverkauf abgegeben.
Der Anfang
Die beiden Hauptverantwortlichen rollen die Geschichte des Ländlermusik-Treffens auf: Um ihre Vereinskasse aufzubessern, führten die Hornusser in den Siebzigerjahren regelmässig die «Gwattli-Chilbi» durch. Eine Tanzbühne, das Aufspielen damals bekannter Kapellen, Jodlervorträge und eine Festwirtschaft im Restaurant «Gwattli» boten den Volksmusikfreunden beste Unterhaltung. Wegen des Umbaus des Lokals war dies nach rund zehn Jahren nicht mehr möglich, und eine zweimalige Durchführung in der Reithalle «Thali» brachte keinen Erfolg. Zudem veranstalteten immer mehr Vereine eigene Anlässe, das Publikum und auch die freiwilligen Helfer wurden rar. Wie weiter?
Der Durchbruch
Ein zufälliges Gespräch zwischen dem damaligen Präsidenten der HG Schlosswil, Daniel Moser, mit dem bekannten Volksmusikinterpreten und Schwyzerörgeli-Lehrer, Fritz Fiechter, brachte 1982 die Lösung. Auf Fiechters Vorschlag rief die HG Schlosswil ein Ländlermusik-Treffen ins Leben. Genügend Kapellen bringe er schon nach Schlosswil, meinte Fiechter, und verpflichtete sich so für das Engagieren der Musikanten. Da er mit seiner Frau Hanni und den beiden Töchtern Maya und Susanne eine bekannte Familienkapelle bildete, war es für viele Formationen eine Ehre, die Schlosswiler zu besuchen. Der Auftrag, den sich Fiechter selber gab, war nun definiert, und der Vereinspräsident der Hornusser übernahm das Amt des Organisators.
Zielsetzungen
Noch blieben etliche Fragen betreffend Termin, Lokal, Festwirtschaft, Helfer und Präsentation offen. Daniel Mosers Devise hiess: Einfach, aber so effizient wie möglich. Zusammen mit den Vereinsmitgliedern wurde ein Konzept entwickelt, das zum grössten Teil noch heute funktioniert. Glücklicherweise stellte die Gemeinde Schlosswil ihren damals noch neuen Gemeindesaal unentgeltlich zur Verfügung, so dass ein vernünftiger Eintrittspreis und eine belastbare Festwirtschaft mit ebenfalls moderaten Preisen möglich war. Eine passende Saaldekoration, freundliche Mitarbeiter und unzählige Helfer trugen dazu bei, dass eine gemütliche, stimmungsvolle Atmosphäre entstehen konnte.
Als Termin wurde der letzte Freitagabend im Oktober gewählt. Die auftretenden Formationen erhielten als Gage zuerst einen Käsehobel und später in Heimarbeit angefertigtes Alt-Langnauer Geschirr. Am Anfang präsentierten Vereinsmitglieder die Formationen und ihre gewählten Stücke, in den letzten Jahren wurden Personen aus der Medienbranche engagiert.
Treues, sachverständiges Publikum
Der Neustart gelang. Für viele Formationen war es ein Zeichen besonderer Wertschätzung, wenn sie in Schlosswil auftreten durften. Es gab einzelne Jahre, in denen etliche Besucher keinen Platz mehr fanden und stehend die Vorträge geniessen oder schweren Herzens umkehren mussten. Da kein Vorverkauf und keine Reservationen getätigt werden, empfahl es sich stets, frühzeitig zu erscheinen und bereits vor dem Beginn der Vorträge das Nachtessen einzunehmen. Eine Besonderheit ist die Lautstärke am Ländlermusik-Treffen: Im Gegensatz zu anderen, ähnlichen Veranstaltungen ist es während der Darbietungen der auftretenden Gruppen stets mäuschenstill im Saal.
Das Publikum will die Musik geniessen und ist grösstenteils sehr sachverständig. Viele Volksmusikfreunde hielten dem Anlass während 30 Jahren die Treue, nicht zuletzt zu Ehren der Fiechters, ohne die der damalige Durchbruch nicht gelungen wäre. Für Fritz Fiechter ist es nach wie vor kein Problem, von genügend Kapellen eine definitive Zusage zur Teilnahme zu erhalten.
Dies erfüllt den über 80-Jährigen mit grosser Genugtuung. «Eigentlich habe ich nach dem 25-Jahr-Jubiläum zurücktreten wollen», sagt er, «aber wie es eben so geht... Wer soll dann meine Aufgabe übernehmen?» Nicht selten treten ehemalige Schüler von ihm auf. Hingegen führten nach Daniel Moser mehrere jüngere Personen die Hornussergesellschaft und haben das Amt des Organisators der Ländlermusik-Treffens übernehmen müssen. Es scheint jedoch, dass dies beim Erfolg des Anlasses eher ein «Dürfen» war und ist.
Der Jubiläumsanlass findet morgen Freitag, 28. Oktober, ab 18 Uhr im Gemeindesaal Schlosswil statt. Die Musikvorträge beginnen um 20 Uhr. Das OK bittet um Beachtung der Parkplatzanweisungen. Es werden keine Reservationen angenommen und keine Tickets im Vorverkauf abgegeben.