Schleichweg Richigen: "Es fanden wirklich alle, das sei die beste Lösung"
Die Sperrung der Stationsstrasse als Schleichweg passt nicht allen. Die Massnahmen werden demnächst offiziell publiziert.
Es war der meistkommentierte News-Bericht 2015 auf BERN-OST. 39 Leute taten ihre Meinung kund zur Stationsstrasse, die den Bahnhof Worb SBB mit dem Richiger Dorfzentrum verbindet und die von vielen als Schleichweg genutzt wird.
Auch unser Bericht von letzter Woche über die vom Gemeinderat beschlossenen Massnahmen gegen den Schleichverkehr liess die Leserinnen und Leser nicht kalt. Gefordert wurden in der Kommentarspalte etwa der Ausbau der Strasse statt eines Fahrverbots oder Leitplanken, um das Landwirtschaftsland zu schützen. Ausserdem wird kritisiert, dass die Gemeinde den Entscheid "ohne Absprache" gefällt habe.
Ohne Absprache?
Nur, ist das so? Um die Stimmen von Betroffenen in die Entscheidung mit einfliessen zu lassen, hat der Gemeinderat die Massnahmen in einem Beteiligungsverfahren erarbeitet. Drei solcher Beteiligungsforen, jedesmal mit den gleichen Leuten, führte er seit letztem Herbst durch. Eingeladen waren Anwohnerinnen und Anwohner aus Richigen, Landbesitzerinnen und -besitzer sowie Vertreter und Vertreterinnen aus Gemeinderat, Hornussergesellschaft, GGR und Verwaltung. Nicht extra eingeladen wurden Pendler oder Pendlerinnen von ausserhalb. "Wir hätten uns davon keinen Gewinn versprochen für eine optimierte Lösung. Die Pendler und Pendlerinnen sollen generell die Hauptachsen benutzen, dafür sind sie da", erklärt der zuständige Gemeinderat Urs Gerber (Grüne).
Das Ergebnis des Verfahrens sind ein Fahrverbot und weitere Massnahmen, die den Verkehr einschränken bzw. seine Folgen für die Anwohnerinnen und Anwohner minimieren sollen (BERN-OST berichtete).
"Die jetzige Lösung kam überhaupt erst durch das Beteiligungsverfahren zustande", betont Gerber, der die Foren leitete. Dort sei sehr kontrovers diskutiert worden. Das Fahrverbot betreffe schliesslich auch Richiger, die zur Landi wollten. Hinter dem Resultat könnten jetzt aber alle stehen. "Es fanden wirklich alle, das sei die beste Lösung mit den meisten Vorteilen."
Die Massnahmen wurden in der vorliegenden Form vom Tiefbauamt des Kantons Bern genehmigt. Am nächsten Donnerstag werden sie im Anzeiger publiziert. Falls keine Beschwerden eingehen, könnte das Fahrverbot gegen Ende Jahr in Kraft treten.