Grosshöchstetten/Schlosswil - Auf der Thalistrasse gibt’s Tempo 60
Die Thalistrasse gilt als Rennstrecke. Nun soll die Maximalgeschwindigkeit von 80 auf 60 Stundenkilometer reduziert werden. Die Änderung geschieht im Zusammenhang mit der Schliessung der Schule Schlosswil und dem dadurch veränderten Schulweg.
Gemeinderat Peter Däpp (FDP, Ressort Bildung) informierte an der Gemeindeversammlung in Grosshöchstetten über die Entwicklungen in Sachen Schulstandort Schlosswil. Bei einer Infoveranstaltung vor Ort seien Anliegen an die Schulwegsicherheit geäussert worden. "Der Gemeinderat hat beim Kanton für die Thalistrasse Tempo 60 beantragt", so Däpp. Der Kanton erstellte ein Gutachten, worauf er diesem Wunsch nun entsprechen will. Die Änderung betrifft die Strassenabschnitte Schlosswil-Thali und Thali-Kreisel, wo heute Tempo 80 herrschen. Sie wird demnächst publiziert und in der Folge umgesetzt.
Innerhalb des bewohnten Gebiets Thali sind zudem zusätzliche Massnahmen wie Markierungen geplant, wie es in einer Mitteilung des Gemeinderats heisst. "Die Einführung einer Tempo 30 Zone wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls bewertet; aus verkehrstechnischen Überlegungen sieht der Kanton jedoch davon ab." Für die Erhöhung der Verkehrssicherheit im bewohnten Teil werde bei Bedarf das Augenmerk auf die Optimierung von weiteren Massnahmen gesetzt.
Der Schulbus ist organisiert
Ein paar Schritte in Sachen Schulweg sind gemäss Däpp zudem bereits umgesetzt. "Der Schulbus ist bereits organisiert. Die Kindergärteler:innen konnten ihn bereits an einem Anlass kennenlernen", sagte er. Weiter sei organisiert, dass jede Klasse vor dem Schuljahr mit der Polizei den Schulweg per Velo abfährt. Ab dem neuen Schuljahr müssen die Kindergärteler:innen nach Grosshöchstetten , die 1.-2. Klassen folgen später.
Arbeitsgruppe befasst sich mit Zwischennutzung
Was die Zukunft des Schulhauses betrifft, geht es ebenfalls weiter. "Am 5. Juli wir eine Arbeitsgruppe mit externer Leitung eingesetzt, in der auch dabei sein werde", sagte Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP). In der Arbeitsgruppe sind auch Vertreter:innen aus Schlosswil. Inhaltlich wird es um die Zwischennutzung der Anlage gehen. "Das Ziel ist, den Schulraum aufrecht zu erhalten", betonte Däpp. Es könne ja sein, dass man in Zukunft für einzelne Klassen wieder Bedarf an Schulraum in Schlosswil habe. Das Schulhaus solle also nicht etwa abgerissen werden.
Jahresrechnung schlechter, als sie aussieht
An der Gemeindeversammlung stand weiter die Jahresrechnung als einziges Traktandum, zu dem ein Beschluss zu fällen war, auf der Traktandenliste. Sie wurde einstimmig angenommen, nachdem Gemeinderätin Caroline Devaux (FDP, Ressort Finanzen) erklärt hatte, dass das Ergebnis eigentlich schlechter ist, als es aussieht.
Corona-Verlust der Swiss Bankers wirkt sich aus
Der Wurm steckt im Abschluss des Allgemeinen Haushalts. Obwohl er mit einem Aufwandüberschuss von rund 408 000 Franken statt den budgetierten rund 490 000 und damit einer Besserstellung von rund 83 000 Franken gegenüber dem Budget 2021 abschliesst, weise er dennoch einen Verlust auf. Der wichtigste Grund dafür: "Wir hatten rund 315 000 Franken weniger Einnahmen bei den direkten Steuern von juristischen Personen, also Firmen", so Devaux. Der Rückgang sei eine direkte Folge der Pandemie.
Eigentlich wollte die Gemeinde das geplante Defizit mit einer Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve von rund 370 000 Franken ausgleichen. Eine regulierende Vorgabe kam nun aber in die Quere: "Weil wir besser abschlossen als das Budget, können wir weniger aus diesem Topf nehmen", so Devaux. Die Entnahme beträgt nun nur rund 130 000 Franken.
Gemeinde kanns verkraften
Allerdings ist die Gemeinde gemäss Devaux finanziell nach wie vor auf der sicheren Seite und kann das Defizit verkraften. Rechne man das Eigenkapital und die finanzpolitische Reserve zusammen, komme man auf sechs Steuerzehntel an Rücklagen. Vom Kanton sind drei Steuerzehntel vorgegeben. "Auch wenn es ein Defizit ist, ist die finanzielle Situation von Grosshöchstetten nach wie vor solide", sagte Devaux. Die Steuern müssten noch nicht erhöht werden.
[i] Der Gesamthaushalt schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 174 000 Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von rund 429 000 Franken. Die Besserstellung gegenüber dem Budget 2021 beträgt rund 603 000 Franken. Der Ertragsüberschuss im Gesamthaushalt ist auf die sehr guten Ergebnisse der Spezialfinanzierungen zurückzuführen.