Schlosswil - Die Herrschaft Wyl feiert
Seit 200 Jahren befindet sich die Bezirksverwaltung des Amtes Konolfingen im Schlosswiler Schloss. Zum Abschluss der Renovationsarbeiten und zum Umzug des Zivilstandsamtes öffnete die gesamte Verwaltung ihre Türen und gewährte einem interessierten
Jürg Streit, Wochen-Zeitung
Regierungsstatthalter Ueli Zaugg zeigte sich erfreut über den grossen Besucheraufmarsch. Die vier Mal angebotene, geschichtliche Führung durch Regula Hug von der Denkmalpflege fand Anklang. Wer sich selber umsehen wollte, fand überall offene Türen, erhielt Auskunft und konnte sich ein Bild von der täglichen Arbeit der verschiedenen Dienstzweige machen. Geschickt und informativ haben die Verantwortlichen die Mitarbeiter der einzelnen Büros mit Plakaten vorgestellt. Die Besucher wurden im Regierungsstatthalteramt, im Grundbuchamt, im Kreisgericht und im Zivilstandsamt willkommen geheissen.
Vom Wehrturm zum Landsitz
Der ursprünglich vermutlich als Wohnturm gebaute, weit herum sichtbare Schlossturm bildete im 13. Jahrhundert den Mittelpunkt der damals noch einfachen Anlage. Nach einem Brand 1546, bauten sie die Herren von Wattenwyl zu einem Landsitz aus und erstellten den berühmten Garten mit der bekannten Allee. Verschiedene Besitzer ergänzten im Laufe der Zeit das Schloss mit weiteren Nebengebäuden. Zierelemente von mehr herrschaftlicher als strategischer Bedeutung zeugen von den verschiedenen Stilepochen, in denen die jeweiligen Besitzer lebten. 1812 erwarb die Stadt Bern das Schloss und seit 1831 befindet sich das Regierungsstatthalteramt hier.
Eine erste umfassende Renovation erfolgte 1936/37. Dass der Turm, auf der Wasserscheidenmoräne zwischen Aare- und Emmental mit seiner «buckligen» Fassade schroff und abweisend wirkte, war Absicht und sollte allfällige Angreifer bereits optisch abwehren. Diese Eigenartigkeit wurde bei der Renovation berücksichtigt.
Neu und alt stilvoll verbunden
Die Besucher konnten sich von einer geglückten Renovation überzeugen. Typische Elemente aus der vergangenen Zeit wurden stilvoll mit neuen Materialien, vor allem Glas, verbunden. Überraschend ist vor allem die natürliche Helligkeit der verschiedenen Räume, die man in einem derart trutzigen Schloss nicht unbedingt erwartet. Wer die abgetretenen und schrägen Steinstufen überwunden hat, findet sich unverhofft in einem mit allen heutigen Einrichtungen versehenen Büro oder Besprechungszimmer wieder.
Dabei ist eine natürliche Einheit in der Innengestaltung nicht zu übersehen, obwohl das Ganze nie steril wirkt. So bleibt durch die persönliche Ausstattung der Arbeitsplätze jeder Bereich trotzdem individuell. Wer vor Gericht vorgeladen wird, wer Auskunft über ein Grundstück erhalten möchte oder wer eine Bewilligung für ein öffentliches Fest benötigt, ist im Schlosswilerschloss an der richtigen Stelle. Und im Nebengebäude, dort wo bis vor einigen Jahren Missetäter eingesperrt wurden, wird heute geheiratet. Ist man einmal im Innern des Baus angelangt, bleibt das Schlossgespenst sicher fern. Einzig im Turmkeller oder in den schmalen Zwischengängen des riesigen Archivs im Grundbuchamt könnte den Besucher ein leichtes Schauern befallen. Wenn dann aber ein paar Meter daneben die PCs summen und das Tageslicht hereindringt, wird klar, dass die alte und die neue Zeit gar nicht so weit auseinanderliegen.
Traditionelle Moschtete
Weil die traditionelle Schlosswiler Moschtete mit Demonstration der Obstverwertung und Verkauf verschiedenster Produkte gleichzeitig mit dem Schlossjubiläum stattfand, erfreuten sich hier die Verantwortlichen auch am grossen Besucherandrang.
www.wochen-zeitung.ch
www.schlosswil.ch
Vom Wehrturm zum Landsitz
Der ursprünglich vermutlich als Wohnturm gebaute, weit herum sichtbare Schlossturm bildete im 13. Jahrhundert den Mittelpunkt der damals noch einfachen Anlage. Nach einem Brand 1546, bauten sie die Herren von Wattenwyl zu einem Landsitz aus und erstellten den berühmten Garten mit der bekannten Allee. Verschiedene Besitzer ergänzten im Laufe der Zeit das Schloss mit weiteren Nebengebäuden. Zierelemente von mehr herrschaftlicher als strategischer Bedeutung zeugen von den verschiedenen Stilepochen, in denen die jeweiligen Besitzer lebten. 1812 erwarb die Stadt Bern das Schloss und seit 1831 befindet sich das Regierungsstatthalteramt hier.
Eine erste umfassende Renovation erfolgte 1936/37. Dass der Turm, auf der Wasserscheidenmoräne zwischen Aare- und Emmental mit seiner «buckligen» Fassade schroff und abweisend wirkte, war Absicht und sollte allfällige Angreifer bereits optisch abwehren. Diese Eigenartigkeit wurde bei der Renovation berücksichtigt.
Neu und alt stilvoll verbunden
Die Besucher konnten sich von einer geglückten Renovation überzeugen. Typische Elemente aus der vergangenen Zeit wurden stilvoll mit neuen Materialien, vor allem Glas, verbunden. Überraschend ist vor allem die natürliche Helligkeit der verschiedenen Räume, die man in einem derart trutzigen Schloss nicht unbedingt erwartet. Wer die abgetretenen und schrägen Steinstufen überwunden hat, findet sich unverhofft in einem mit allen heutigen Einrichtungen versehenen Büro oder Besprechungszimmer wieder.
Dabei ist eine natürliche Einheit in der Innengestaltung nicht zu übersehen, obwohl das Ganze nie steril wirkt. So bleibt durch die persönliche Ausstattung der Arbeitsplätze jeder Bereich trotzdem individuell. Wer vor Gericht vorgeladen wird, wer Auskunft über ein Grundstück erhalten möchte oder wer eine Bewilligung für ein öffentliches Fest benötigt, ist im Schlosswilerschloss an der richtigen Stelle. Und im Nebengebäude, dort wo bis vor einigen Jahren Missetäter eingesperrt wurden, wird heute geheiratet. Ist man einmal im Innern des Baus angelangt, bleibt das Schlossgespenst sicher fern. Einzig im Turmkeller oder in den schmalen Zwischengängen des riesigen Archivs im Grundbuchamt könnte den Besucher ein leichtes Schauern befallen. Wenn dann aber ein paar Meter daneben die PCs summen und das Tageslicht hereindringt, wird klar, dass die alte und die neue Zeit gar nicht so weit auseinanderliegen.
Traditionelle Moschtete
Weil die traditionelle Schlosswiler Moschtete mit Demonstration der Obstverwertung und Verkauf verschiedenster Produkte gleichzeitig mit dem Schlossjubiläum stattfand, erfreuten sich hier die Verantwortlichen auch am grossen Besucherandrang.
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