Schlosswil - "Der Polizeihund ist immer schneller"

In der Schlossallee brachten Polizisten den interessierten Schulkindern im Rahmen des Ferienpassangebots die vielseitige Arbeit der Diensthunde näher.

Isabelle Frühwirt / Wochen-Zeitung
«Verkehrskontrolle, Kantonspolizei Bern», ruft die Polizistin und hebt den Arm, damit das heranfahrende Auto abbremst. Doch als das Auto zum Stillstand kommt, springt plötzlich ein Mann von der Beifahrerseite zur Tür hinaus und rennt übers Feld. Sofort gibt Polizist Markus Schüpbach seinem Hund Sting den Befehl zur Verfolgung des fliehenden Mannes. Der belgische Schäferhund reagiert blitzschnell, holt den Flüchtigen innert wenigen Sekunden ein, schnappt nach dessen Bein und reisst ihn zu Boden. Erst auf den Befehl des herannahenden Polizisten Schüpbach lässt er los. «Der Hund ist immer schneller», erklärt Schüpbach den staunenden Kindern zufrieden.

Glücklicherweise war dies nur eine Demonstration der Arbeit eines Diensthundes. Dank einer dicken Spezialausrüstung blieb auch Polizist Marc Sieber, welcher den Flüchtigen spielte, unverletzt.

Als Ferienspassangebot unter der Leitung von Monika Graf zeigen und erklären die vier Polizisten rund um Markus Schüpbach den 1.- bis 9.-Klässlern, was ein Polizeihund alles kann. Roger Müller demonstriert, wie ein Polizeihund eine Fährte an geknickten Gräsern, welche für ihn einen anderen Geruch als unberührte Gräser haben, erkennen und verfolgen kann. Auch Gegenstände, welche die zwei Kinder zuvor in den Händen hielten und danach im Gras versteckten, kann der Polizeihund durch seinen ausgezeichneten
Geruchssinn finden.

Drogen sind seine «Spezialität»

«Nach einer zweijährigen Grundausbildung zum Schutzhund kann ein Hund in weiteren zwei Monaten zum Drogenspürhund ausgebildet werden», beschreibt Polizist Müller den Werdegang eines Drogenspürhundes. Wie effizient ein solcher arbeitet, demonstriert sogleich Marc Sieber mit seinem Hund: Er findet jedes versteckte Drogenpäckchen, egal ob in der Rinde eines Baums oder unter einem Autonummernschild.

«Mein Hund ist mein Partner, deshalb ist eine Vertrauensbeziehung sehr wichtig für uns beide», betont Markus Schüpbach. Die meisten zukünftigen Diensthunde kommen schon als Welpe zu ihrem Polizisten, welcher sie trainiert. Von ihren «Chefs» werden die Hunde spielerisch an ihre Arbeit herangeführt. Sie lernen, dass auf gewisse Abläufe, Belohnungen folgen und begreifen dadurch, was von ihnen verlangt wird.

Markus Schüpbach führt seit 1984 Polizeihunde, dies sind vor allem belgische oder deutsche Schäfer. Diese eigenen sich besonders aufgrund ihres Temperaments und ihrer Robustheit. Die Kinder zeigen sich beeindruckt von der vielseitigen Arbeit eines Polizeihundes und verfolgen alle Erklärungen aufmerksam. Nicht zuletzt betont Marc Sieber, dass sein Hund abseits der Arbeit ein ganz normaler Familienhund sei und kein Gerät, das nach Feierabend in einer Garage abgestellt wird.

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Erstellt: 02.08.2012
Geändert: 02.08.2012
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